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Aktuelles zur Bochum Strategie

Stele zur Erinnerungskultur am Rathaus enthüllt

Stele „Erinnern statt Vergessen: Erinnerungskultur und Stadtgeschichte“ am Rathaus enthüllt

Aktuelles zur Bochum Strategie

Durch eine lebendige Erinnerungskultur im öffentlichen Raum Stadtgeschichte sichtbar machen – das ist das Ziel des Projekts der Bochum Strategie „Erinnern statt Vergessen“, die der Rat der Stadt Bochum beschlossen hat. Insgesamt 50 Infostelen zur Bochumer Stadtgeschichte werden sukzessive aufgestellt. Jede davon macht mit informativen Texten und einer aus Stahl gefertigten Säule einen ausgewählten historisch besonderen Ort neu sichtbar. Auch das Rathaus gehört zu diesen besonderen Orten.

Oberbürgermeister Thomas Eiskirch hat im Beisein zahlreicher eingeladener Akteurinnen und Akteure am Donnerstag, 30. Oktober, die erste Stele der Öffentlichkeit übergeben. „Sie richtet den Blick auf das Historische Rathaus Bochum. Es wurde von 1926 bis 1931 erbaut. In einer Zeit des Aufbruchs, aber auch eine Zeit politischer Spannungen. Damals war Dr. Otto Ruer Oberbürgermeister. Er wurde von den Nationalsozialisten verleumdet, unter Druck gesetzt und aus dem Amt gedrängt, bis er die Flucht in den Tod wählte. Hier liegt im Pflaster ein Stolperstein, der an ihn erinnert und uns mahnt, wie schnell Demokratie in Diktatur und Recht in Unrecht umschlagen kann.“

OB Eiskirch weiter: „Dieses Rathaus steht für beides: für die Vereinnahmung durch die Diktatur und für den demokratischen Neubeginn nach 1945. Hier wurde in der NS-Zeit Unrecht verwaltet. Hier begann aber auch nach dem Krieg der Wiederaufbau – sowohl der Stadt als auch ihrer Werte: Menschenwürde, Verantwortung, Mitbestimmung. ‚Erinnern statt Vergessen‘ stärkt unsere Demokratie; es lädt uns alle ein, Verantwortung zu übernehmen. Demokratie lebt von Erinnerung, von Haltung und vom gemeinsamen Handeln, Tag für Tag.“

Daran zu erinnern, nicht nur mit Worten, sondern sichtbar im Stadtbild, ist unser Auftrag. Denn die erhöhte Sichtbarkeit der Stadtgeschichte im öffentlichen Raum zusammen mit einer lebendigen Erinnerungskultur, die in einer bunten, diversen Stadtgesellschaft verankert ist und der Vielfalt der Menschen und ihren Lebensgeschichten gerecht wird, schafft Identität.“

Dr. Kai Rawe, Projektleiter der Kernaktivität ergänzt: „Wer in die Zukunft schauen will, muss wissen, woher er kommt. Die Stadtgeschichte ist nicht ‚die Geschichte der anderen‘. Forschungs-, Vernetzungs- und Vermittlungsprojekte werden durchgeführt, die stadtgeschichtlich relevante Orte, Ereignisse und Personen in den Blick nehmen. So werden Stelen an historischen Gebäuden, Leidens- und Widerstandsorten der NS-Zeit oder auch Bochumer Friedhöfen und Parks mit ihren Denkmälern aufgestellt.“

Bis Ende 2026 sollen folgende Orte noch eine Stele erhalten:

  • Friedhöfe mit Kriegsgräbern, jüdischen NS-Opfern, Zwangsarbeiter*innen (z.B. der Hauptfriedhof Freigrafendamm, aber auch die Friedhöfe an der Blumenstraße, in Gerthe, Grumme, Hamme, Hodel, Riemke, Weitmar, Wiemelhausen und andere
  • Nordring 61, ehemalige „Plutogaragen“ als SA-Folterort
  • Steinring/Ecke Düppelstraße ehem. Franziskanerkloster Christ-König-Kirche (Pater Romanus als Opfer der Gestapo)
  • Voedestraße 19, jüdische Volksschule Wattenscheid
  • Alleestraße, Bochumer Verein als „NS-Musterbetrieb“ und Einsatzort tausender Zwangsarbeiter*innen

Das Projekt „Erinnern statt Vergessen“ unterstützt die strategischen Ziele der Weiterentwicklung einer hohen Identifikation mit der Stadt, erweitert damit für die Stadtgesellschaft wesentlich (stadthistorisches) Wissen und adressiert insbesondere die Förderung des Wir-Gefühls in einer bunten, diversen Stadtgesellschaft. Im Mittelpunkt steht eine aktivierende Sichtbarmachung von Stadtgeschichte im öffentlichen Raum und eine konzeptionelle Verbindung der zahlreichen Aktivitäten und Orte der Erinnerungskultur.