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Archivalien des Jahres 2024

Plan zur Bebauung des Ehrenfeldes

Schaufenster Stadtgeschichte

Noch Mitte des 19. Jahrhunderts war das Gebiet des heutigen Ehrenfeldes eine Wald- und Wiesenlandschaft mit vereinzelten Wohnhäusern und Bauernhöfen, bekannt unter dem Namen „kleine Tocke“. Das Gebiet gehörte damals zum Haus Rechen und dessen Besitzer Otto von Schell. Nach dem siegreichen Deutsch-Französischen Krieg wurde das Areal durch die Anwohner 1874 in „Ehrenfeld“ umgetauft.

Der Bochumer Immobilienspekulant und Bauunternehmer Clemens Erlemann konnte das Ehrenfeld von der Familie von Schell erwerben, um dort Pläne für ein gehobenes Wohnviertel zu realisieren. Noch vor Eingemeindung Wiemelhausens nach Bochum am 1. April 1904 wurden Mitte März das Bebauungsprojekt und die Anlage eines neuen Straßennetzes genehmigt. Der ausgestellte Plan KP / 520 lag dem Antragsgesuch (Akte B / 795) bei. Großzügige Straßenachsen, die Prachtstraße Königsallee sowie ein zentraler Platz mit Aufenthaltsqualität waren vorgesehen. Erlemann schenkte der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde jeweils Grundstücke mit der Auflage, dort neue Kirchengebäude zu errichten. So entstanden die Melanchthonkirche und die Kirche St. Meinolphus und Mauritius. Im Tausch gegen ein Grundstück in der Innenstadt entstand das neue, prachtvolle Verwaltungsgebäude des Allgemeinen Knappschaftsvereins. Auf eigene Kosten ließ Erlemann 1907 das Orpheum- beziehungsweise spätere Apollotheater errichten.
Kurzum: Erlemann versuchte mit allen Mitteln, die Attraktivität des neuen Viertels zu erhöhen, um Bauparzellen an ein zahlkräftiges Bürgertum verkaufen zu können.

Die Bebauung war noch vor Beginn des Ersten Weltkrieges abgeschlossen. Clemens Erlemann selbst geriet aufgrund von Misswirtschaft mit seinem Theater 1912 in Insolvenz. Die Stadt Bochum erwarb das Gebäude und ließ es zum Stadttheater umbauen. Nach dessen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg entstand an gleicher Stelle das heutige Schauspielhaus. Auch wenn das Ehrenfeld im Krieg insgesamt stark beschädigt wurde, hat sich doch durch die Beibehaltung der meisten Straßenzüge viel von seiner Grandeur und seinem Charme bewahrt. Es zählt zu einer der beliebtesten Wohnlagen in Innenstadtnähe und gilt mit seinen Boutiquen, Restaurants, Cafés, Bars und dem Schauspielhaus als Szeneviertel.