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SommerDialog

SommerDIALOG 2016

SommerDialog

„Bochum – Erstklassig?!“ – Erster SommerDIALOG beleuchtet Stärken der Stadt

Der fast haushohe Luftballon im Bermuda3eck strahlte schon von Weitem durch die Kneipengassen, die blauen Sitzwürfel – in Reihen und Türmen – auf der Bühne am Konrad-Adenauer-Platz verdeutlichten ebenfalls, worum es beim ersten SommerDIALOG in der Stadt gehen würde: „Bochum – Erstklassig?!“ Am langen Stehtisch plauderte Oberbürgermeister Thomas Eiskirch mit hochkarätigen Gästen aus Kultur, Bildung, Wissenschaft, Wirtschaft und Sport engagiert und gut gelaunt über die Qualitäten und Chancen der Stadt, nicht nur fußballerisch in der ersten Liga zu spielen. Denn: „Wir haben jede Menge Potential“, begründete Thomas Eiskirch gleich zum Auftakt der Runde.

„Diese Stadt hat alles, was man braucht“, sagt Start-up-Gründer Dr. Christian Großmann. Für ihn und seine beiden Mitgeschäftsführer war es nach Studium und Promotion in Bochum daher keine Frage, wo der Sitz des gemeinsamen Unternehmens ingpuls sein würde. Die Ingenieurfirma stellt intelligente Metalle her – so genannte „Smart Materials“ –, die sich an ihre Form erinnern, wenn sie zum Beispiel durch einen Unfall verbogen werden. „Hier ist der Forschungsschwerpunkt“, macht der Jung-Unternehmer im Talk mit Moderatorin Katja Leistenschneider deutlich. „Deshalb redet man, wenn man überall auf der Welt über diese Technik spricht, immer auch über Bochum. Wir brauchen uns also nicht zu verstecken.“ Doch eben zu dieser Bescheidenheit neige man aus Sicht des Firmengründers.

Dass man getrost und gelassen mit mehr gesundem Selbstbewusstsein in Bochum auf- und antreten kann, unterstrich Johan Simons. Der gefeierte Theatermacher leitet aktuell die Geschicke der Ruhr-Triennale und bald die des Schauspielhauses. „Es hat eine unglaublich schöne Architektur und Atmosphäre“, schwärmt der künftige Intendant. „Man muss schon ein schrecklicher Regisseur sein, um dort kein gutes Theater zu machen.“ Er selbst möchte – keine Frage – an der Königsallee erstklassiges Theater mit einem herausragenden Ensemble machen. „Ein breites Programm, auch mit Tanz und Musik, ein Programm, das stark ist und das die Leute ,reißt‘“, beschreibt Johan Simons seine Pläne. Das Ziel hat er mit Thomas Eiskirch klar definiert: „Mit diesem Haus zurück in die Top 5“, verrät der Oberbürgermeister. Dazu müsse man gemeinsam etwas wagen.

„Auch wir haben das große Ziel ,Erstklassigkeit‘“, schloss sich Wilken Engelbracht, Finanzvorstand des VfL Bochum, im SommerDIALOG, entspannt nach einem gewonnenen 5:4-Spiel, seinen Gesprächspartnern an. In vielen Bereichen spiele der Zweitligist bereits in der ersten Liga. „Wir haben eine exzellente Jugendarbeit, laut DFB den besten Fußballrasen“, bilanziert der VfL-er. Über Etappenziele wolle der Verein, der sich über wachsende Zuschauerzahlen freut, den Aufstieg meistern. Dazu muss sich nur an einer Stelle nichts verbessern: in der Ostkurve. „Unsere Fans sind erstklassig, die kauft uns keiner weg“, freut sich Wilken Engelbracht, der sich der regionalen Konkurrenz in der dichten Fußballlandschaft voll bewusst ist: „Aber wir fühlen uns wohl in diesem Silicon Valley des Fußballs. Es ist für uns ein Ansporn.“

So sieht es auch Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, wenn er auf Bochum und große Nachbarn wie Essen und Dortmund blickt. „Man muss sich einfach mal vor Augen führen, dass eine Stadt wie Bochum in den meisten Bundesländern die größte Stadt wäre und damit prägend für ein ganzes Bundesland“, verdeutlichte er. Wie Dr. Christian Großmann wünscht er sich „einen Wechsel im Kopf“ – eine andere Wahrnehmung Bochums. „Wenn Johan Simons ein erstklassiges Programm im Schauspielhaus macht und andere Städte bewundernd nach Bochum blicken, wenn mit Blick auf den zügig ermöglichten Neubau der Vonovia-Zentrale ein Dax-Vorstand erzählt, wie zuverlässig und schnell wir hier sind, dann kommen viele positive Bilder zusammen und es ändert sich die Wahrnehmung“, ist Thomas Eiskirch überzeugt. Gut ins neue Bild von Bochums Aufbruch passt die Entscheidung des Logistikmarktführers DHL, in Bochum - als derzeit größter Stadt - alle Pakete CO2-frei, also klimafreundlich, zuzustellen. Die Nachricht mit wirtschaftlicher und zugleich ökologischer Strahlkraft reihte sich ein in viele andere gute Schlagzeilen über Bochum in den letzten Monaten. „Es ist gut, wenn uns gelingt, dass die Leute merken, in Bochum bewegt sich was, wenn sie merken, da müssen wir hinschauen, da müssen wir sein“, fasste der Oberbürgermeister zusammen.

Die Aufbruchsstimmung, die auf dem Podium und bei den Zuschauern am KAP spürbar war, konnten auch die zwei leichten Regenschauer nicht trüben. Zumal die Aussichten für interessierte Bürgerinnen und Bürger, die sich einbringen und Bochums Weg in die Zukunft mitgestalten möchten, gut sind: Oberbürgermeister und Stadtspitze sind ebenso wie beim SommerDIALOG für Fragen, Anregungen und Kritik offen; so wird es im nächsten Jahr neben der 2016 eingeführten BürgerSTUNDE ein weiteres neues interaktives Format zum Austausch und zur Mitwirkung geben: die erste BürgerKONFERENZ. „Als Diskussionspartner dabei können Bochumerinnen und Bochumer mit uns in einen fünfjährigen Gestaltungsprozess einsteigen“, erklärte Thomas Eiskirch. „Ich habe in meinen Gesprächen viele getroffen, die Lust haben, anzupacken und etwas zu verändern.“

(20. September 2016)