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Zecken als Überträger von Viren und Bakterien

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Viele Menschen und Tiere werden derzeit von Zecken gestochen. Durch die feuchtwarmen Wetterverhältnisse fühlen sich Zecken sehr wohl und sind deutlich aktiver. Außerdem verbringen Menschen in den Sommermonaten mehr Zeit im Freien. Dadurch ist das Risiko einen Zeckenstich zu erhalten erhöht und somit die Infektionsgefahr.
Über Zeckenbisse können eine Vielzahl von Viren, Bakterien oder Parasiten auf Mensch und Tier übertragen werden. Die häufigste Erkrankung nach einem Zeckenstich ist die sogenannte Lyme-Borreliose. Aber auch andere Erkrankungen, wie zum Beispiel die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) können durch einen Zeckenstich hervorgerufen werden.

Zu den wichtigsten Schutzmaßnahmen zählen das Meiden von hohem Gras oder Unterholz, das Tragen geschlossener Kleidung und das Absuchen des Körpers nach einem Aufenthalt im Freien.

Weitere Informationen entnehmen Sie den Antworten zu den häufigsten Fragen:

Zecken können Viren und Bakterien übertragen.

Bei Borrelien handelt es sich um Bakterien. Es sind verschiedene Borrelien-Arten bekannt, welche unterschiedliche Infektionserkrankungen auslösen können.

Wenn man in Mitteleuropa von einer „Borreliose“ spricht, ist in der Regel die „Lyme-Borreliose“ gemeint. Eine Lyme-Borreliose kann durch verschiedene Borrelienerreger ausgelöst werden. Eine Übertragung erfolgt hauptsächlich durch den Stich der Schildzecke (Gemeiner Holzbock). In seltenen Fällen ist auch eine Übertragung zum Beispiel durch Mückenstiche beschrieben.

Bei der FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) handelt es sich um eine durch einen Virus ausgelöste Hirnhaut- oder Gehirnentzündung.

Die Übertragung von Borreliose / FSME- Erregern erfolgt hauptsächlich durch den Stich der Zecke. Die Borreliose- oder FSME-Erkrankung ist nicht von Menschen auf andere Menschen übertragbar.

Borreliose: 
Oft verlaufen Borrelien-Infektionen unbemerkt. Zudem können die Symptome zu verschiedenen Zeitpunkten unterschiedlich in Erscheinung treten. Als typisches Zeichen einer „Borreliose“ ist den meisten Menschen die sogenannte Wanderröte (Erythema migrans) bekannt. Hierbei handelt es sich um eine mindestens 5 cm große ringförmige Hautrötung, die üblicherweise in der Mitte blasser ist als am Rand und sich über Tage langsam nach außen verbreitet. Die Wanderröte entwickelt sich drei bis 30 Tage nach dem Zeckenstich im Bereich der Einstichstelle, kann aber auch an anderen Körperstellen auftreten. Als weitere Symptome können Fieber, Muskel- und Gliederschmerzen oder Lymphknotenschwellungen auftreten.

In einigen Fällen können Borrelien das Nervensystem befallen. Man spricht von einer Neuroborreliose. Hierbei treten wenige Wochen bis Monate nach der Infektion neurologische Symptome in den Vordergrund (Nervenschmerzen, Lähmungen, Hirnhautentzündung, Taubheitsgefühle, Seh- oder Hörstörungen). Als weiteres Symptom kann eine Gelenkentzündung (Lyme-Arthritis) auftreten, beispielsweise als Entzündung in den Kniegelenken. Sehr selten ist auch das Herz betroffen, hier äußert sich eine Infektion zum Beispiel als Entzündung oder in Form von Herzrhythmusstörungen.

FSME:
Häufig verläuft eine FSME-Infektion unbemerkt. Bei einem geringen Anteil kommt es zu grippeähnlichen Beschwerden wie Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber oder Schüttelfrost. In seltenen Fällen zeigt sich im Verlauf eine Entzündung der Hirnhäute, des Gehirns oder der Nerven.

Sollten Sie nach einem Zeckenstich Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen oder Fieber entwickeln, sollten Sie sich bei ihrem Hausarzt/Hausärztin vorstellen. Dabei sollten Sie den zurückliegenden Zeckenstich erwähnen.

