Haben sich einer oder mehrere Waschbären erst einmal im Dachboden oder im Schuppen eingenistet, ist es schwer, sie wieder loszuwerden. Deshalb sind vorbeugende Maßnahmen der beste Schutz. Ein Dachboden, der für den Waschbären nicht erreichbar ist, kann auch nicht bewohnt und verwüstet werden. Problem dabei ist nur, dass die Kleinbären wahre Kletterkünstler sind. Angrenzende Bäume, Regenrinnen, Holzsäulen und selbst Hausecken reichen dem Waschbär aus, um seine Klettertour erfolgreich zu meistern. Um potenzielle Steighilfen auszumachen, sollten Sie zunächst einen Rundgang um Ihr Haus machen und die Klettermöglichkeiten identifizieren. Dann geht es daran Wege zu finden, um den Aufstieg unmöglich zu machen. Im Handel gibt es dafür allerhand Produkte, die allerdings teils sehr teuer und im schlimmsten Fall sogar eher als Kletterhilfe anstatt als Kletterstop dienen. Hier ein paar hilfreiche Wege, um den Waschbären fernzuhalten.
Ans Haus angrenzende Äste von Bäumen einkürzen
Bäume, die direkt an das Wohnhaus angrenzen sind die einfachste Steighilfe, die Waschbären sehr gerne nutzen, um auf das Dach zu gelangen. Sägen Sie die zum Haus reichenden Äste so ab, dass mindestens ein Meter Abstand zum Haus eingehalten ist.
Bäume vor dem Besteigen schützen
Um überhaupt das Besteigen von Bäumen zu unterbinden, sollten niedrig hängende Äste nicht näher als einen Meter über dem Boden hängen. Eine im Durchmesser verstellbare Plastik- oder Metallmanschette mit einer Länge von mindestens 60 Zentimetern, die in einer Höhe von etwa 60 Zentimetern um den Baumstamm gelegt wird, verhindert das Klettern. Auch Katzen und Marder werden so vom Besteigen abgehalten - Vogelhäuschen und -nester sind so also auch vor anderen Räubern geschützt.
Plastik- oder Metallplatten als Kletterstopp
Waschbären nutzen gerne Dachrinnen oder Häuserecken, um daran hochzuklettern. Gerade rauverputzte Wände, Klinker und Backsteine machen es den gewandten Kleinbären sehr leicht, Halt zu finden. Mit aufgeschraubten Platten aus Plastik oder Metall ist dieser Halt nicht gegeben und der Waschbär hat keine Chance, nach oben zu gelangen. Stacheldraht oder andere spitze Drahtgestelle sind häufig eher Kletterhilfen für die Tiere - im schlimmsten Fall werden sie dadurch aber verletzt, was nicht Sinn der Sache ist.
Absperrbare Mülltonnen
Mülltonnen können mit gespannten Gummibändern gesichert oder mit Steinen beschwert werden. Allerdings erweisen sich Waschbären als lernfähig, sodass sie solche Hindernisse irgendwann überwinden. Die Lernfähigkeit der Tiere ist so groß und so finden sie Mittel und Wege sich Zugang zu den Mülltonnen zu verschaffen. Deshalb sollten Sie die Mülltonnen fest verschließen und ggfs. mit einem Verschluss sichern. Wer zudem über einen Kompost verfügt, sollte achtgeben, dort keine Essensreste abzulegen, denn einmal angelockte Waschbären richten sich gerne in der Nähe von Futterstätten häuslich ein.
Haustiere / Vögel nicht im Garten füttern
Haustiere, wie Hunde oder Katzen, sollten nicht im Garten / auf der Terasse gefüttert werden. Weiterhin sollten Sie vorübergehend auf Futterstationen für Vögel verzichten. Jede Futterquelle für andere Tiere stellt auch eine leichte Nahrungsquelle für den Waschbären dar.
Wasser
Wenn der Waschbär bei Ihnen im Garten oder auf dem Grundstück ist, können Sie versuchen das Tier durch Wasser zu vertreiben. Nehmen Sie den Gartenschlauch und spritzen in die Richtung des Waschbären. Achten Sie dabei darauf, dass Sie den Waschbären nicht direkt treffen, sondern das Wasser nur in seine Richtung spritzen.
Elektrozäune
Alternativ können Sie spezielle Elektrozaunsysteme entlang der Dachrinnen aufspannen. Sobald ein Waschbär versucht, sich daran hochzuziehen, bekommt er einen unangenehmen Stromschlag.