
Nach rund 15 Monaten umfassender Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten ist die fast 100 Jahre alte Waldbühne nun wieder bereit für große Auftritte. Der bei Besucherinnen und Besuchern genau wie bei den Nachbarn beliebte Schauplatz der traditionellen Märchenspiele zeigt sich nach seinem bautechnisch bedingten Dornröschenschlaf völlig verwandelt und glänzt mit neuen Gebäuden und neuer Technik. Die Waldbühne ist nun barrierefrei erreichbar für bis zu 830 Besucherinnen und Besucher, bespielt werden wird sie von der Kolpingspielschar Höntrop, der Volksbühne Wattenscheid und wechselnden Gastensembles.

„Die Waldbühne kennt in Wattenscheid, kennt in Bochum jedes Kind, sie gehört zur Stadt“, sagte Oberbürgermeister Thomas Eiskirch bei der offiziellen Neueröffnung am Sonntag, 29. Juni. „Dieses Schmuckstück ist eine der letzten Waldbühnen in NRW und ist daher weit über Wattenscheid, weit über Bochum hinaus von Bedeutung. Jetzt hat sie noch mehr Platz und mehr Möglichkeiten für ganz großes Theater hier mitten in der Natur.“ Eiskirch hofft auf eine mögliche Ausweitung des aktuell erlaubten Spielbetriebs von 30 Aufführungen im Jahr: „Wenn die Waldbühne so gut von den Besucherinnen und Besuchern und der Nachbarschaft angenommen wird, wie wir hoffen, dann wollen wir sie auch bestmöglich bespielen.“

Die Voraussetzungen dafür sind da: Alles auf der Traditionsbühne ist neu. Sämtliche alten Einrichtungen wie Tribüne, Bühne und Schuppen wurden abgerissen – stehen bleiben konnten lediglich Teile der Tribünenüberdachung und ein gemauertes Gebäude, in dem sich nun das Bühnenhaus befindet. Die geschwungene Tribünenüberdachung wiederum wurde neu errichtet und mit modernen Schallschutzelementen versehen. Es gibt ein neues WC-Haus und ein Kassenhaus mit Kiosk sowie neue Lagerräume – und selbstverständlich sind auch das Halbrund für die Besucherinnen und Besucher sowie die Bühnenfläche komplett neu. Das komplette Gelände wurde neu gepflastert oder terrassiert, alle Versorgungsleitungen erneuert und ein großes Regenrückhaltebecken unterhalb von Tribünen und Bühne eingebaut. Rund 3,5 Millionen Euro sind insgesamt in die Sanierung der Waldbühne geflossen, 1,8 Millionen davon aus Landeszuschüssen.
2020 hatte der Betrieb der Waldbühne wegen erheblicher baulicher Mangel eingestellt werden müssen. Zwei Jahre später beschloss der Stadtrat die Sanierung, bei der auch Belange des Naturschutzes vorrangig zu berücksichtigen waren. Die Bauarbeiten waren teils herausfordernd, so versank die Baustelle wegen der häufigen Niederschläge im vergangenen Jahr wochenlang in Matsch und Schlamm. Nun geht es wieder los auf der Waldbühne: In den Sommerferien beginnt der Betrieb erneut, auf dem Plan stehen – natürlich die Märchenspiele.
(30. Juni 2025)