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Stadtarchiv

Veranstaltungen und Vorträge

im Stadtarchiv - Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte

Bestuhltes Publikum bei einem Vortrag

Stadtarchiv

Veranstaltungsort: (falls nicht anders angegeben): Stadtarchiv -Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte, Wittener Straße 47, 44789 Bochum

Der Eintritt zu den  Ausstellungen und Veranstaltungen ist in der Regel frei.

Das sind unsere nächsten Veranstaltungen:

Tag der Archive (Quelle: Stadt Bochum)

3. März 2024
Tag der Archive 

Am Sonntag, den 3. März 2024 findet deutschlandweit der Tag der Archive statt. Auch das Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte lädt an diesem Tag von 12 bis 16:30 Uhr zum Tag der offenen Tür ein. Unter dem Motto „Essen und trinken“ werden ganztägig thematische Führungen durch die Dauerausstellung geboten sowie eine kleine Sonderausstellung präsentiert.

Weitere Führungen bieten neben einer Tour durch den Lesesaal exklusive Einblicke in die sonst nicht zugänglichen Magazinräume des Stadtarchivs. Bei Snacks und Getränken beantworten die Mitarbeitenden Fragen zu Forschungsvorhaben oder helfen beim Lesen alter Schriften: Ob Omas Rezeptsammlung oder Opas Tagebuch – gerne können private Schriftstücke hierfür mitgebracht werden. Auch für den Nachwuchs ist gesorgt: Ein Lese- und Basteltisch bietet bunte Beschäftigungsmöglichkeiten für kleine und große Kinder.  

Historische Aufnahme des Restaurants Kortum (Quelle: Stadtarchiv Bochum)

Der Eintritt ist kostenlos; die Dauer- und Sonderausstellung sind an diesem Tag durchgehend geöffnet. 
 

6. März, 19 Uhr
Dr. Michael Rosenkranz
Geschichte der jüdischen Gemeinden in Bochum

Die Pestepidemien im 14. Jahrhundert, für die die Juden verantwortlich gemacht wurden, lösten eine anhaltende Feindschaft gegen Juden aus. Juden wurden im Gebiet des späteren Deutschlands aus fast allen größeren Städten vertrieben. Das so genannte Landjudentum entstand. Erst im 17. Jahrhundert lassen sich in Bochum erstmals wieder einige Juden nachweisen. Doch erst im 19. Jahrhundert wurden den Juden, zögerlich, mehr Betätigungs- und Bewegungsfreiheit gewährt. So konnte in Bochum eine erste jüdische Gemeinde entstehen. Doch die Geschichte der Juden in Bochum blieb wechselvoll. Im Lauf der Zeit kam es nacheinander zur Bildung einer zweiten und schließlich dann auch zur Ausbildung einer dritten jüdischen Gemeinde. Dieser Entwicklung folgt der Vortrag.

10. April, 19 Uhr
Susanne Abeck
Bergener Straße 116 a-i. - Ein europäischer Gedenkort

Das Areal des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers in Bochum-Bergen ist flächenmäßig nicht groß, verweist jedoch mit seiner Nutzungsgeschichte bis nach Italien und Polen sowie in die West- und Ostukraine. Männer, zum Teil noch Jugendliche, aus Capri, Charkiw, Krywyj Rih und anderen Orten wurden als Soldaten oder Zivilisten während
des 2. Weltkriegs verhaftet und mussten auf der Krupp Zeche Gewerkschaft Vereinigte Constantin der Große über- und untertage Schwerstarbeiten.

Doch das Areal ist mehr als ein Denkmal gegen Rassismus, Gewalt und Gegenmenschlichkeit. Es steht zugleich für die Nachkriegszeit mit großer Wohnungsnot, dem Zuzug von Flüchtlingen und später für die „Gastarbeiter“ aus Griechenland, Italien und der Türkei.

Eingeladen wird zu einem Vortrag über diesen Ort und zu einem Austausch darüber, wie die Themenfülle in einem Gedenk- und Erinnerungsort in der ehemaligen, knapp 85 qm großen Kommandantur abgebildet werden kann.

