
1898 bis 1992
Nach dem Besuch der Kunstgewerbeschulen in Essen und Schwäbisch-Gmünd machte Elisabeth Treskow eine Goldschmiedelehre bei dem berühmten Professor Karl Rothmüller in München. 1919 eröffnete sie in ihrer Heimatstadt Bochum ihre erste eigene Goldschmiedewerkstatt, die sie 1923 auf die Essener Margarethenhöhe, damals eine bekannte Künstlerkolonie, verlegte. Von Detmold aus, wohin sie der Krieg verschlagen hatte, wurde sie 1948 an die Kölner Werkschulen berufen. Bis 1964 lehrte sie dort als Professorin.
Sie stellte sehr viel außergewöhnlich schönen Schmuck her. Sie erhielt aber auch öffentliche Aufträge, arbeitete im kirchlichen Bereich und war an Restaurierungsarbeiten beteiligt. Als Professorin in Köln wirkte sie stilbildend und hatte viele bedeutende Schüler. Um 1930 gelang ihr die Wiederentdeckung der antiken Granulationstechnik. In ihrer späteren Zeit befasste sie sich intensiv mit antiken Münzen, Gemmen und Rollsiegeln, die sie in moderne, schlichte Fassungen brachte.
Außer einigem Schmuck in Privatbesitz und dem liturgischen Gerät in der Kirche St. Nikolaus von Flüe zu Marmelshagen befinden sich in Bochum zwei ungewöhnliche Stücke von Elisabeth Treskow. 1954 beschloss die Bochumer Maiabendgesellschaft, die im Krieg verlorene Königskette nach altem Vorbild wiederherstellen und die wenigen wiederaufgefundenen Königsplaketten neu fassen zu lassen. Diese Arbeit wurde von Elisabeth Treskow ausgeführt. Gleichzeitig fertigte sie im Auftrag der Maiabendgesellschaft ein Diadem für die Schützenkönigin an.
Weitere Arbeiten von ihr sind im Museum für angewandte Kunst in Köln und im Deutschen Goldschmiedehaus in Hanau zu sehen. Weitere Informationen über sie sind im Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte - Stadtarchiv zu finden.
(aus: Gisela Wilbertz, "Bochumer Frauen", Bochum 1991)