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Bochum in der NS-Zeit

Ehemaliges Zwangsarbeiterlager Bergener Straße 116a-i

Bochum in der NS-Zeit

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Das ehemalige Lager Bergener Straße ist mit seinen bis heute erhaltenen Gebäuden ein seltenes Zeugnis der NS-Zwangsarbeit im Ruhrbergbau während des Zweiten Weltkriegs. Es wurde 1943/44 für zivile Zwangsarbeiter errichtet und nach Fertigstellung im Sommer 1944 sollten hier 680 Menschen untergebracht werden. Laut einer Aufstellung von 1949 waren es im April 1945 314 Zwangsarbeiter, die hier unter Aufsicht lebten: 134 Ukrainer, 148 Polen und 34 Minderjährige aus der Sowjetunion. 

Im Laufe des Zweiten Weltkrieges waren hier hunderte Zwangsarbeiter überwiegend aus der Sowjetunion und aus Polen untergebracht. Sie sind aus ihren Heimatländern nach Deutschland verschleppt worden, um auf Constantin der Große, einer Zeche der Friedrich Krupp AG, unter härtesten Bedingungen zu arbeiten. Bis heute wissen wir nur wenig über diese Männer. Die Arbeits- und Lebensbedingungen führten bei vielen häufig zu Invalidität oder Tod.
Nach dem Krieg wurden die Gebäude wegen des großen Wohnraummangels zu Zweizimmerwohnungen als Unterkunft für neu angeworbene Bergleute umgebaut, in denen ab den 1960er Jahren auch Arbeitsmigrant*innen aus Südeuropa lebten. 

Die Siedlung steht wegen ihrer großen zeitgeschichtlichen Bedeutung und ihres hohen dokumentarischen Werts seit 2003 unter Denkmalschutz. Sie ist sowohl ein bauliches Zeugnis des verbrecherischen nationalsozialistischen Zwangsarbeitersystems als auch der Wiederbelebung des Bochumer Bergbaus nach 1945. Sie ist bis heute bewohnt.

In seiner Sitzung am 30. August 2023 hat der Ausschuss für Kultur und Tourismus ein vom Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte vorgestelltes Konzept einer zu entwickelnden Ausstellung an der Bergener Straße zur Kenntnis genommen und das Stadtarchiv mit der Feinplanung und Umsetzung beauftragt. Das ehemalige Gebäude der Lagerleitung, das für die Präsentation einer Ausstellung vorgesehen ist, wurde bereits einer Schadstoffsanierung unterzogen und soll nun denkmalschutzgerecht saniert werden.

Zwangsarbeiterlagers Bergener Straße 116a-i
Zwangsarbeiterlager Bergener Straße 116a-i (Quelle: Susanne Wycisk)

Öffentliche Führung auf dem Gelände des ehemaligen Lagers an der Bergener Straße 116a-i

Die Volkshochschule vhs und das Bündnis Bochum gegen Rechts bieten auch in diesem Jahr Führungen auf dem Gelände des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers Bergener Straße 116a-i an.
Bei einem Rundgang auf dem (teilweise) noch bewohnten Gelände werden anhand von anschaulichen Dokumenten die Geschichte der Entstehung des Lagers, die Herkunft und das Leben der hier untergebrachten Zwangsarbeiter, die besonders harten Arbeits- und Lebensbedingungen auf der Krupp-Zeche „Constantin der Große“ erfahrbar. 
Die Teilnehmenden bekommen einen deutlichen Einblick in das verbrecherische System der Zwangsarbeit während der Zeit des Nationalsozialismus, das von Menschenraub, Ausbeutung und Unterdrückung geprägt war.
Bitte beachten: die Führungen finden wesentlich im Außenbereich statt, Toilettenanlagen sind vor Ort nicht vorhanden.

