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Schaufenster Stadtgeschichte: „Wiederaufbauplan von 1945“

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Wiederaufbauplan von 1945. (Quelle: Stadtarchiv)

Das „Schaufenster Stadtgeschichte“ präsentiert einmal im Monat ein besonderes Dokument oder Objekt aus den Beständen des Stadtarchivs – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte. Auf diese Weise werden nicht nur historische Ereignisse oder Persönlichkeiten vorgestellt. Das „Schaufenster Stadtgeschichte“ gewährt auch einen Einblick in die bunte Vielfalt der historischen Zeugnisse, die zum kulturellen Erbe Bochums gehören und die im Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte verwahrt werden.

Im August geht es um einen „Wiederaufbauplan von 1945“, der in den Räumen des Stadtarchivs an der Wittener Straße 47 besichtigt werden kann. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.bochum.de/stadtarchiv.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges im Mai 1945 liegt Bochum wie viele andere deutsche Großstädte in Trümmern. Schätzungsweise 550.000 Bomben hatten alliierte Flugzeuge seit 1940 über der Stadt abgeworfen. Insbesondere 1943 und 1944 kam es zu großen Angriffen, bei denen auch die Innenstadt fast vollständig zerstört wurde.

Der hier gezeigte Plan veranschaulicht eindrucksvoll, dass in der Bochumer Stadtverwaltung bereits im Juli 1945 Ideen für einen Wiederaufbau der Stadt vorlagen. Verabschiedet hatten den Plan die städtischen Oberbauräte Grothe und Meyer sowie Stadtbaumeister Sepp Spannmacher. Alle hatten schon während der Zeit des Nationalsozialismus ihre Positionen inne. Vermutlich lag der Plan in abgeänderter Form bereits 1944 vor. Auf den Erlass Adolf Hitlers über den Wiederaufbau bombengeschädigter Städte vom 26. Oktober 1943 folgten auch in Bochum – in festem Glauben an den „Endsieg“ – eifrige Planungen zur Restaurierung und Umgestaltung der Stadt.

Die geplanten Änderungen zur bestehenden Bausubstanz und Straßenführung sind in Rot eingezeichnet. Auffällig ist die Verbreiterung oder Neuziehung vieler Straßenzüge – insbesondere im Bereich der kleingliedrigen Altstadt. Vorgesehen war zudem unter anderem der Neubau eines Schwimmbades, die Neugestaltung des damaligen Hauptbahnhofs und die Anlage eines „Königsplatzes“ mit Verwaltungsgebäuden am südlichen Teil der Königsallee. Auch diese Idee ist vermutlich ein Relikt aus der NS-Zeit. Hier sollte das Gauforum für Bochum als Hauptstadt des Gaus Westfalen-Süd entstehen.

Die weiteren Verhandlungen zur Umsetzung des Plans sind nicht überliefert. Fest steht, dass ein anderer Plan schließlich zur Ausführung kam: Im Januar 1946 wurde Clemens Massenberg zum neuen Stadtbaurat von Bochum ernannt. Er und sein Team sahen eine radikale Umgestaltung beim Wiederaufbau der Innenstadt vor. Dies beinhaltete auch die Anlage eines Innenstadtringes sowie die Verlegung des Hauptbahnhofs. Dieser Neuordnungsplan wurde am 1. Oktober 1948 verabschiedet und war unter den Großstädten in Nordrhein-Westfalen der erste. Er bestimmte maßgeblich den Wiederaufbau und damit das Aussehen der heutigen Innenstadt.

(6. August 2025)