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Aktuelle Pressemeldungen

Schaufenster Stadtgeschichte

„Entwurf für einen wertbeständigen Notgeldschein“

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Wertbeständiger Notgeldschein von November 1923 (Quelle: Stadtarchiv - Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte)

Das „Schaufenster Stadtgeschichte“ präsentiert einmal im Monat ein besonderes Dokument oder Objekt aus den Beständen des Stadtarchivs – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte. Auf diese Weise werden nicht nur historische Ereignisse oder Persönlichkeiten vorgestellt. Das „Schaufenster Stadtgeschichte“ gewährt auch einen Einblick in die bunte Vielfalt der historischen Zeugnisse, die zum kulturellen Erbe Bochums gehören und die im Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte verwahrt werden.

Im November geht es um den „Entwurf für einen wertbeständigen Notgeldschein“. Interessierte können die Exponate auch im Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte, Wittener Straße 47, besichtigen. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.bochum.de/stadtarchiv.

Das Krisenjahr 1923 stellte die junge Weimarer Republik auf eine schwere Bewährungsprobe. Die Wirtschaft lag am Boden und der Staat war gezwungen, immer mehr frisches Geld zu drucken, unter anderem um seine Reparationsschulden aus dem verlorenen Weltkrieg zu begleichen und der Bevölkerung ihre Kriegsanleihen zurückzuzahlen. Der bereits in den Jahren zuvor eingesetzte Teufelskreis der Inflation mündete in einer Hyperinflation. Durch das „Verwässern“ des Geldwertes stiegen die Preise immer schneller, die Antwort darauf war noch mehr frisch gedrucktes Geld. Als Beispiel: Am 9. Juni 1923 kostete ein Ei bereits 800 Mark, am 2. Dezember 1923 320 Milliarden Mark. Da die Reichsbank nicht mit dem Druck und der Distribution neuer Banknoten hinterherkam, konnten beispielsweise Kommunen und Firmen eigene Ersatzwertzeichen an die Bevölkerung ausgeben, die bei den Banken dann gegen echte Mark eingelöst werden konnten.

Um das Geldwesen zu stabilisieren, wurde Anfang November 1923 das erste wertbeständige Notgeld ausgegeben. Es war an Sachwerte wie Holz oder Gold gebunden. So auch in Bochum: Scheine mit den Werten einer Viertel, einer Halben, einer und zwei Goldmark wurden ausgegeben. In der Akte BO 20 / 69 ist der Einführungsprozess in Bochum dokumentiert. Es findet sich darin auch der Entwurf für einen nicht mehr verausgabten Geldschein zu einer Goldmark eines unbekannten Gestalters. Eine reichsweite Stabilisierung der Geldwerte wurde erst durch die Einführung der Rentenmark im gleichen Jahr erreicht. Ab August 1924 löste die Reichsmark schließlich sämtliche vorausgegangenen Provisorien ab.

(30. Oktober 2023)