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Aktuelles zur Bochum Strategie

Große Sportzukunft in der Lohrheide

Ein Läufer startet zum Sprint auf der Laufbahn im Lohrheidestadion.
Die Modernisierung der Lohrheide wird künftig den Standort für Sportlerinnen und Sportler noch attraktiver machen. (Quelle: Stadt Bochum )

Aktuelles zur Bochum Strategie

„Jeder Schritt ist genau geplant“, sagt Noah Braida über seinen Sport – das Hürdenlaufen. Eine Sportart, die großes Durchhaltevermögen und viel Übung benötigt. Zur Leichtathletik ist er ganz klassisch über die Bundesjugendspiele in der Schule gekommen, allerdings zunächst zum Laufen. Das war ihm aber auf Dauer zu langweilig. „Ich bin ein bewegungsfreudiger Mensch und brauche Herausforderungen“, sagt er über sich. Seit 2017 trainiert der 18-Jährige beim TV Wattenscheid in der Lohrheide und wohnt direkt nebenan im Wohnheim für Spitzensportlerinnen und -sportler. In den Westen Bochums ist der gebürtige Waltroper nicht zufällig gezogen – der Ruf des Vereins und des Stadions haben ihn überzeugt. „Immer wenn ich Leichtathletik im Fernsehen geschaut habe, war jemand aus Wattenscheid vorne mit dabei. Und als ich als Elfjähriger das erste Mal in das Lohrheidestadion gekommen bin, war ich vom Stadion und den Trainingsmöglichkeiten total beeindruckt“, erzählt er. Schon heute bietet das Stadion mit den angrenzenden Trainingsstätten gute Bedingungen für den Spitzensport – egal ob in olympischen Disziplinen oder im Profifußball. Dem stimmt auch Noah Braida zu: „Meiner Meinung nach gibt es keine besseren Trainingsangebote und Rahmenbedingungen für junge Sportlerinnen und Sportler außer in den anderen großen Olympiastützpunkten“.

Hürdenläufer Noah Braida hält eine Hürde in den Händen.
Hürdenläufer Noah Braida trainiert seit 2017 beim TV Wattenscheid in der Lohrheide. (Quelle: Stadt Bochum )

„Das Lohrheidestadion hat eine große Tradition in der Leichtathletik und genießt einen sehr guten Ruf unter den Sportlerinnen und Sportlern“, erzählt Ute Feinweber, Projektleiterin des Projekts „Eventbühne Lohrheidestadion“ der Bochum Strategie. „Darauf wollen wir aufbauen und das Stadion zu einer topmodernen Sportanlage entwickeln, die neben Sportevents auch kulturellen Großveranstaltungen eine Bühne bietet. Das wird den Standort für Sportlerinnen und Sportler noch attraktiver machen“, ergänzt sie. So werden auch die Trainings- und Standortbedingungen nicht nur für die hier beheimateten Leichtathletinnen und -athleten des TV Wattenscheid, sondern auch für die Fußballerinnen und Fußballer von den Sportfreunden Rot-Weiß Leithe 1919 e. V., sowie der SG Wattenscheid 09 maßgeblich verbessert. Dazu investiert die Stadt, gefördert aus Mitteln des Sportstättenbaus sowie der Städtebauförderung des Landes Nordrhein-Westfalen, 55 Millionen Euro. Nach seiner Modernisierung erhält das Lohrheidestadion ein Alleinstellungsmerkmal. Es ist dann das einzige Stadion in Nordrhein-Westfalen, in dem Deutsche Freiluft-Leichtathletik-Meisterschaften und im Jahr 2025 die World University Games stattfinden können. Mit der Modernisierung wird außerdem die Schalldimension durch schallmindernde Maßnahmen für die angrenzende Nachbarschaft eingedämmt.

Auch die Umweltaspekte kommen in der neuen Lohrheide nicht zu kurz: Die Dächer der neuen Haupttribüne, des Umkleidebaus an der Turnhalle sowie des neuen Vereinsheims des SW Leithe erhalten eine Dachbegrünung. Auf den neuen Stadiondächern sorgen Photovoltaik-Anlagen für eine ausreichende Stromkapazität für den Eigenverbrauch. Weitere 5.000 Quadratmeter Dachfläche werden zudem für weitere Photovoltaik-Module vorbereitet. Für die Wärme- und Kälteversorgung sorgt ein Energiekonzept mit Geothermie als regenerative Energiequelle. Es ist vorgesehen, das Regenwasser auf dem Grundstück zu sammeln und nach Norden in einen offenen Bach abzuführen. Alle bislang versiegelten Flächen erhalten ein wasserdurchlässiges Ökopflaster. Zudem sind E-Ladestationen im Bereich der Parkplätze Nord und Ost geplant. Punkte, die das neue Lohrheidestadion in der Ökobilanz spitze dastehen lassen.

