Die Stadt Bochum verfügt über 80 städtische Schulen verschiedener Schulformen an 92 Standorten. Im Schuljahr 2018/2019 besuchten 42.405 Schülerinnen und Schüler städtische Schulen, davon rund 10.900 Kinder in Grundschulen.
Auch schon vor Projektbeginn gab es eine Vielzahl von Initiativen, Projektansätzen und Akteuren, die vergleichbare Ziele verfolgten und im Bochumer Bildungsnetzwerk wichtige Arbeit leisten. Das Projekt soll diese Arbeit nicht ersetzen, sondern die vielfältigen Ansätze transparent machen, besser bündeln und mehr Effektivität erbringen.
Gleichzeitig steht das Projekt in Beziehung zur „Bochum Strategie 2030“ und den „Kommunalen Präventionsketten“. Die dort beschriebenen Ziele sollen mit dem Projekt verfolgt und umgesetzt, gleichzeitig die vorhandenen Arbeitsstrukturen für die Arbeit genutzt werden, um Doppelstrukturen zu vermeiden.
Projektansatz
Das Projekt geht aus von den formulierten Bedarfen der Schulen aus und berücksichtigt zentrale wissenschaftliche Erkenntnisse über das Potenzial einer besseren Einbindung der Eltern. Gleichzeitig will es bei den Motivationen für eine gute Bildung, die auch bei allen Eltern mehr oder weniger ausgeprägt vorhanden sind, ansetzen. So gilt es sie besser zu erreichen und sie besser einzubinden. Um diese Ziele zu erreichen, bedarf es eines mehrdimensionalen Projektansatzes.
Mehrdimensionale Zielgruppenebene
Mit den verschiedenen Projekten wurden Ziele auf verschiedenen Ebenen angestrebt und im Wesentlichen auch erreicht: zunächst waren Eltern Adressaten des Projektes, insbesondere Eltern, die in der bisherigen Zusammenarbeit nicht erreicht werden. Auf der nächsten Ebene richtet sich das Projekt an Fachkräfte, um deren Kompetenz in der Zusammenarbeit mit Eltern zu erhöhen. Schließlich soll das Projekt Schulen dabei unterstützen, die Zusammenarbeit mit Eltern als Teil der Schulentwicklung systematisch weiterzuentwickeln. Nicht zuletzt will das Projekt die Vernetzung der Schulen verbessern, weil kleine Schule allein die anspruchsvollen Ziele einer Bildung und Erziehung Partnerschaft erreichen kann.
Hinzu kommen folgende Aspekte:
- Die vorgenannten Ziele implizieren eine Stärkung der Partizipationsrechte und eine Verbesserung der Beteiligungspraxis.
- In erster Linie soll das Projekt zu einer Verbesserung der Bildungsergebnisse beitragen.
- Als Schlüssel dazu wird eine Verbesserung der Beziehungs und Vertrauensarbeit gesehen.
Mit dem Projekt wurden vorhandene Konzepte und Ansätze aufgegriffen und weitergeführt. Dazu gehören zum Beispiel die „Familienklassen“ oder der Einsatz von Elternbegleiterinnen und -begleitern.
Förderung von Mikroprojekten
Parallel zu den Entwicklungen an den Schulen wurden im Zuge des Projekts sogenannte Mikroprojekte gefördert. In den Mikroprojekten wurden konkrete Instrumente erprobt, wie die Zusammenarbeit von Eltern und Schulen gelingen kann.
Die im Projektbericht vorgestellten Mikroprojekte zeigen exemplarisch, wie Schulen sich auf den Weg machen und das Projektziel, nämlich Eltern effektiver in Bildungsprozesse einzubeziehen, auf ganz unterschiedliche Weise umgesetzt werden kann. Besonders hervorzuheben ist, dass durch die meisten Mikroprojekte Eltern erreicht werden können, die früher als nicht gut erreichbar galten.
Nachhaltige Steuerungs- und Finanzierungsstrukturen
Das Konzept bildet die Grundlage für die Verstetigung von Maßnahmen und Prozessen, die während des Projektes entwickelt und deren positive Wirkungen sichtbar wurden. Am Ende des Projektes sollen die Projektergebnisse nachhaltig abgesichert werden, in dem eine entsprechende Zusammenarbeits-, Steuerungs- und Finanzierungstruktur etabliert ist.
Das Konzept ist als dynamischer Prozess angelegt und soll kontinuierlich weiterentwickelt werden. Es soll einerseits den Schulen und allen weiteren Akteuren als fachlicher Rahmen und gleichzeitig den politischen Entscheidungsträgern als strategische Orientierung und Entscheidungshilfe dienen.
Interkommunaler Austausch - Gemeinsame Strategie
Unter der Begleitung und Moderation von RuhrFutur wurde das Projekt gemeinsam von den Städten Bochum und Mülheim und der Stadt Castrop-Rauxel für den Kreis Recklinghausen kommuniziert und umgesetzt. Im Ergebnis erstellte jeder der Projektpartner ein kommunales Konzept, und wo Futur bündelte die Erfahrungen in einem Leitfaden zur Entwicklung kommunaler Konzepte.