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Aktuelle Pressemeldungen

Erich-Gottschalk-Platz fertiggestellt und Lernort eingeweiht

Einweihung des neuen Erich-Gottschalk-Platzes

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Satter grüner Rasen, neue Wege und eine Treppe, Sträucher, Bänke, Beleuchtung und eine Kunst-Installation, die an die historische Stätte erinnert – der neue Erich-Gottschalk-Platz an der Castroper Straße/Blumenstraße ist ein echter Hingucker geworden und sieht fast schon aus wie ein Pocket Park.

Der Künstler Marcus Kiel, der bereits diverse Erinnerungsorte in Bochum gestaltet hat, wurde mit der Erarbeitung der Erinnerungsinstallation beauftragt. Marcus Kiel hat für den Erich-Gottschalk-Platz eine Installation entworfen, die an Gottschalks Geschichte und die des Vereins TUS Hakoah erinnert. Entstanden ist ein angedeuteter Raum aus roten Ziegeln, in U-Form gemauert, der mitten auf der Fläche steht. Er ist nicht überdacht und öffnet sich zur Castroper Straße hin, in Richtung des ehemaligen Vereinsheims, der neuen Synagoge der jüdischen Gemeinde und des VfL-Stadions in der Ferne. Wer den Raum betritt, ist unvermittelt Teil der Installation. An seinen Außenwänden hat Marcus Kiel Schaukästen angebracht, wie man sie von Vereinsheimen kennt. Sie fungieren als Vitrinen für historische Dokumente von Hakoah Bochum.

Heute, 26. Juni, weihte Oberbürgermeister Thomas Eiskirch gemeinsam mit dem Neffen von Erich Gottschalk, Paul van de Vooren, und Leonid Chraga (Vorsitzender TUS Makkabi Bochum e.V.) den Erinnerungs- und Lernort ein.  „Der Platz würdigt den Menschen Erich Gottschalk“, sagte der sichtlich bewegte Oberbürgermeister. „Es geht aber vor allem auch darum, als Gesellschaft wehrhaft zu sein und zu bleiben. Deshalb ist es wichtig, sich immer wieder für Demokratie einzusetzen. Mit dem Platz setzen wir ein sichtbares Zeichen. Er soll den Bürgerinnen und Bürgern als Ort des Lernens, der Mahnung und Verpflichtung dienen: Gegen Antisemitismus und für eine demokratische und vielfältige Gesellschaft.“

Paul van de Vooren erinnerte an das Leben und das Schicksal von Erich Gottschalk und seiner Familie – ein intensiver Moment für die rund 50 geladenen Gäste. Leonid Chraga, Vorsitzender des TUS Makkabi Bochum e.V.  unterstrich, dass der Verein mit seinen 100 Mitgliedern ein „ganz normaler Verein“ in Bochum sei. Und betonte: „Die Nazis haben nicht gesiegt.“ 

Musikalisch bereichert wurde die Veranstaltung durch Leonid Spivak, Klarinette, und Natalja Polonska, Violine. Der Platz befindet sich in unmittelbarer Nähe des Vereinsheims, in dem am 26. Juni 1938 die Meisterschaft im Schildverband gefeiert wurde. Durch seine Lage an der Castroper Straße, die wie kein anderer Ort in Bochum mit Fußball und Fankultur assoziiert wird, ist insbesondere an Heimspieltagen des VfL Bochum 1848 eine hohe Frequentierung gegeben.

Erich Gottschalk war ein jüdischer Fußballspieler, der in der Jugend beim TuS Bochum spielte, einem Vorgängerverein des heutigen VfL Bochum 1848. Dann wechselte er 1925 zum TuS Hakoah. 1933 wurde der Verein in Schild Bochum umbenannt. Erich Gottschalk führte den Verein am 26. Juni 1938 als Kapitän zur letzten Deutschen Meisterschaft im Sportbund Schild. Trotz dieser bis heute einzigen deutschen Meisterschaft einer Bochumer Fußballmannschaft sind die Schicksale der Mitglieder von Hakoah/Schild Bochum im Bochumer Stadtbild nicht sichtbar gewesen und somit in der kommunalen Erinnerungskultur nicht etabliert. 

Die offizielle Benennung des Platzes fand im Juni 2021 statt. Bei dem Projekt handelt es sich um eine gemeinsame Maßnahme der Stadt Bochum und der sozialpädagogischen Jugendhilfeeinrichtung Fanprojekt Bochum, die sich in Trägerschaft der AWO UB Ruhr-Mitte in Kooperation mit dem Jugendamt befindet. Mitarbeitende des Fanprojekts haben zusammen mit Marcus Kiel und jungen Fußballfans des VfL Bochum 1848 den Impuls für die Schaffung des Erinnerungs- und Lernorts Erich-Gottschalk-Platz gegeben. Insbesondere die Faninitiative Bochum e.V. hat die Umsetzung der Projektidee unterstützt.

Gefördert und unterstützt wird diese Maßnahme durch die Deutsche Fußball-Liga (DFL), die Stadt Bochum, den VfL Bochum 1848 und den Umweltservice Bochum (USB). Darüber wurden Spenden über Becherpfandaktionen und diverse andere Veranstaltungen gesammelt.


(26. Juni 2025)