„Demokratie braucht SIE“ lautet das diesjährige Motto der Bochumer Frauenwochen, bei denen das städtische Referat für Gleichstellung, Familie und Inklusion zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen bietet.
Die Volkshochschule Bochum (vhs) eröffnet am Dienstag, 11. März, in Kooperation mit dem Referat für Gleichstellung, Familie und Inklusion sowie dem Beirat für Frauen, Geschlechtergerechtigkeit und Emanzipation von 18:30 bis 20 Uhr im BVZ, Gustav-Heinemann-Platz 2-6, die Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“. Herausgegeben von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und kuratiert von Clara Marz ist die Ausstellung ein Beitrag zum 35. Jahrestag der deutschen Einheit. Die Ausstellung ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht nötig.
Seit über drei Jahrzehnten ist die deutsche Teilung Geschichte. Dennoch begegnet man (und frau) immer noch vielen Klischees, die Frauen aus Ost- und Westdeutschland zugeschrieben werden. Die „Westfrau“ wird oft entweder als „Heimchen am Herd“ oder als knallharte Karrierefrau beschrieben. Die „Ostfrau“ hingegen steht im Kohlebergbau „ihren Mann“. Sie wird als tough bezeichnet oder als Rabenmutter, weil sie ihre Kinder in die Krippe gibt. Die „Westfrau“ gendert, während die „Ostfrau“ damit nichts anzufangen weiß. Die „Ostfrau“ gilt mal als Verliererin, mal als Gewinnerin der deutschen Einheit. Die Liste der Zuschreibungen ist lang. Obwohl sie sich teilweise grotesk widersprechen, zeugen sie doch alle von der Überzeugung, man wisse genau, wie DIE „Ostfrau“ und DIE „Westfrau“ eigentlich ticken. Vor allem eines scheint klar zu sein: Sie ticken alle gleich, aber im Vergleich zum anderen Teil Deutschlands sehr unterschiedlich. Woher kommen diese Zuschreibungen? Und was ist an ihnen dran? Die Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“ will auf diese Fragen eine Antwort geben.
Im Anschluss veranstaltet die Volkshochschule Bochum (vhs) in Kooperation mit dem Referat für Gleichstellung, Familie und Inklusion am Donnerstag, 13. März, eine Gesprächsrunde zum Thema „Frauen mit ostdeutschen Wurzeln erzählen“ (Kursnummer: K13011). Von 18 bis 20 Uhr wird im BVZ, Lore-Agnes-Raum, Gustav-Heinemann-Platz 2-6, alles rund um die Erfahrungen und Perspektiven thematisiert. Die Veranstaltung ist kostenfrei, um eine Anmeldung wird unter der Rufnummer 0234 910 1555, persönlich in der Volkshochschule oder über die Webseite vhs.bochum.de gebeten.
Käthe Lorenz stellt am Freitag, 14. März, in der KoFabrik, Stühmeyerstraße 33, in einer poetischen Lesung mit Musik von Tim Steiner ihre Autobiografie „Amazonenpoesie“ vor (Kursnummer: 30012). Von 18:30 bis 20 Uhr können sich Interessierte die Lesung mit vertonten Texten anhören. Der Eintritt kostet sechs Euro, eine Ermäßigung von 3,60 Euro ist möglich.
Amazonen fand Käthe Lorenz immer schon beeindruckend. Dass sie im Alter von 40 Jahren selbst zu einer werden würde, hätte sie sich allerdings nicht vorstellen können. Wie jede 8. Frau in Deutschland wurde Käthe Lorenz mit der Diagnose Brustkrebs konfrontiert. Eins war klar: sie hatte nicht vor, darüber zu schreiben, aber dann ist es eben doch passiert. Das Ergebnis sind völlig unterschiedliche Texte, entstanden aus Erinnerungsinseln dieser besonderen, herausfordernden und dennoch auch schönen Zeit in ihrem Leben – Amazonenpoesie eben: Kraftvoll, verletzlich, wütend, zart, traurig, versöhnlich und voller Hingabe an das Leben.
Um eine Anmeldung wird unter der Rufnummer 0234 910-1555, persönlich bei der Volkshochschule oder über die Webseite vhs.bochum.de gebeten.
Am Sonntag, 16. März, veranstaltet das Frauenarchiv „ausZeiten“ für Frauen einen Bochumer Frauenrundgang (Kursnummer: K12000). Von 11 bis 13:30 Uhr können die Teilnehmerinnen historische Frauen aus Bochum im 19. und 20. Jahrhundert und früher kennenlernen. Unter anderem werden Frauen wie die Anwältin Nora Platiel, die Politikerin Ottilie Schoenewald und die Pastorin Ursula Schafmeister mit ihren Geschichten in der Frauenbewegung vorgestellt. Den 2017 entstandenen Frauenstadtplan erhalten die Teilnehmerinnen beim Rundgang kostenlos. Treffpunkt ist der Rathausvorplatz an der Glocke, Willy-Brandt-Platz.
Um eine Anmeldung über die Website vhs.bochum.de wird gebeten. Der Frauenrundgang kostet sechs Euro, eine Ermäßigung auf 3,60 Euro ist möglich.
(4. März 2025)