Erstklassig wird auch das Angebot für die Zuschauerinnen und Zuschauer. Die Nord- und Südtribüne werden erstmals überdacht und das Dach der Osttribüne erneuert. Die Westtribüne wird komplett neu gebaut und erhält einen Lounge-Bereich, in dem bis zu 800 geladene Gäste Platz finden. Auf der neuen Westtribüne sind außerdem 38 Rollstuhlplätze und 15 Sehbehindertenplätze vorgesehen. Das Stadion bietet nach dem Umbau mit 16.387 überdachten Publikumsplätzen – 8.367 Stehplätze und 8.020 Sitzplätze auf neuen Sitzschalen – eine echte Event-Atmosphäre. Beginnen sollen die Baumaßnahmen im ersten Quartal 2023.

Visualisierung des umgebauten und modernisierten Lohrheidestadions
Visualisierung des umgebauten und modernisierten Lohrheidestadions (Quelle: Hellmich Unternehmensgruppe / HPP Architekten )

Doch nicht nur die Leichtathletik-Fans bekommen ein runderneuertes Stadion – vom Umbau profitieren die Sportlerinnen und Sportler auch ganz direkt: Auf dem Gelände sollen eine neue Kalthalle sowie eine neue Leichtathletik-Trainingsanlage entstehen und der Umkleidebereich an der Turnhalle Lohrheidestraße wird ebenfalls neu gebaut. Für Noah Braida sind das alles positive Veränderungen: „Die neuen Anlagen ermöglichen uns vor allem im Winter viel bessere Trainingsmöglichkeiten. Außerdem motiviert ein neues Stadion ungemein. Es ist ein ganz besonderes Feeling, wenn man während des Wettkampfes von den Tribünen angefeuert wird.“ Welche Stimmung dann in einem Stadion bei hochkarätigen Leichtathletik-Wettbewerben herrscht, hat man bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2022 in München erleben können: In dem fast komplett ausverkaufen Olympiastadion feierten die Menschen den Spitzensport. Eine Begeisterung, die künftig auch in Wattenscheid herrschen soll.

Das erste Spitzenevent, das im runderneuerten Lohrheidestadion stattfinden wird, sind 2025 die World University Games des internationalen Hochschulsportverbands Fédération Internationale du Sport Universitaire vom 16. bis 27. Juli 2025 – quasi die olympischen Spiele für Studentinnen und Studenten. Ein Termin, der Noah Braida gerade recht kommt. Schließlich hat er große Ziele vor Augen: Die Teilnahme an den U20 Europameisterschaften 2023 im rumänischen Cluj-Napoca und 2028 die Olympischen Spielen in Los Angeles – und dazwischen zuhause in Wattenscheid die World University Games.

Seine Bilanz ist jedenfalls schon sehr vielversprechend: 2022 belegte er den 3. Platz bei den Deutschen U20-Meisterschaften über 4 x 100 m und den 3. Platz bei den Deutschen U20-Jugendhallenmeisterschaften über 60 m Hürden. Derzeit trainiert Noah Braida den Sprung über die Männerhürden, die sechs Zentimeter höher sind als im Jugendbereich. Eine sportliche Herausforderung, bei der jetzt schon sicher ist: Seine nächsten Schritte auf dem Weg zum Erfolg hat er sorgfältig geplant.

Das Bild zeigt eine ca. 40jährige Frau mit hellbraunen Haaren, einem grünen Oberteil. Sie schaut in die Kamera und sitzt am Schreibtisch.
Projektleiterin Ute Feinweber. (Quelle: Stadt Bochum)

Ute Feinweber arbeitet seit 2007 im Referat für Sport und Bewegung der Stadt Bochum als Koordinatorin für Sportentwicklung und Sportförderung. Zugleich ist sie an der Entstehung neuer Bewegungsräume und der Förderung des Spitzensports in Bochum beteiligt. Als Projektleiterin verantwortet die Verwaltungsfachwirtin außerdem mit der „Eventbühne Lohrheidestadion“ eines der größten Projekte der Bochum Strategie, sowie gemeinsam mit ihrer Kollegin Jana Neumann die Kernaktivität „Schwimm mit – Kampagne zur Erhöhung der Schwimmfähigkeit bei Kindern in Bochum“.