Borreliose:
Die Borreliose ist im Frühstadium eine ärztliche Blickdiagnose. Neben dem typischen Hautbild ist eine Untersuchung auf Antikörper im Blut möglich. Diese ist jedoch nicht in jedem Fall sinnvoll, da auch hohe Antikörpertiter nachgewiesen werden können, obwohl eine zurückliegende und keine frische Infektion besteht.

FSME:
Bei Auftreten von Symptomen wie zum Beispiel Fieber, schweren Kopf- und Gliederschmerzen oder Lähmungen nach einem Zeckenstich sollte neben der Borreliose auch an eine FSME gedacht werden. Über das weitere diagnostische Vorgehen entscheidet dann Ihre Hausärztin/Ihr Hausarzt.

Sollte es zu einer Infektion und Ausbruch der Erkrankung gekommen sein, ist man selbst nicht ansteckend.

Borreliose:
Die Borreliose ist medikamentös mit einem Antibiotikum gut behandelbar. Wichtig ist die frühzeitige Erkennung, damit schwere Verläufe verhindert und eine vollständige Genesung eintreten kann.

FSME:
Eine ursächliche Behandlung der Erkrankung ist nicht möglich. Es erfolgt eine symptomorientierte Therapie.

Die beste Vorbeugung ist die Vermeidung von Zeckenstichen.

Dies beinhaltet das Tragen von möglichst langer Kleidung beim Aufenthalt im Freien, bzw. im Wald, Garten und Kontakt zu Pflanzen in Bodennähe. Um das Risiko eines Zeckenbefalls möglichst gering zu halten, empfiehlt es sich eine lange Hose, ein langärmeliges Oberteil und möglichst geschlossene Schuhe zu tragen. Bei Tragen von heller Kleidung können Zecken leichter erkannt werden.

Weiterhin ist es ratsam seinen Körper nach Aufenthalten im Freien nach Zecken abzusuchen. Besonders gründlich sollten die Ellenbeugen, Kniekehlen, Achseln und Leisten überprüft werden. Bei Kindern sollte vor allem der Kopf gründlich durchsucht werden. Sinnvoll ist die Suche nach Zecken bei vorhandenen Haustieren.

Sollte es zu einem Zeckenstich gekommen sein, sollte diese zu schnell wie möglich entfernt werden.

Dabei gilt es die Zecke möglichst manipulationsfrei zu entfernen. Fassen sie den Kopf so nah wie möglich an der Haut und ziehen sie die Zecke gerade heraus. Hilfreich können Pinzetten oder sogenannte Zeckenkarten sein. Im Anschluss sollte die Stelle kurz desinfiziert werden.

Des Weiteren können sogenannte Repellent auf den Körper aufgetragen werden. Das sind Zecken-abweisende Mittel, von denen die Meisten je nach Herstellerangaben auch auf die Kleidung und Schuhe aufgetragen werden können.

Borreliose:
Eine Impfung gegen Borreliose gibt es derzeit nicht. Diese Erkrankung wird in der Regel mit Antibiotika behandelt.

FSME:
Es gibt eine Impfung gegen FSME. Die Ständige Impfkommission rät in FSME-Risikogebieten zu einer Impfung gegen FSME. Aber auch für Menschen, die sich viel in der Natur aufhalten, kann eine Impfung sinnvoll sein. Zudem empfiehlt sich eine FSME-Impfung vor Reisen in Risikogebiete.

Zecken gibt es überall in Deutschland und auch überall gibt es Zecken, die Borreliose-Erreger übertragen.

FSME Risikogebiete sind allerdings noch überwiegend im südlichen Teil Deutschlands mit einer zunehmenden Erkrankungshäufigkeit von Nord nach Süd und von West nach Ost.

Befürchtet man nach einem Zeckenstich eine Infektion, insbesondere nach Aufenthalt in einem Risikogebiet, sollte eine Vorstellung beim Hausarzt/bei der Hausärztin erfolgen.

Ausführlichere Informationen zu Infektionserkrankungen im Allgemeinen und Borreliose im Speziellen erhält man unter anderem auf der Homepage des Robert-Koch-Instituts (RKI):

Zudem hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf der Homepage infektionsschutz.de Erregersteckbriefe mit den wichtigsten Fakten zu Infektionserregern zusammengestellt. Die Erregersteckbriefe sind in den Sprachen deutsch, englisch, französisch, russisch, türkisch und arabisch hinterlegt.