Termin: 17. März 2024
Beginn: 14 Uhr, Dauer circa 1,5 Stunden 
Treffpunkt: Bergener Straße 116 a-i (Informationstafel vor dem ehemaligen Bürgertreff)
ÖPNV: zum Beispiel ab Bochum Hauptbahnhof/Boulevard mit Buslinie 353 Richtung Castrop-Rauxel bis „Im Hagenacker“, dann weiter mit Buslinie 367 Richtung Herne bis „Bergener Straße“
Anmeldung: vhs Kursnummer I12009A, telefonisch unter 0234 910-1555,
Beratung: Astrid Thews 0234 910-2812
Teilnehmerzahl: 20

Radtour - Gras drüber?
Auf den Spuren der Zwangsarbeit!

50 Jahre nach Schließung der letzten Zeche in Bochum und fast 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs begeben wir uns anhand von Zeitzeugnissen auf die Suche nach Spuren der mehr als hundertjährigen Industrie- und Migrationsgeschichte im Bochumer Norden.

Ausgehend vom ehemaligen Lager und künftigen Gedenkort Bochum-Bergen machen wir uns mit dem Fahrrad auf den Weg der osteuropäischen Zwangsarbeiter der Zeche Constantin, einer ehemals zu Krupp gehörenden Großzeche, die sich von Riemke bis nach Herne erstreckte:
„Erneut begann die Arbeit und wieder gab es Rübensuppe, wieder den Holzklotz an den Beinen, daran erinnere ich mich wie an einen Albtraum“, berichtet 1998 Nikolaj Storoschenko aus Donezk von seiner Kriegserfahrung in Bochum als jugendlicher Zwangsarbeiter auf Zeche Constantin der Große (1942-1945). Welche Spuren der Zeche sind heute noch sichtbar und welche Geschichte erzählen sie?
Auf Bahntrassen, Feldwegen sowie der Wiescherstr. führt uns der Weg über ca. 10 km zu den ehemaligen Schächten X und 4/5 und endet am Südfriedhof in Herne, dem Ehrenfriedhof für Kriegstote fremder Staaten, vor allem aus der Sowjetunion und Polen.
Je nach Interesse und persönlicher Fitness kann die Tour noch über die Flottmannstr bis zur Haltestelle der U35, Zeche Constantin, dem Ort der Hauptverwaltung, verlängert werden (ca. 6,5 km zusätzlich).

Die Zahl der Teilnehmenden ist auf 25 Personen begrenzt.

Anmeldung: vhs Bochum, Telefon: 0234 910-1555
Kursnr.: I12009B
Beginn: Sonntag, 26. Mai 2024, 14 bis 16:30 Uhr
Kursort: Treff: Bergener Straße 116 c
Entgelt: 0,00 Euro
 

Tafel erinnert an Geschichte des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers

v.l. Philipp Welsch (Ratsmitglied SPD für Bergen/Hiltrop), Martin Holz (SPD Bergen), Céline Spieker (Initiative Nordbahnhof, Schülerprojekt Erinnerungskultur der Mont-Cenis Gesamtschule Herne), Dr. Kai Rawe (Leiter Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte), Susanne Wycisk (Bochumer Bündnis gegen Rechts), Wolfgang Dominik (VVN-BdA), Uli Borchers ((Bochumer Bündnis gegen Rechts), Ulrich Kriegesmann (GEW Bochum) (Quelle: Stadt Bochum)

Auf dem Gelände des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers an der Bergener Straße 116a – i informiert seit Dezember 2022 eine Tafel über diesen historischen Ort.

Von der Friedrich Krupp AG in den Jahren 1943/44 errichtet, wurden in diesem Lager der Zeche Constantin der Große bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs hunderte zivile Zwangsarbeiter aus der Ukraine, aus Polen und aus der Sowjetunion untergebracht. Nach dem Krieg wurden die Gebäude des Lagers wegen des großen Wohnungsmangels für neu angeworbene Bergleute umgebaut und dienen bis heute Wohnzwecken.
Die Siedlung, die seit 2003 unter Denkmalschutz steht, wurde im September 2022 am Tag des Offenen Denkmals hunderten Besucher*innen als historischer Ort vorgestellt.

Die Tafel wurde auf Grund eines Antrags des Bündnisses Bochum gegen Rechts im Ausschuss für Kultur und Tourismus beschlossen und vom Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte errichtet.