15. Mai, 19 Uhr
Prof. Dr. Stefan Berger
Industriekultur in Bochum – für wen ist das eigentlich?

Der Vortrag beschäftigt sich mit den industriekulturellen Hinterlassenschaften in Bochum und fragt danach, welche Botschaften diese Orte heute vermitteln. Wer sind zentrale Erinnerungsakteure des Industriezeitalters und was motiviert sie, sich für Industriekultur einzusetzen? Wie verbindet Industriekultur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft? Welche Bedeutung haben industriekulturelle Hinterlassenschaften als zentrale Erinnerungsorte der Stadt? Handelt es sich um antiquarische Denkmäler, an denen an eine tote Vergangenheit erinnert wird? Oder sind es Orte einer ‚praktischen Vergangenheit‘ (Hayden White), an denen auf die Zukunft gerichtet nach vorne erinnert wird? Wie umstritten sind die Botschaften, die hier vermittelt werden und wen erreichen sie? Wie politisch sind diese Botschaften? Diesen Fragen wird Prof. Dr. Berger, Inhaber des Lehrstuhls für Sozialgeschichte und Direktor des Instituts für soziale Bewegungen der Ruhr-Universität Bochum sowie Vorstandsvorsitzender der Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets in diesem Vortrag nachgehen.

12. Juni, 19 Uhr
Prof. Dr. Constantin Goschler
Die Bochumer Symphoniker im Nationalsozialismus

An der Geschichte der Bochumer Symphonik erlässt sich die Gesellschaftsgeschichte des Nationalsozialismus exemplarisch nachvollziehen. Bereits am Ende der Weimarer Republik wurde dieses Orchester unter ihrem Leiter Leopold Reichwein, der offen als Antisemit und Nationalsozialist auftrat, stark politisiert. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme fand auch im Bochumer
Orchester der als „Umschwung an der Futterkrippe“ (Fred Prieberg) bezeichnete Vorgang statt: Karrieren wurden nun stark an Partei- mitgliedschaft geknüpft. Als Städtisches Orchester beteiligten sich die Bochumer Symphoniker daran, die nationalsozialistische „Volksgemeinschaft“ auch akustisch herzustellen.  Während des Zweiten Weltkriegs intensivierte sich die Politisierung des Orchesters
noch weiter. Neben Wehrmachtskonzerten, die auch Tourneen in die besetzten Gebiete im Westen und im Osten einschlossen, fanden regelmäßige Aufführungen anlässlich von nationalsozialistischen Festveranstaltungen statt. Wurden anfänglich noch die Erfolge der Wehrmacht gefeiert, sollten die Konzerte später nicht zuletzt die Moral der Ausgebombten und volksdeutschen Umsiedler hochhalten. Zum 1. September 1944 wurde das personell bereits stark ausgedünnte Orchester schließlich kriegsbedingt stillgelegt. Das Bochumer Orchester hatte versucht, die sich unter dem NS-Regime eröffnenden Gelegenheiten zu nutzen sowie die zunehmenden Einschränkungen des Kulturlebens durch den Verweis auf die Kriegswichtigkeit von Kultur zu beschränken. Damit nahm es die ihm zugedachte politische Rolle der Musik im Nationalsozialismus bereitwillig an und trug auf seine Weise selbst dazu bei, die Wirklichkeit des Nationalsozialismus kulturell mitzugestalten.

11. September, 19 Uhr
Hendrik Cramer
Hunger, Inflation und Ruhrbesetzung. Bochumer Alltagsgeschichte 1923 -1925

Am 15. Januar 1923 rückten französische Truppen in Bochum ein und besetzten die
Stadt für mehr als zwei Jahre. Die Besatzung traf die Bevölkerung in einer Zeit der ökonomischen Krise. Seit dem Ersten Weltkrieg herrschte vor allem Nahrungs- mittelknappheit und Wohnungsnot. Verschärft wurde die besonders für die Arbeiterschaft prekäre Lage nun noch durch den Einmarsch der Soldaten. So prägt bis heute – neben den zu beklagenden Toten – besonders die existenzielle Notlage und der Widerstand der Bevölkerung die Erinnerung an jene Zeit.

