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Aktuelles zur Bochum Strategie

Pocket Parks: Grüne Ruhe mitten im Urbanen

Eine Weitwinkelaufnahme des neuen Pocket Parks.
Pocket Parks sollen als nachbarschaftliche Orte der Naturerfahrung, der Begegnung und des Austauschs dienen und das Wohlbefinden ihrer Nutzerinnen und Nutzer stärken. (Quelle: Stadt Bochum)

Aktuelles zur Bochum Strategie

Kurz raus aus dem Stress des Alltags und eine Auszeit auf einem kleinen Fleckchen Natur inmitten der vielbebauten Stadt verbringen? Wenn es nach dem Bochum Strategie-Projekt „Pocket Parks“ geht, ist das schon bald in allen Bezirken in Bochum möglich. Denn die kleinen grünen Oasen mitten in der Stadt sollen in urbanen Gebieten fußläufig Entspannung ermöglichen.

Übersetzt aus dem Englischen können Pocket Parks auch Taschenparks genannt werden – in direkter Anspielung auf ihre überschaubare Größe. Denn darunter versteht sich eine kleine Grünfläche in urbaner Umgebung, die sowohl architektonisch als auch gärtnerisch bewusst als Rückzugs- und Entspannungsort gestaltet ist. Einer der ersten Pocket Parks entstand mit dem Paley Park bereits 1967 in New York.

Bochum hat sich das Thema 2021 auf die Fahne geschrieben und als gleichnamiges Projekt ist es inzwischen auch Teil der Bochum Strategie. Im Spätsommer 2022 eröffnete Oberbürgermeister Thomas Eiskirch an der Riemker Straße in Hofstede den ersten Pocket Park in Bochum. Für die rund 500 Quadratmeter große Fläche hat die Stadt die Pflege für die kommenden drei Jahre gesichert. Die gepflanzten klimaangepassten Stauden und Gehölze sollen hier zukünftig gleichzeitig Nahrungsquelle für Insekten sein und als Abgrenzung zur umliegenden Umgebung dienen. Einen weiteren Pocket Park gibt es inzwischen am Freigrafendamm in Altenbochum.

Die Stadt Bochum denkt Grünflächen bei der Stadtentwicklung konsequent mit.

(Projektleiter Christoph Hebmüller) 

Pünktlich zum kalendarischen Frühlingsanfang entsteht in Grumme ein dritter Mini-Park. Am Eschenbruch pflanzte die Stadt im März gemeinsam mit einem Garten- und Landschaftsbaubetrieb sowie den dortigen Anwohnerinnen und Anwohnern die ersten Stauden. Vor allem die Menschen aus der Nachbarschaft wirkten bei der Entwicklung des Parks mit, indem sie im Vorfeld ihre Wünsche für den geplanten Pocket Park äußerten. Christoph Hebmüller, Leiter des gleichnamigen Projekts der Bochum Strategie, berichtet, dass die Wünsche und Anregungen der Anwohnerinnen und Anwohner bei der Planung halfen und natürlich auch in die Umsetzung miteingeflossen sind. „So haben wir zum Beispiel auf dem Areal feste Picknickmöbel installiert, die von allen in der Nachbarschaft genutzt werden können.“ Anwohnerin Ina Schlicker freut sich darüber: „Der Ort war schon immer ein Treffpunkt in der Siedlung, wo wir vorher schon viel Zeit als Nachbarschaft miteinander verbracht haben.“ Ihre Nachbarin Jelena Scharnowski beschreibt den künftigen Pocket Park noch treffender: „Es ist im Grunde unser zweites Wohnzimmer!“

Zwei Anwohner pflanzen im Regen erste Stauden für den geplanten Pocket Park.
Die Anwohnerinnen und Anwohner der Straße „Am Eschenbruch“ trotzten dem Regen und legten Hand an, um die ersten Stauden für den künftigen Pocket Park zu pflanzen. (Quelle: Stadt Bochum )

Zukünftig werden Stauden, Hochbeete und Kräuterpflanzen die Grünfläche an der Straße „Am Eschenbruch“ verschönern. In etwa zwei Monaten soll der Park dann final für die Öffentlichkeit freigegeben und nutzbar sein. Dann kann auch jede und jeder aus der direkten Nachbarschaft im Pocket Park gärtnern und Wunschpflanzen anbauen. Dafür ließ das Planungsteam extra eine Fläche im Hochbeet frei, die Bürgerinnen und Bürger selbst bepflanzen können. Vielleicht entsteht also neben dem bereits gepflanzten Thymian eine ganze Kräuterecke.

