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Stadtarchiv

Veranstaltungen und Vorträge

im Stadtarchiv - Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte

Bestuhltes Publikum bei einem Vortrag

Stadtarchiv

Veranstaltungsort (falls nicht anders angegeben): 

Stadtarchiv - Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte
Wittener Straße 47
44789 Bochum

Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist in der Regel frei.

Programmübersicht

Das sind unsere nächsten Veranstaltungen und Vorträge:

14. Januar 2026, 19 Uhr
Hajo Salmen
Theater in Bochum von Arnold Kortum bis Claus Peymann

Die ersten Theateraufführungen in Bochum werden von Arnold Kortum beschrieben. Sie fanden im Rathaus statt. Danach waren Säle von Kneipen Schauplätze dramatischer Darbietungen. Mit der Entwicklung von Bergbau und Industrie kam es zum Zuzug neuer Bevölkerungsgruppen, auch solcher, die Interesse an kulturellen Aktivitäten zeigten. Der Ruf nach einem Stadttheater wurde laut. Im Rahmen der Bebauung des Ehrenfelds eröffnete 1908 das private Apollo-Theater am Standort des heutigen Schauspielhauses. Gleich nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde Saladin Schmitt mit der Leitung des Stadttheaters beauftragt. Heute wird sein Wirken vielfach mit seinen Klassiker-Festwochen gleichgesetzt, doch der Spielplan war vielfältiger. Der öffentliche Nahverkehr war für den Theaterbesuch äußerst wichtig. Vielfalt war auch das Merkmal der Spielpläne der Intendanten Schalla, Zadek und Peymann, auch wenn moderne Interpretationen das Publikum vor neue Herausforderungen stellten.


17. Januar 2026, 15 Uhr
Führung durch die Ausstellung aus bewegten Zeiten

11. Februar 2026, 19 Uhr
Dr. Christof Krieger
Urlaubsfreuden unter dem Signum des Hakenkreuzes - „Mit ‚Kraft durch Freude‘ von Bochum an die Mosel“

Wenig ist als vermeintlich „gute Seite“ des Hitlerstaates so prägnant in der kollektiven Erinnerung verhaftet wie das nationalsozialistische „Feierabendwerk“ der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“. Tatsächlich bedeuteten die vom gigantomanischen Organisationsdrang des NS-Regimes initiierten preisgünstigen Land- und Seereisen einen wichtigen Entwicklungsschritt hin zum Massentourismus unserer Tage. Doch ging es den Nazis dabei nur um harmlose Urlaubsfreuden, die die Arbeitskraft der Volksgenossen erhalten und stärken sollten, oder steckte mehr dahinter? Und wie verliefen diese Fahrten? Welche Zwecke verfolgte das NS-Regime wirklich mit seinen unter dem Signum des  Hakenkreuzes millionenfach organisierten Gruppenreisen? Wie suchte das Regime sie im ideologischen Sinne zu instrumentalisieren? Diesen Fragen geht der Historiker Dr. Christof Krieger am Beispiel des Touristenziels Mosel nach, dass damals zu einem der beliebtesten Reiseziele von Hitlers Tourismusplanern avancierte. Auch aus Bochum wurden diverse KdF-Sonderzüge ins Moseltal geleitet. Krieger, Leiter des Mittelmosel-Museums in Traben-Trarbach, beschäftigt sich seit vielen Jahren wissenschaftlich mit der regionalen NS-Geschichte, wobei er bereits auch schon 2020 in Bochum über die dortigen „Weinpatenschaften“ des Dritten Reiches referierte.

11. März 2026, 19 Uhr
Dr. Fabian Fechner
Unsichtbar vor aller Augen? Koloniale Spuren in Bochum

Wie ist Bochum mit der Kolonialgeschichte verbunden? Im öffentlichen Raum erinnern bis heute Denkmäler an in den Kolonien Gefallene, so in Linden und Querenburg. Doch auch anderweitig spielten Soldaten aus Bochum eine tragende Rolle: 1907 organisierten sich Veteranen im „Verein ehemaliger deutscher Kolonialtruppen Bochum und Umgebung“ und trafen sich lange Jahrzehnte in zwei Vereinslokalen. Wichtige Maßnahmen der Deutschen Kolonialgesellschaft für eine Rückforderung der abgetretenen Kolonialgebiete wurden 1926 auf der „Reichskolonialtagung“ in Bochum getroffen. Auch andere Institutionen betrieben über die Stadtgrenzen hinaus koloniale Propaganda, darunter der Bochumer Verlag Kamp und die Hermann-Hubertus-Stiftung. Die literarisch-koloniale Bedeutung Bochums wird in Hans Grimms Propagandaroman „Volk ohne Raum“ (1926) deutlich. Alles in allem: Ein frisches Thema, wo es noch viel zu erforschen gibt!

