28. August 2025
Bochums Spielflächen laden ein

Aktuelles zur Bochum Strategie
Raus an die frische Luft! Kinder und Jugendliche brauchen viel Bewegung für ihre Gesundheit und Entwicklung. Aus diesem Grund gibt es in Bochum zahlreiche attraktive Spiel- und Freiräume. Diese werten nicht nur lebenswerte Stadteile für Familien mit Kindern auf, sondern fördern auch das generationenübergreifende Miteinander in Quartieren.
Mit dem Projekt „Räume für Spiel, Bewegung und Aufenthalt“ der Bochum Strategie zeigt Bochum erneut, dass sie eine Stadt mit Lebensgefühl ist. Dafür sind in den Stadtteilen attraktive Plätze mit Aufenthaltsqualität geplant, die ein Miteinander, ein Erlebnis, Inklusion und Integration schaffen.
„Ziel ist es, schöne Quartiere mit Spielflächen zu schaffen, wo Menschen draußen zusammenkommen können und sich wohlfühlen, wenn sie dort leben oder nach Bochum ziehen“, erzählt Projektleiter Armin Bembennek.
Damit Spielflächen den Qualitätsstandards und den Bedürfnisse der Bochumerinnen und Bochumer entsprechen, finden Beteiligungsprozesse statt. „Dabei steht die Beteiligung aller Generationen im Fokus, um sicherzustellen, dass die Ideen und Wünsche aller berücksichtigt werden“, erklärt Armin Bembennek. Kinder und Jugendliche wünschen sich vor allem Spielgeräte mit besonderem

Erlebnischarakter, während Eltern attraktive und bequeme Sitzgelegenheiten bevorzugen. Wichtig sind zudem beschattete Bereiche sowie Spielangebote, die für alle Altersgruppen spannend sind. Die Beteiligungsprozesse bilden somit den Ausgangspunkt von qualitativer Stadtentwicklung, um zeitgemäße, attraktive und vielfältige Spielangebote auf den Weg zu bringen.
Ein Hauptmerkmal der Aufenthaltsqualität ist die Inklusion auf allen Spielflächen. „Unter Berücksichtigung der Aspekte von Trägern der Behindertenhilfe, wie der Lebenshilfe Bochum, oder den Angehörigen von beeinträchtigten Menschen, werden Wünsche und Bedürfnisse für inklusive
Spielflächen formuliert“, so Armin Bembennek. Denn: Der Zugang zu den Spielflächen muss für
alle Menschen gegeben sein, das ist eine Minimalbedingung. Weitere Bedürfnisse werden an die unterschiedlichen Einschränkungen angepasst. Inklusive Spielplatzgeräte sind für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zugänglich, aber alle Menschen mit und ohne Behinderung können die Geräte nutzen und damit spielen. Ein weiteres Merkmal: Die Unterteilung der Sandspielflächen bietet zudem Rückzugsräume auch für die Kleinsten.
Einer der Orte, bei dem bereits ein inklusiver Erlebnisraum mitgedacht wurde, ist der neue Wasserspielplatz im Stadtpark. Der Sandbereich ist nun etwas kleiner, um ein Teil des Geländes mit Kunststoffbelag zu versehen, damit die Barrierefreiheit – insbesondere für Rollstuhlfahrende – verbessert wird. Hier gibt es neben einem imposanten Seilzirkus samt Riesenrutsche und sprudelnden Wasserfontänen auch besondere Attraktionen, wie zum Beispiel eingelassene Bodentrampoline. Menschen im Rollstuhl können so etwa durch die Schwingungen der Trampoline ein Wipp-Erlebnis erfahren. Auch für Menschen mit einer Sehbehinderung gibt es speziell gestaltete Spielgeräte, die sich durch Berührungen und Geräusche erleben lassen. Ein weiteres Qualitätsmerkmal für Barrierefreiheit sind die Kommunikationstafeln auf den Spielflächen. Um Kindern, welche die Lautsprache nicht anwenden können, Kommunikation zu ermöglichen, stehen dort inklusive Tafeln mit 66 Symbolen. Von Emojis, die Gefühle ausdrücken bis hin zu Zeichen, wie eine verletzte Hand mit einem Bluttropfen, die auf Verletzungen hinweisen.

Neben Inklusion spielt auch Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle, denn die Spielflächen werden an die klimatischen Verhältnisse angepasst. Ziel ist es möglichst viel Grün zu erhalten und dadurch auch viele natürliche Beschattungsplätze zu schaffen. Außerdem wird auch darauf geachtet, Ressourcen einzusparen. So werden die Spielgeräte mit einer hohen Lebensdauer nachhaltig verwendet, die im Zweifel auch an anderen Spielflächen weiter eingesetzt werden können.
Um die Sauberkeit zu gewährleisten, stehen verschiedene Mülleimer für die Müllentsorgung und -trennung bereit. Denn auch Mülltrennung ist ein Thema, das auf Spielflächen immer wichtiger wird. „Es ist wichtig, jedem Menschen ins Bewusstsein zu rufen, auch selbst für die Nachhaltigkeit und Sauberkeit der Spielflächen verantwortlich zu sein. Das bezieht auch den Umgang mit Materialien ein, damit die Spielflächen auch weiterhin für andere Generationen nutzbar sind“, findet Armin Bembennek.
Zukünftig werden in allen sechs Stadtbezirken sogenannte Themenspielplätze mit vielfältigen
Angeboten geschaffen, um auch Menschen jenseits der eigenen Stadtbezirke anzuziehen. Der neue Wasserspielplatz im Stadtpark ist für die Stadtmitte der Themenspielplatz mit dem Element Wasser, in Wattenscheid gibt es bereits einen Themenspielplatz zum Thema Bergbau. Das zukünftige Hauptziel ist auch weiterhin die qualitative Aufwertung von Spielflächen. Dafür wird die Spielleitplanung für die kommenden Jahre weitergedacht, vor dem Hintergrund der zukünftigen
Generationen und ihren Bedürfnissen.

Armin Bembennek arbeitet seit Januar 2024 als Abteilungsleiter der Sozialpädagogischen Fachdienste beim Jugendamt der Stadt Bochum und ist zugleich Projektleiter des Bochum Strategieprojektes „Räume für Spiel, Bewegung und
Aufenthalt“. Zuvor war er Teamleiter der Jugendförderung beim Jugendamt Gelsenkirchen und Fachberater für Jugendförderung und -politik beim LWL-Landesjugendamt Westfalen-Lippe.