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Infektionsschutz (Meldepflichtige Erkrankungen)

Meningokokkenmeningitis oder Meningokokkensepsis

Bei Meningokokken (Neisseria meningitidis) handelt es sich um Bakterien. Sie können die Meningokokkenmeningitis auslösen, bei der es sich um eine oft schwer verlaufende bakterielle Hirnhautentzündung handelt. Die Sepsis (Allgemeininfektion, hoch fieberhaft, Meningokokken im Blut) ist eine andere schwere Erkrankung, die durch diese Bakterien ausgelöst werden kann.

Infektionsschutz

Meningokokken finden sich ausschließlich beim Menschen. Untersuchungen haben gezeigt, dass bei fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung diese Bakterien im Mund-Nasen-Rachen-Raum vorhanden sind. Diese Menschen sind selbst nicht erkrankt, können aber die Erreger auf andere Menschen weiter übertragen. Bisher ist nur teilweise bekannt, weshalb Meningokokken beim Menschen relativ häufig vorkommen, aber eher selten zu Erkrankungen führen. In der Umgebung von Patienten, die an Meningokokkenmeningitis erkrankt waren, hat man bis zu 90 Prozent Träger feststellen können. Also nur die wenigsten Menschen, auf die die Erreger übertragen werden, erkranken selbst! Deshalb ist es auch nicht sinnvoll, durch einen Rachenabstrich zu prüfen, ob eine Ansteckung stattfand.
 

Gegen Umwelteinflüsse sind Meningokokken relativ empfindlich und sterben außerhalb des menschlichen Körpers rasch ab. Deshalb erfolgt die Übertragung nur direkt von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion, wobei eine Ansteckung engen körperlichen Kontakt (direktes Anhusten, Niesen, Küssen) voraussetzt.

Eine Übertragung durch Wasser oder Lebensmittel ist nicht möglich.

Die Inkubationszeit (Zeitraum zwischen erfolgter Ansteckung und Ausbruch der Erkrankung) beträgt zwei bis zehn Tage, meist aber drei bis vier Tage.

Als Symptome können sich Fieber, Frösteln, Unwohlsein, Erkältungsbeschwerden, Erbrechen, Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Bauchschmerzen, Gelenkschmerzen, Hauteinblutungen, Bewusstseinsveränderungen (Schläfrigkeit, fehlende Ansprechbarkeit) und Nackensteife zeigen. Die Symptome liegen meist nicht alle vor und treten auch nicht gleichzeitig auf. Sie können sich innerhalb weniger Stunden oder Tage entwickeln. Bei Kindern ist die Symptomatik meist weniger charakteristisch.

Die Erkrankungshäufigkeit in unseren Breiten liegt bei ein bis drei Fällen / 100.000 Einwohner pro Jahr (800 bis 900 Meldungen pro Jahr in Deutschland). Für Bochum bedeutet dies, dass es durchschnittlich zu vier Erkrankungsfällen pro Jahr kommt. Am häufigsten treten Erkrankungen in den Monaten Februar bis April auf, wobei Verbindungen zwischen Infektionen der Atemwege durch andere Erreger und Meningokokken diskutiert werden. Vieles spricht für einen Zusammenhang zwischen Grippevirus-Infektionen und Meningokokkeninfektionen. Am häufigsten erkranken Kleinkinder bis etwa fünf Jahre, Teenager und ältere Menschen. Aber auch andere Altersgruppen sind betroffen.

Meningokokkenerkrankungen kommen weltweit vor. In Deutschland handelt es sich am häufigsten um Stämme der Gruppe B (circa 70 Prozent), seltener der Gruppe C (circa 20 Prozent) A, Y oder andere Gruppen.

Die Schwere der Symptome hängt von der Zahl der Erreger im Blut ab und davon, wie weit sich diese im Körper ausbreiten können. Bei Eindringen in die Gehirnflüssigkeit kommt es zur Hirnhautentzündung (Meningitis), die unbehandelt meist zum Tode führt. Bei rechtzeitig eingeleiteter adäquater Therapie liegt die Sterberate der Meningokokkenmeningitis bei circa fünf Prozent. Bei hoch akuten Verläufen, bei denen es innerhalb weniger Stunden nach Krankheitsbeginn zu Hautblutungen oder einem septischen Schock kommt, ist die Sterblichkeit erheblich höher. Erregerabsiedelungen in andere Organe (zum Beispiel Gelenke, Herz) sind möglich.

