Am Donnerstag, 6. November, widmet sich Dr. Rudolf Tschirbs um 18 Uhr in der Stadtbücherei Bochum im Bildungs- und Verwaltungszentrum, Gustav-Heinemann-Platz 2–6, in seinem Vortrag „Die Grubenkatastrophe von Courrières” dem wohl tragischsten Kapitel europäischer Bergbaugeschichte, aber auch einem herausragenden Beispiel französisch-deutscher Freundschaft. Die Veranstaltung wird von der Deutsch-Französischen Gesellschaft Bochum-Ruhr e. V. in Kooperation mit der Stadtbücherei Bochum und UniverCity Bochum e. V. präsentiert und ist Teil der Haus-des-Wissens-Veranstaltungsreihe zum Thema „Sicherheit". Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist kostenfrei.
Das Grubenunglück ereignete sich am 10. März 1906 in der Stadt Courrières im nordfranzösischen Département Pas-de-Calais. Mit 1.099 Toten – darunter viele Kinder – war und ist es bis heute die Bergwerkskatastrophe Europas mit den meisten Todesopfern. Das Unglück hat seinerzeit international direkt ein großes mediales Echo erzeugt, vor allem auch in Deutschland, da eine Rettungsmannschaft aus dem Ruhrgebiet entsandt wurde. In Frankreich ist die „catastrophe des mines de Courrières" bis heute vielen ein Begriff, auch wegen der kontinuierlichen künstlerischen Rezeption, so erfolgte die erste filmische Auseinandersetzung „Le Feu à la mine" (ca. 12 Min.) bereits 1911, mit „Sang noir: La catastrophe de Courrières-Version" des französischen Comic-Künstlers Jean-Luc Loyer erschien 2013 sogar eine Graphic Novel und noch 2016 erfolgte sogar eine musikalische Verarbeitung durch den französischen Komponisten Thierry Deleruyelle in seinem Stück „Fraternity“. Auch in Deutschland wurde das Unglück durch Georg Wilhelm Pabst in seinem Film „Kameradschaft" aus dem Jahre 1931 thematisiert, aus dem während des Vortrags Ausschnitte gezeigt werden.
Dr. Rudolf Tschirbs ist Historiker und war bis 2011 Studiendirektor an der Goethe-Schule Bochum. Er beschäftigt sich schon seit Jahrzehnten intensiv mit der regionalen und internationalen Bergbaugeschichte und hat bereits zahlreiche Vorträge mit diesem Schwerpunkt gehalten.
(31. Oktober 2025)