Dieser Vortrag möchte neben den Hintergründen von Ruhrbesetzung und Inflation vor allem die lokalen Auswirkungen auf den Alltag der Bochumerinnen und Bochumer nachzeichnen. Dabei sollen Fragen nach der lokalen Wahrnehmung der Soldaten, der Rolle von religiös-nationalen Stereotypen, kommunalen und unternehmerischen Gegenstrategien sowie der politischen Beeinflussung vom linken und rechten Rand für Bochum umrissen werden.

16. Oktober, 19 Uhr
Prof. Dr. Felicitas Schmieder
Die wechselvolle Geschichte der Bochumer Waisenfürsorge - dargestellt am Beispiel des St. Vinzenz e. V. 
Die Grafschaft Mark und ihre Städte in der frühen Regionalkartographie

Seit dem späten 15. Jahrhundert sind in Westfalen die ersten regionalen Karten erhalten, von der Handskizze lokaler Grenz- oder Territorialstreitigkeiten bis hin zu Teilkarten größerer Werke, die mit Namen wie Ortelius oder Mercator verbunden sind. Vor allem letztere Karten wirken auf uns wie die Vorstufen moderner Karten – doch man kann sie auch lesen als die späten Produkte einer mittelalterlichen Kartographie, für die Raum und Zeit noch ungetrennt erschienen und die Landschaften noch anders sah, als wir das heute tun.

20. November, 19 Uhr
Dr. Axel Heimsoth
Der Maler Josef Albert Benkert und sein Mäzen. Der Bochumer Arzt Dr. Hugo Gosmann

Der Bochumer Kinderarzt Hugo Gosmann machte 1921 in seinem Urlaub in Bamberg eine Entdeckung. Ein 21jähriger Maler, ein Autodidakt faszinierten ihn. Seine Gemälde und Grafiken beeindruckten Gosmann so sehr, dass er den jungen und mittellosen Benkert vom Umzug ins Ruhrgebiet überzeugte. Gosmanns Leidenschaft gehörte der modernen Kunst. Er verschaffte dem jungen Maler Kontakte in die Kunstszene, wie zum Hagener Maler Christian Rohlfs. Es folgten erste Ausstellungsbeteiligungen Benkerts in Soest und Bochum. Der begabte Künstler wohnte zeitweise in Gosmanns Bochumer Wohnung bevor er weiter nach Essen in die Künstlersiedlung Margarethenhöhe zog. Der Kontakt zwischen dem Bochumer Kunstmäzen und seinem „Ziehsohn“ rissen bis zum frühen Tod des Kinderarztes nicht ab. Erhalten haben sich - neben weiteren Arbeiten anderer Künstler – zahlreiche Grafiken Benkerts aus dem Nachlass von Hugo und Elfriede
Gosmann, die einen Einblick in das Kunstschaffen des heute weitgehend unbekannten Malers Josef Albert Benkerts geben.

11. Dezember, 19 Uhr
Markus Lutter
Bochumer Stadtansichten - von Dr. Kortums Landstädtchen bis zur Industrie-Großstadt

Von Bochum, welches früher ein bäuerliches Landstädtchen war, gibt es kaum überlieferte Ansichten vor dem Zeitalter der Fotografie. Aus früheren Jahren gibt es zeitgenössische Karten und zwei spätere Stadtmodelle, welche Bochum um 1298 und 1800 zeigen. Die erste sicher belegte Ansicht ist von dem Arzt, Chronisten und Maler Dr. Carl Arnold Kortum, auf den 2024 anlässlich seines 200. Todestags zurückgeblickt wird. Weitere Zeichnungen und Panoramen aus dem 19. Jahrhundert zeigen das explosionsartige Wachstum des Landstädtchens in der Industrialisierung zu einer modernen Montan-Großstadt.

In dem Vortrag sehen Sie in Bildern, wie sich Bochum in knapp 100 Jahren komplett verändert hat.