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Aktuelle Pressemeldungen

Beginn der Bohrungen für die geothermischen Anlagen am Lohrheidestadion

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Baustelle am Lohrheidestadion (Quelle: Stadt Bochum)

Der Umbau und die Modernisierung des Lohrheidestadions laufen auf Hochtouren. Nun ist ein weiterer Meilenstein erreicht: Seit Anfang Februar finden westlich der neuen Tribüne die Bohrungen für die Errichtung der geothermischen Anlagen statt. Ab 2025 wird das Stadion mit Erdwärme über Sole-Wasser-Wärmepumpen versorgt. Am Mittwoch, 14. Februar, verschafften sich Sportdezernent Dietmar Dieckmann, Stadtwerke-Geschäftsführerin Elke Temme sowie Timm Eicker, Leiter oberflächennahe Geothermie beim Fraunhofer IEG, einen Überblick über die Bohrarbeiten.

Sportdezernent Dietmar Dieckmann ist begeistert: „Mit dem Umbau des Lohrheidestadions entsteht eine moderne Sportanlage, die den höchsten sportlichen Anforderungen gerecht wird und gleichzeitig hervorragende Voraussetzungen für kulturelle Veranstaltungen schafft. Und mit der nachhaltigen Versorgung mit Erdwärme wird es auch zu einem guten Beispiel nachhaltiger Energienutzung.“

Schon zu Beginn des Planungsprozesses hat die Stadt Bochum ein umfassendes Nachhaltigkeitskonzept für den zukünftigen Sportpark Lohrheide entwickelt. Dieses sieht unter anderem die Begrünung der vorhandenen Dächer, den Einsatz von Photovoltaik auf den neuen Dächern, die Speicherung von Regenwasser nach dem Schwammstadt-Prinzip sowie die Nutzung regenerativer Energien, insbesondere durch Geothermie, vor.  Umgesetzt wird das Energiekonzept von den Stadtwerken Bochum, als Partner für die Nutzung der Erdwärme ist die in Bochum ansässige Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie beteiligt. 

Sportdezernent Dietmar Dieckmann, Stadtwerke-Geschäftsführerin Elke Temme und Leonhard Thien vom Fraunhofer-Institut (Quelle: Stadt Bochum)

„Durch unser nachhaltiges Energiekonzept wird die Wärmewende an der Lohrheide Realität. Zwei spezielle Wärmepumpen nutzen die natürliche Wärme der Erde, um künftig das Stadion zu beheizen oder zu kühlen. Den Strom für die Wärmepumpen liefern 100 Photovoltaikmodule, die wir auf dem Dach der Sportstätte errichten. Abgerundet wird unsere nachhaltige Strategie durch vier Ladepunkte für Elektromobile an den Besucherparkplätzen“, erklärt Elke Temme, Geschäftsführerin der Stadtwerke Bochum.

Für die Wärme- und Kälteversorgung der Lounge- und Medienbereiche der neuen Westtribüne des Lohrheidestadions wird seit dem 1. Februar ein Erdwärme-Sondenfeld mit einer Bohrtiefe von 150 Metern im Bereich des Werferplatzes, also westlich des Stadions, errichtet.

Die Sole zirkuliert zwischen den insgesamt 38 Erdwärmesonden und den zwei Wärmepumpen. Zum Heizen wird dem Erdreich Wärme entzogen, zum Kühlen wird dem Untergrund wieder Wärme zugeführt, weshalb man von einem reversiblen Prozess sprechen kann. Mittels zwei Wärmepumpen werden insgesamt etwa 230 kW Wärmeleistung und etwa 190 kW Kälteleistung zur Verfügung gestellt. Ein Teil des für den Betrieb der Wärmepumpen notwendigen Stroms wird über eine 40 kWp (Kilowatt Peak) Photovoltaik-Dachanlage auf dem Tribünendach des Lohrheidestadions bereitgestellt.

Die Planer kalkulieren mit einem Verbrauch von rund 280 MWh/Jahr für die Wärme und rund 180 MWh/Jahr für die Kühluzng. Die Jahresarbeitszahl soll bei einem Wert von 4 liegen. Das bedeutet, dass die Heizanlage aus einer Kilowattstunde Strom vier Kilowattstunden Wärme erzeugt. Dies führt zu einer gegenüber einer konventionellen Energieversorgung deutlich verbesserten CO2-Bilanz. 

„Die Wärme- und Kälteanlagen des Lohrheidestadions zeigen auf, welch wertvollen Beitrag die oberflächennahe Geothermie gerade im Ruhrgebiet leisten kann“, freut sich Professor Dr. Rolf Bracke, Leiter Fraunhofer IEG. „Bergbau, Industrie und Krieg haben ihre Spuren im Untergrund der Region hinterlassen. Wir freuen uns sehr, dass die Stadt Bochum und die Stadtwerke Bochum mit uns gemeinsam diese Herausforderung angenommen und die nachhaltige Wärme- und Kälteversorgung auf bespielhafte Art an prominenter Stelle umgesetzt haben.“

Der Zeitplan eines solchen Großprojekts ist eng getaktet, die Bohrarbeiten müssen sich in die Abläufe der Großbaustelle einfügen. Die gesamten Arbeiten am Sondenfeld müssen in spätestens acht Wochen abgeschlossen sein. Der Werferplatz ist ein wichtiger Teil des Olympiastützpunktes Westfalen/Bochum. Hier bereiten sich Athletinnen und Athleten auf die Olympischen Sommerspiele in Paris in diesem Sommer vor. Daher müssen sich die Arbeiten auch nach dem Bedarf des Sports richten.

(15. Februar 2024)