15. April 2026, 19 Uhr
Dr. Marco Rudzinski
Vom Köttersohn zum Betriebsführer: Diedrich Tengelmann und der Aufstieg seiner Familie

Tengelmann ist in der deutschen Wirtschaftsgeschichte ein weithin bekannter Name. Weniger geläufig ist, dass die dahinterstehende Familie aus dem Bochumer Osten stammt. Dieser Vortrag widmet sich daher zunächst Diedrich Tengelmann (1837- 1908) aus Havkenscheid. Er machte eine bemerkenswerte Karriere im Ruhrbergbau und war zugleich Stammvater einer Familie, deren Nachkommen in Bergbau, Einzelhandel, Nahrungsmittel- und Textilindustrie erfolgreich werden sollten. Ein gesonderter Vortrag soll später seinen Sohn Emil in den Blick nehmen, nach dem einer der  bedeutendsten deutschen Handelskonzerne des 20. Jahrhunderts benannt worden ist.

20. Mai 2026, 19 Uhr
Susanne Abeck, M.A.
Endlich so wie überall? Frauenarbeit im Ruhrgebiet

Die Arbeitswelt des Ruhrgebiets war seit dem 19. Jahrhundert durch die Montanindustrie männlich geprägt. Frauen blieben überwiegend auf marginalisierte, schlecht entlohnte Tätigkeiten beschränkt. Die Forschung der Hagener Volkswissenschaftlerin Li Fischer-Eckert (1913) machte die Lebensrealitäten von Arbeiterfrauen erstmals sichtbar. Während beider Weltkriege übernahmen Frauen temporär industrielle Tätigkeiten, wurden jedoch nach Kriegsende systematisch verdrängt. Sowohl nach 1918 als auch nach 1945 verfestigte sich die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung erneut. Trotz punktueller Fortschritte blieben strukturelle Benachteiligungen bestehen. In der regionalen Erinnerungskultur sind Frauen weitgehend unterrepräsentiert – ein Befund, der auf männlich codierte Leitnarrative verweist. Der Vortrag beschäftigt sich mit den Arbeits- und Handlungsfeldern von Frauen im Ruhrgebiet, wie die der Politikerin Ottilie Schoenewald, der Professorin für Elektrotechnik Ingeborg Hübner oder der Arbeiterinnen der Firma Graetz, und stellt am Ende die Frage: Wurde die Benachteiligung von Frauen im Ruhrgebiet mit dem Strukturwandel überwunden?

17. Juni 2026, 19 Uhr
Dr. Manfred Keller
Der Synagogenvorsteher Philipp Würzburger – Initiator des Bochumer Stadtparks

Der Bochumer Stadtpark, der älteste kommunale Park im Ruhrgebiet, wurde im Stil eines englischen Landschaftsgartens angelegt und im Jahr 1876 eröffnet. Seine Existenz verdankt er dem jüdischen Kaufmann Philipp Würzburger, dem bedeutendsten Vertreter der Bochumer jüdischen Gemeinschaft in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Philipp Würzburger entstammte einer angesehenen jüdischen Familie, deren Bedeutung für die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung Bochums im Vortrag eingangs beleuchtet wird. Entsprechend seiner Familientradition engagierte Würzburger sich sowohl in der jüdischen wie in der bürgerlichen Gemeinde. Jahrzehntelang war er zugleich Vorsteher der Jüdischen Gemeinde und Stadtverordneter mit Sitz im Magistrat, zuletzt als Stellvertreter des Bürgermeisters. Sichtbares Zeichen seines  Wirkens in der Jüdischen Gemeinde war der Bau der Synagoge von 1863, die allerdings in der Pogromnacht 1938 zerstört wurde. Dauerhaft erhalten blieb als Ertrag seines Wirkens in der Kommunalpolitik der Stadtpark. Der Vortrag folgt den Spuren dieses ebenso weitsichtigen wie erfolgreichen Mannes, der als liberaler Jude und als Bochumer Bürger stets ein Ziel verfolgte: Er suchte „der Stadt Bestes“.

