
In der Nachfolge von Gertrud Czappa vertrat Frieda Nickel die SPD von 1926 bis 1933 in der Bochumer Stadtverordnetenversammlung. 1919 gehörte sie zu den Mitbegründerinnen der Arbeiterwohlfahrt, deren Vorsitz sie seit 1923 innehatte. Die Zeit des Nationalsozialismus unterbrach ihre politische und soziale Tätigkeit. Doch begann sie sofort 1945 mit dem Wiederaufbau der Arbeiterwohlfahrt. Bis 1967 wirkte sie als erste Vorsitzende und Geschäftsführerin.1945 / 1946 war sie Mitglied im Beratenden Provinzialrat von Westfalen und seit 1949 beratendes Mitglied der Bochumer Sozialausschüsse.
Zahlreiche Einrichtungen waren ihrer Initiative zu verdanken: Erholungsfahrten, Kindergärten und Jugendheime.
Eine ihrer Hauptaufgaben sah sie in der Betreuung alter Menschen. Die Krönung ihres Lebenswerkes war daher die Schaffung des Altenheims in Langendreer, in dem sie selbst ihren Lebensabend verbrachte. 1966 erhielt sie den Ehrenring der Stadt Bochum.
(aus: Gisela Wilbertz, "Bochumer Frauen", Bochum 1991)