Christoph Hebmüller freut sich jedenfalls über die große Beteiligung: „Ein Pocket Park spricht zunächst einmal die dortigen Anwohnerinnen und Anwohner an. Daher ist es schön zu sehen, dass so viele bereits bei der Planung des Parks mitgemacht haben.“ Die kleinen Parkflächen sollen auch gar keine große überbezirkliche Anziehungskraft erzeugen. „Wir wollen damit vor allem Menschen, die keine eigenen Grünflächen haben, etwa einen Garten, die Möglichkeit geben, sich im Grünen zu entspannen und einen schönen Sommertag zu genießen“, erläutert Hebmüller. Auch sieht der Projektleiter in den Pocket Parks den Vorteil, dass die Nachbarschaft einen Ort hat, um zusammenzukommen und sich auf diesem Weg vielleicht sogar besser kennenzulernen.

Entstehen können Pocket Parks im Grunde fast überall. So sind Brachflächen, Baulücken oder auch bislang versiegelte Bereiche interessant, um sie nach und nach in Grünanlagen umzuwandeln. In ihrer Gestaltung können die Parks genauso vielfältig sein und unterschiedliche Möglichkeiten der Erholung bieten.

Im besten Fall lernt sich die Nachbarschaft in einem nahegelegenen Pocket Park besser kennen. (Quelle: Stadt Bochum)

Durch eine pflanzenreiche Umgebung wird außerdem neuer Lebensraum für Insekten und Vögel geschaffen. „Daher denkt die Stadt Bochum Grünflächen bei der Stadtentwicklung konsequent mit“, berichtet Hebmüller. Pocket Parks spielen dabei besonders deswegen eine Rolle, weil sie zugleich mit Bäumen, Sträuchern und heimischen Blühpflanzen auch einen Kontrast zur umliegenden Bebauung bilden und die Natur sich positiv auf den Menschen auswirkt.

Damit alle Bochumerinnen und Bochumer von dem neuen Projekt profitieren können, wird das städtische Umwelt- und Grünflächenamt in jedem der sechs Bezirke geeignete und ungenutzte Flächen suchen, um sie in Pocket Parks umzuwandeln. Sobald es losgeht, wird dies entsprechend kommuniziert. „So kann jede und jeder Einfluss auf die Entwicklung in der Nachbarschaft nehmen und sie im besten Fall mitgestalten“, erzählt Hebmüller.

Die vorgeschlagenen Flächen werden zunächst durch die Stadt Bochum anhand bestimmter Anforderungen geprüft, ehe die Anwohnerinnen und Anwohner über die infrage kommenden Flächen final abstimmen können. Geplant sind zunächst sechs Pocket Parks – in jedem Bezirk einer. Gesucht werden allerdings von vornherein geeignete Flächen, die das Potenzial haben, als neue nachbarschaftliche Orte der Naturerfahrung, der Begegnung und des Austauschs zu dienen und das Wohlbefinden ihrer Nutzerinnen und Nutzer zu stärken.

Das Bild zeigt einen jungen Mann mit dunkelbraunen kurzen Haaren und Dreitagebart.
Projektleiter Christoph Hebmüller (Quelle: Stadt Bochum )

Seit 2021 arbeitet Christoph Hebmüller beim Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt Bochum. Dort kümmert sich der ausgebildete Garten- und Landschaftsbauer sowie studierte Freiraumplaner um die Konzeption und den Neubau von Freizeit- und Grünanlagen. Darüber hinaus ist der 29-Jährige Projektleiter des Bochum Strategie-Projekts „Pocket Parks“ und koordiniert seit 2022 die Suche nach Flächen sowie die spätere Umsetzung der Parks.