14. Mai, 19 Uhr
Prof. Dr. Ralf Stremmel
Im „Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation“ genoss die Fotografie einen hohen Stellenwert. Für die interne Dokumentation und die Öffentlichkeitsarbeit war sie unverzichtbar. Nach 1932 wuchs die Foto-Abteilung schnell. Wie schon zuvor lieferte sie eine weit überdurchschnittliche Qualität. Die Werksfotografen nahmen jedoch nicht nur Maschinen, Werkshallen und Produkte auf, sondern auch Ereignisse von allgemeiner lokaler und regionaler Bedeutung, zum Beispiel Sportfeste, Theateraufführungen, Ausstellungen oder Parteitage der NSDAP.
Im Historischen Archiv Krupp (Essen) sind rund 52.000 Aufnahmen aus der Zeit des „Bochumer Vereins“ zwischen 1926 und 1945 überliefert. Der Vortrag stellt eine Auswahl dieser Bilder vor und fragt nach ihren Hintergründen, nach den Arbeitsweisen der Fotografen und der zeitgenössischen Nutzung der Aufnahmen. Kernfragen sind, wie ein heutiger Betrachter historische Bilder entschlüsseln kann und was die Fotografie überhaupt über die damalige Wirklichkeit aussagt.