
1928 bis 1996
Auch Ursula Schafmeister war eine Pionierin ihrer Zeit. Als erste Pastorin Bochums musste sie sich einen Weg an ihre Position erkämpfen. Bereits in ihrer Familie wurde der Wert der Gleichberechtigung hochgehalten, weshalb sie in den frühen Nachkriegsjahren in Bethel Theologie studieren konnte. Den protestantischen Kirchengesetzen zufolge, war es Frauen noch untersagt, Pastorin zu werden. Lediglich das Amt einer Viakrin, etwas wie eine schlechter bezahlte und mit weniger Kompetenzen ausgestattete Pastorin zweiter Klasse, durfte sie ursprünglich bekleiden. Sie schloss sich mit anderen Vikarinnen zusammen und erreichte, wider Gegenwind, ihr Ziel: Die formelle Gleichstellung der Frauen in der evangelischen Kirche. In der Bochumer Pauluskirche war Schafmeister zwischen 1966 und 1995 Pastorin.