
Die Zahl an hilfs- und pflegebedürftigen Tieren (ob herrenlose Tiere, Fundtiere oder Sicherstellungen) nimmt stetig zu. Die Stadt hat mit dem Tierschutzverein Bochum, Hattingen und Umgebung e. V. (TSV) einen Vertrag darüber geschlossen, dass der Verein diese Tiere aufnimmt, pflegt und entweder an berechtigte Personen ab- oder zur Vermittlung freigibt. Doch zunächst müssen die Tiere für eine gewisse Zeit in Quarantäne gehalten werden. Dies gilt auch für Katzen. Da der Platz aber häufig nicht ausreicht, ergibt sich schnell ein Rückstau, der zuletzt immer häufiger zu einem Aufnahmestopp im Bereich der Katzen geführt hat.

Der TSV und die Stadt Bochum haben nun gemeinsam eine pragmatische Lösung gefunden. Am Mittwoch, 11. Juni, haben Stadtdirektor Sebastian Kopietz und Nina Schmidt, 2. Vorsitzende des TSV, sowie Vertreterinnen und Vertretern der Fachausschüsse und Mitarbeiterinnen des Tierheims zwei Katzen-Quarantänecontainer in Betrieb genommen. Die Container, in denen die Katzen untergebracht werden, sind mit Strom- und Wasseranschlüssen sowie einer Klimaanlage und kleinen Küchen zur Futterzubereitung ausgestattet.
„Der Tierschutzverein leistet wichtige Arbeit für die Stadt“, so Stadtdirektor Kopietz. „Daher freue ich mich, dass wir schnell und effizient eine kurzfristige Verbesserung für den Tierschutz in Bochum leisten konnten.“ Carmen Decherdt, Leiterin des Tierheims Bochum, ergänzt: „Tieren in Not zu helfen, sie aufzupäppeln und in ein neues Zuhause zu vermitteln, ist unser zentrales Anliegen. Die Container helfen uns, möglichst kein Tier abweisen zu müssen.“

Die in den Tierheimen untergebrachten Tiere müssen selbstverständlich artgerecht gehalten werden. Das heißt zum Beispiel, dass einander fremde Tiere nicht einfach zusammen in eine Box gesetzt werden können. Grundsätzlich ist in vielen Fällen auch der Gesundheits- oder besser Krankheitsstatus nicht bekannt. Daher müssen die aufgenommenen Tiere zuerst in Quarantäne gehalten werden. Dies trifft insbesondere auch für Fundkatzen und Katzen aus Sicherstellungen zu, wo – im Gegensatz zu Abgabetieren – nicht klar ist, ob sie geimpft sind. Die Quarantäne-Einrichtungen bedürfen einer gesonderten Betreuung. So sind Eingangsschleusen, besondere Schutzkleidung und sichere Trennung der Tiere voneinander dringend erforderlich. Nach der Quarantäne dürfen die Tiere dann in die Vermittlungsstuben umziehen, dort gibt es natürlich mehr Platz und hoffentlich schnell die Aussicht auf ein neues Zuhause.
Die Stadt hat die Umsetzung des gemeinsamen Projektes finanziell getragen und dafür rund 60.000 Euro aufgewandt.
(12. Juni 2025)