Der Bochumer Stadtpark, der 2026 Jubiläum feiert und 150 Jahre alt wird, lädt seit Jahrzehnten nicht nur zum Spazieren ein, sondern auch zum Spielen. In dieser guten Tradition hat die Stadt bei der Sanierung der denkmalgeschützten Grünanlage in den vergangenen acht Monaten den Spielplatz, der zu den beliebtesten in Bochum zählt, neugestaltet. Hier locken nun unter anderem ein imposanter Seilzirkus und erfrischende Nebeldüsen für Ausflüge. Oberbürgermeister Thomas Eiskirch gab diesen wichtigen Teil des Bochumer Stadtparks heute, 14. Juli, frei: „Der neue Spielplatz ist eine Wucht. Für Kinder die Attraktion im Stadtpark - und sicher auch für Eltern oder Großeltern. Mitten in dem demnächst frisch sanierten Park, der zur Erholung einlädt, ein Highlight, über dessen Realisierung ich mich sehr freue.“
Mit viel Liebe zum Detail hat das städtische Umwelt- und Grünflächenamt auf insgesamt 5.500 Quadratmetern einen großen, inklusiven Erlebnisraum geschaffen, der Spiel, Bewegung und Begegnung für alle Kinder und ihre Familien ermöglicht. Beliebte Klassiker wie das Kinderplanetarium, in dessen Dachkuppel der Nachthimmel mit seinem Sternenzelt dargestellt ist, hat die Stadt Bochum in die Neugestaltung aufgenommen. Zu diesen Lieblingsstücken zählen auch die Seilbahn und die Wasserspielanlage; sie wurden behutsam in das neue Konzept integriert und durch zahlreiche neue Attraktionen ergänzt. Dazu gehören neben dem großen Seilzirkus mit Riesenrutsche eine breite Hangrutsche und eine Dreifach-Schaukel mit „Vogelnest“. Ebenfalls neu sind unter anderem Bodentrampoline, Schwebeband und Wipptiere.
Eine wichtige Neuerung: Die großzügigen Sandflächen sind barrierefrei zugänglich und mit einem rollstuhlgerechten Kunststoffbelag verbunden. Hier sorgen ein Rollstuhlkarussell, ein Rollstuhltrampolin sowie ein umfahrbarer Sandspieltisch mit Sandaufzug für gemeinsames Spiel. „Die drei speziell entwickelten Spielgeräte ermöglichen es Kindern im Rollstuhl, selbstbestimmt am Spiel teilzunehmen, ohne dass sie dafür ihren Rollstuhl verlassen müssen“, freut sich Thomas Eiskirch über das Inklusionsangebot.

Ein Element darf im Bochumer Stadtpark auch auf dem Spielplatz nicht fehlen: Wasser! Der neue, 750 Quadratmeter große Wasserspielplatz ist bestückt mit sprudelnden Fontänen und erfrischenden Nebelfeldern. Sie sorgen für Abkühlung an heißen Sommertagen. Auf kleine Staubecken muss der Wasserspielplatz leider aus sicherheitstechnischen Gründen verzichten – sie würden nach aktuellen Auflagen eine offizielle Badeaufsicht erfordern. Der Wassereinsatz ist nachhaltig geplant: Das durch Fontänen und Nebelfelder verbrauchte Nass fließt in den Gondelteich, wo es für einen stetigen Zufluss an Frischwasser sorgt und so das Gewässer belüftet. Und: „Die modellierte Spielfläche bietet nicht nur Sommerspaß, denn in der kühleren Jahreszeit kann sie ohne Wasser mit Rollern, Skates und Fahrrädern genutzt werden“, schildert Projektleiterin Imke Poeschel vom Umwelt- und Grünflächenamt. „Das macht sie zu einem ganzjährig nutzbaren Bewegungsareal.“
Auch mehr Komfort bietet dieser bereits neu gestaltete Teil des Stadtparks: neue Bänke sowie Bank-Tisch-Kombinationen eignen sich zum Picknicken. Rundbänke und Sonnenliegen machen den Spielplatz zu einem Ort der Begegnung und Erholung. „Für Schatten sorgen vier Stahl-Sonnenschirme sowie drei neu gepflanzte Bäume – ein Wunsch, der aus der Bürgerbeteiligung hervorging“, berichtet Imke Poeschel. Neue Fahrradständer schaffen Ordnung und bieten Sicherheit, das eigene Rad oder Kinderfahrzeuge gut abzustellen. Nah zu der an den Spielplatz angrenzenden Minigolfanlage hat das Umwelt- und Grünflächenamt zudem eine moderne, gestalterisch ansprechende WC-Anlage errichtet, die sich harmonisch in das Parkbild einfügt. Das barrierefreie Unisex-Zweiraum-Modul bietet neben Toiletten auch Urinale und Wickelmöglichkeiten – durchdacht und familienfreundlich. „Die Investitionen für den Spiel- und Wasserspielplatz inklusive modernster Pumpentechnik belaufen sich auf rund 1,7 Millionen Euro“, bilanziert Philipp Heidt, Leiter des Umwelt- und Grünflächenamts. Die neue WC-Anlage schlägt mit rund 412.000 Euro zu Buche.
Die gesamte, denkmalgerechte Instandsetzung des Stadtparks mit Wegen, Gärten und Anlagen soll im Frühsommer 2026 abgeschlossen sein. „Baustart im mittleren und südlichen Bereich ist in diesem Sommer“, so Imke Poeschel. „Die Gesamtprojektkosten liegen bei 24,3 Millionen Euro.“ Darin eingeschlossen ist die ebenfalls fachgerechte Sanierung des denkmalgeschützten Bismarckturms, der ein Wahrzeichen des historischen Parks ist.
Der Bochumer Stadtpark ist der älteste kommunale Landschaftspark im Ruhrgebiet. Mit seinem romantischen Gondelteich, den großen Wasserfontänen, dem 1909 erbauten Bismarckturm, dem angrenzenden Tierpark und den verschiedenen Themengärten gehört er zu den schönsten seiner Art in Nordrhein-Westfalen. Seit 1990 steht er unter Denkmalschutz. Dass er auch international Strahlkraft besitzt, zeigt seine Aufnahme 2009 in das Europäische Gartennetzwerk. 31.000 Quadratmeter umfasst der Stadtpark Bochum. Errichtet wurde er nach Entwürfen von Anton Strauß ab 1876 im Stil eines englischen Landschaftsgartens und 1910 von Ernst Finken fertiggestellt.
(14. Juli 2025)