Am 13. März 1920 versuchten nationalkonservative Freikorpssoldaten unter Führung des Generals Walther von Lüttwitz und des Politikers Wolfgang Kapp die demokratisch gewählte Regierung des Deutschen Reichs abzusetzen. Es war der erste Versuch rechtsextremer Kräfte, die junge Weimarer Republik zu beseitigen.
Neben einem Generalstreik kam es im gesamten Ruhrgebiet zu Demonstrationen gegen den Umsturzversuch – am 13. März allein in Bochum mit 20.000 Teilnehmern. Zudem bildeten sich auf Initiative der linken Parteien SPD, USPD und KPD Arbeiterräte und bewaffnete Arbeiterwehren. Aus diesen formierte sich die Rote Ruhrarmee. Mit ca. 50.000 Kampfern gelang es binnen kürzester Zeit, die Oberhand gegen die Putschisten im Revier zu gewinnen. Bochum und auch Laer konnten die Arbeiterwehren ohne Blutvergießen unter Kontrolle bringen.
Der Staatsstreich galt nach vier Tagen am 17. März als gescheitert. Mit der Rückkehr der zuvor geflüchteten Reichsregierung nach Berlin kehrte im Revier jedoch keine Ruhe ein: die Abwehr des rechten Putsches schlug in eine linksrevolutionäre Aufstandsbewegung um. Die Arbeiterräte wollten die neu gewonnene Macht nicht ohne Weiteres abgeben, bevor nicht Forderungen wie zum Beispiel die Bestrafung der Putschisten oder eine sozialere Gesetzgebung erfüllt wurden.
Die Rote Ruhrarmee kämpfte sich in einem Bürgerkrieg weiter bis zur Lippe vor. Verhandlungen mit der Reichsregierung scheiterten, sodass Ende März 1920 offizielles Militär den Aufstand niederschlug. Dabei waren auch Freikorps, die sich zuvor aktiv an dem Putschversuch beteiligt hatten und nun ihre Gelegenheit zur Revanche sahen. In den rückeroberten Gebieten kam es zu Hausdurchsuchungen, Verhaftungswellen, standrechtlichen Todesurteilen und Massenerschießungen.
Ein Großteil der Toten wurde in Massengräbern beigesetzt. In der Folgezeit wurden in vielen Orten des Ruhrgebiets Ehrenmale wie das in Laer errichtet, um den Toten des Ruhraufstands zu gedenken. Georg Willke und Edmund Dörner starben am 22. März in Hamm-Bosendorf. Bernhard Reimöller, Karl Tamm und Dietrich Wegmann fielen am 1. April südlich von Haltern. Karl Schluck wurde am 17. April bei einer Razzia getötet. Vier der Toten wurden auf dem Friedhof in Laer beigesetzt. Karl Tamm und Dietrich Wegemann wurden vermutlich in Hamm begraben.1
Das Mahnmal in Laer ist gemeinhin als „Grabanlage für Gefallene des Kapp-Putsches“ bekannt. Die Genannten kamen allerdings alle erst nach dessen Niederschlagung, während des sich anschließenden Ruhraufstandes ums Leben. Die genaue Bauzeit, ein Bildhauer oder Stifter des Mahnmals sind nicht bekannt.
Viele dieser Ehrenmäler wurden in der Zeit des Nationalsozialismus zerstört. Der Stein in Laer konnte die Zeiten überdauern und wurde 1995 unter Denkmalschutz gestellt. 1996 und 2023 erfolgten Sanierungen.