2. September 2026, 19 Uhr
Katrin A. Klimetzek, M.A.
Umzug der Superlative – das Uniarchiv Bochum in Bewegung

Seit Ende 2022 befindet sich das Universitätsarchiv Bochum im Aufbruch. Der Vortrag beleuchtet das ambitionierte Neuaufstellungsprojekt, das nicht nur eine enorme Herausforderung, sondern auch eine
einzigartige Chance zur Modernisierung und Optimierung des Universitätsarchivs darstellt. Ein Umzug der Superlative: Über 4.000 Regalmeter mit wertvollen Archivalien wurden mit größter Sorgfalt und Präzision in unser neues Domizil transferiert. Das Universitätsarchiv Bochum bewahrt und erschließt die schriftlichen Zeugnisse der Ruhr-Universität Bochum und ihrer An-Institute. Von der Planung bis zur Umsetzung erhält man Einblicke in die Etappen des Projekts und erfährt, wie die Zukunft des Universitätsarchivs Bochum gestaltet wird.

21. Oktober 2026, 19 Uhr
Prof. Dr. Georg Juckel
Sterilisation und Euthanasie psychisch kranker Bochumer Bürger

Auch 90 Jahre nach nationalsozialistischer Machtergreifung und Beginn des dunkelsten Kapitels deutscher  Psychiatriegeschichte bleibt die Auseinandersetzung mit der medizinhistorischen Vergangenheit als kontinuierliche
ärztliche Verantwortung von großer Relevanz. Die Eingriffe in das Leben psychisch kranker Menschen durch das nationalsozialistische Regime sind zwar ein fest etablierter Bestandteil der medizinhistorischen Forschung; über die genauen Vorgänge in einer konkreten Region mit ihren betroffenen Bürgerinnen und Bürgern ist jedoch bisher
wenig bekannt. Es wurden über 3.000 Bochumer BürgerInnen gefunden, die wegen einer angeblichen oder möglichen psychischen Störung zwangssterilisiert wurden. Mindesten 366 Bochumer BürgerInnen wurden aus den Provinzial-Heilanstalten in die Todes-Anstalten verlegt und fielen der Euthanasie zum Opfer. Die Transportlisten wurden durch Aufnahme- und Abgangsbücher, Sterbelisten sowie Patientenakten verifiziert. Mithilfe der Erbgesundheitsakten des Stadtarchivs konnten die verlegten Bochumer Patientinnen und Patienten daraufhin untersucht werden, ob sie Opfer einer Zwangssterilisation wurden. Das Untersuchungsprojekt war durch die DGPPN-Wanderausstellung zur T4-Aktion  angestoßen worden und ist Teil der Bochumer Gedenk- und Stolpersteinprojekte.

11. November 2026, 19 Uhr
Dr. Klaus Wisotzky
Fritz Husemann (1873–1935) – „Vorwärts für Freiheit und Recht, für den Sozialismus!“

Fritz Husemann, der sein Leben lang für Freiheit und Recht, für den Sozialismus gekämpft hat, gehört zu den bedeutendsten Sozialdemokraten und Gewerkschaftern des Ruhrgebiets. Er hatte zunächst als Maurer und Bergmann gearbeitet
und wurde 1904 als Sekretär vom Bergarbeiterverband angestellt, dessen Vorsitzender er von 1919 bis zum Verbot der Gewerkschaft 1933 war. Der engagierte Sozialdemokrat war bereits im Kaiserreich Kandidat bei Reichstags- und Landtagswahlen, doch in den Landtag wurde er erst nach dem politischen Umbruch gewählt, während er dem Reichstag von 1924 bis 1933 angehörte. Husemann war den Nationalsozialisten besonders verhasst, die ihn mehrfach verhafteten und ihn 1935 im Konzentrationslager Esterwegen ermordeten. Trotz der Bedeutung von Fritz Husemann fehlt eine wissenschaftlich erarbeitete Biografie. Dr. Klaus Wisotzky, ehemals Leiter des Hauses der Essener Geschichte/Stadtarchiv, möchte diese Lücke schließen und stellt in dem Vortrag erste Ergebnisse seiner Forschungen vor.

9. Dezember 2026, 19 Uhr
Raphael Lübbers
Die Plakatsammlung des Bochumer Stadtarchivs

Seit Mitte der 1970er Jahre gibt es im Stadtarchiv Bochum eine systematische und rege Sammlungstätigkeit zum Medium des Plakats. Angefangen mit politischen Plakaten von 1848 über Kulturplakate, Sportplakate und Werbung bis in die  heutige Zeit bietet der Bestand einen guten Einblick in das gesellschaftliche Leben Bochums und zeigt den Wandel stilistischer Geschmäcker im Verlauf verschiedener Jahrzehnte. Die Sammlung wurde in den vergangenen fünf Jahren umfassend bearbeitet und erschlossen. Begonnen wird der Vortrag mit einer historischen Einführung in die Gattung des Plakats. Nach einem Werkstattbericht über die Bearbeitung des Bestandes folgt ein Überblick über Highlights der Bochumer Sammlung.

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