Der Boden, oder auch die Pedosphäre, bildet sich an der Schnittstelle zwischen der Lithosphäre (mit den Locker- und Festgesteinen als Bodenausgangsmaterial), der Atmosphäre (Klimaeinflüsse), der Hydrosphäre (Wasserhaushalt mit Grund- und Oberflächengewässern) sowie der Biosphäre (Flora und Fauna) aus. Er ist ein offenes System und hat zahlreiche Funktionen, welche für Mensch und Umwelt von gewichtiger Bedeutung sind. Hierzu zählen unter anderem die Lebensraumfunktion für Menschen, Tiere, Pflanzen und Bodenorganismen, die natürliche Bodenfunktion als Bestandteil des Naturhaushalts mit seinen Wasser- und Nährstoffkreisläufen, die Filter- und Pufferfunktion für stoffliche Einwirkungen, die Funktion als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte und die Nutzungsfunktion als Standort für land- und forstwirtschaftliche Nutzungen sowie für Siedlung, Erholung und Verkehr. Neben den gesetzlich geschützten Bodenfunktionen (vergleiche Bundes-Bodenschutzgesetz, Baugesetzbuch, Bundesnaturschutzgesetz und andere) haben Böden auch eine Klimafunktion und können, sofern diese Funktion intakt ist, Auswirkungen des Klimawandels mindern.
Durch Flächenverbrauch, der Inanspruchnahme von Böden für Siedlungs- oder Verkehrsmaßnahmen, kommt es in der Regel zu gravierenden Beeinträchtigungen der Böden und ihrer Funktionen. Dabei kann Boden vollständig oder teilweise versiegelt werden, wenn er luft- und wasserdicht abgedeckt wird. Vollständige Versiegelungen können unter anderem aus Beton oder Asphaltdecken, Teilversiegelungen aus Pflastersteinen oder Rasengittersteinen bestehen. Die Zunahme des Flächenanteils für Bodenversiegelungen geht vornehmlich mit der Ausdehnung von Siedlungs- und Verkehrsflächen einher.