Enge Kontaktpersonen (direkter Gesprächskontakt, Speichelkontakt, Kinder derselben Spielgruppe, Klassenkameraden et cetera) des Erkrankten haben ein erhöhtes Erkrankungsrisiko und müssen deshalb möglichst schnell prophylaktisch mit Antibiotika behandelt werden (Rifampicin™: Kinderdosis 20 mg/kg/Tag in 2 Einzeldosen, Erwachsene 2x 600 mg/Tag). Die medikamentöse Prophylaxe ist kein 100prozentiger Schutz. Besonders sicher ist sie, wenn sie möglichst schnell nach dem Kontakt mit einem Erkrankten gegeben werden kann. Je mehr Zeit dazwischen vergangen ist, um so unsicherer ist diese Maßnahme. Auch nach Einnahme der Prophylaxe ist es deshalb wichtig, auf das Auftreten von Krankheitszeichen zu achten. Der Erkrankte selbst gilt 24 Stunden nach Beginn der adäquaten Antibiotika-Behandlung nicht mehr als ansteckend.

Für alle anderen Personen ist eine Vorbeugung vor der Ansteckung meist nur durch Verhinderung der Tröpfchenübertragung möglich. Anhusten oder Anniesen ist zu vermeiden, Verzicht auf Handkontakte; regelmäßiges kurzes, aber intensives Lüften von Räumen.

In der letzten Zeit mehren sich die Anrufe, in denen Fragen nach Meningokokken-Impfungen gestellt werden. Deshalb finden Sie hier einige Basisinformationen.

Auf dem Markt sind verschiedene so genannte Polysaccharid-Impfstoffe. Darunter befinden sich nicht konjugierte, die polyvalent sind, also Schutz gegen Meningokokken mehrerer Gruppen (Meningokokken der Gruppen A/C oder AC/W135/Y) aufbauen. Außerdem gibt es konjugierte Impfstoffe, nach deren Gabe nur gegen Meningokokken der Gruppe C Antikörper gebildet werden. Die Verträglichkeit aller Impfstoffe ist als gut bis sehr gut anzusehen.

Besonderheiten der nicht konjugierten Impfstoffe:

  • sie erfassen mehrere Gruppen
  • werden unter die Haut (subkutan) geimpft,
  • sind bei Kindern unter zwei Jahren nicht sicher wirksam (geringere Immunogenität)
  • müssen in allen Altersgruppen nur einmal geimpft werden, bilden aber im Alter unter zwei Jahren keinen sicheren Schutz; ansonsten beträgt die Dauer des Impfschutzes drei bis fünf Jahre.

Besonderheiten der konjugierten Impfstoffe:

  • Sie erfassen nur Meningokokken der Gruppe C.
  • Sie werden in den Muskel (intramuskulär) geimpft, bevorzugt in einen Oberarm.
  • Auch bei Kindern unter zwei Jahren wird ein Schutz sicher aufgebaut.
  • Die Grundimmunisierung umfasst in der Altersgruppe bis zu einem Jahr drei Impfungen. Dauer des Impfschutzes: mindestens fünf Jahre, möglicherweise lebenslang

Problematik: die Meningokokken der Gruppe B stellen nach wie vor die deutlich häufigste Erregergruppe in Deutschland dar (70 bis 80 Prozent). Deshalb ist die Sicherheit des Impfschutzes für unseren Bereich als sehr unzuverlässig anzusehen.

Kosten: konjugierte Impfstoffe liegen zwischen 53,00 und 56,00 EURO. Nicht konjugierte Impfstoffe zwischen 21,00 und 25,00 EURO. Die Kosten werden grundsätzlich nicht von den Kassen übernommen. Nur im Fall einer öffentlichen Impfempfehlung würden die Kassen die Impfkosten tragen. Eine Impfempfehlung würde nur im Rahmen von Krankheitsausbrüchen (mehrere Erkrankungen im zeitlichen Zusammenhang) ausgesprochen werden.

Infektionsschutz
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Frau Dr. Rihs

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