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Aktuelles zur Bochum Strategie

„Innovation anne Theke“ – Zwischen Zapfhahn und Zukunft

Aktuelles zur Bochum Strategie

Bochum und das Ruhrgebiet sind für die Kneipenlandschaft bekannt. Ob nach dem Fußball oder nach Feierabend: Am Tresen gibt es immer etwas zu besprechen – dazu kommt jetzt auch das Netzwerken über Technologie. Das Bochum Strategie-Projekt „Innovation anne Theke“ verbindet die Kneipenkultur mit Wissenschaft und Wirtschaft.

In der Kneipe „Zum Kuhhirten“ in der Brückstraße stellen Bochumer Unternehmen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler oder Start-ups regelmäßig ihre Ideen für neue Produkte oder Technologien vor – mal als Stammtisch, mal als Workshop, aber immer mit viel Neugier und regem Austausch.

Wir möchten die guten Ideen sichtbarer machen und die Menschen miteinander vernetzen. 

Marion Behn, Bochum Wirtschaftsentwicklung

„Bei ‚Innovation anne Theke‘ konnte ich zeigen, mit welchen Materialien ich als Künstlerin täglich arbeite. In dieser ungewöhnlichen Umgebung mit Technik und Textilien zu experimentieren – das war für uns alle etwas ganz Neues“, erzählt Yvonne Dicketmüller. Die Bochumer Künstlerin leitete im April einen Workshop rund um E-Textiles. Dahinter verstecken sich leitende Garne und Stoffe, mit denen sich Textilien wie Kostüme mit Elektronik optimieren lassen. Die Teilnehmenden stickten und nähten Stromkreise, bastelten Sensoren aus Stoff und steuerten ihr Projekt mit einem Mikrocontroller. Das Ergebnis: Mithilfe von LEDs brachten sie ein Cosplay-Kostüm zum Leuchten und den japanischen Verkleidungstrend damit auf ein neues Level. 

„Mit der Veranstaltungsreihe möchten wir komplexe Themen, für alle zugänglich, auch mal ‚auf einem Bierdeckel‘ erklären“, erzählt Projektleiterin Marion Behn von der Bochum Wirtschaftsentwicklung.

Die Teilnehmenden basteln mit E-Textiles.
Beim Workshop rund um E-Textiles entdeckten die Teilnehmenden leitende Stoffe und Garne. (Quelle: Bochum Wirtschaftsentwicklung)

Welche Zukunftsprojekte sich hinter den Innovationen verbergen, zeigte bereits die Auftaktveranstaltung im Februar: Die Smart City Innovation Unit – ein gesamtstädtischer Zusammenschluss von Mitarbeitenden der Stadt Bochum und ihren Tochterunternehmen – veranstaltete ein Treffen zum Thema „Stadtklimamonitoring“. Dazu gehören beispielsweise Klimasensoren, sogenannte SenseBOxen. Diese sollen mit ihren Messungen ein städtisches Netzwerk aufbauen, das Informationen über Luftqualität, Feuchtigkeit, Temperatur und weiteres liefert. Zukünftig sollen alle Daten auf einem Klima-Dashboard einsehbar sein und unter anderem die Stadtplanung nachhaltig verbessern.

„Nach anfänglich erstaunten Blicken sind bisher alle Gäste begeistert, vor allem vom entspannten Ambiente. An der Theke redet man eben gelassener und ehrlicher miteinander. Da kommen Menschen und Projekte in Kontakt, die sich sonst nicht begegnen würden“, sagt Marion Behn.

„Innovation anne Theke“ bringt Akteurinnen und Akteure aus Bereichen wie IT-Security, Gesundheitswirtschaft, Digital Mobility, Produktions- und Kreativwirtschaft sowie Start-ups im urigen Umfeld einer Bochumer Traditionskneipe zusammen. 

„Genau das ist unser Ziel, zu zeigen, wie vielfältig der Wirtschaftsstandort Bochum ist, wie viele gute Ideen aus der Wissenschaftscommunity kommen. Wir möchten die guten Ideen sichtbarer machen und die Menschen miteinander vernetzen“, fügt Behn hinzu.

Mitmachen, Ideen und Prototypen testen können alle, eine kostenlose Anmeldung erfolgt über die Website der Bochum Wirtschaftsentwicklung.

Dazu kommen Mitmachangebote wie der Workshop von Yvonne Dicketmüller, die neben Erwachsenen auch Kinder und Jugendliche ansprechen. „Wir möchten mit dem Format auch jungen Menschen zeigen, was Bochum technologisch zu bieten hat. Toll wäre doch, wenn wir so Nachwuchskräfte im Tech-Bereich gewinnen oder sie für eine eigene Start-up-Idee begeistern können“, findet Marion Behn.

„Innovation anne Theke“ steht nicht nur für einen lebendigen Austausch, sondern hat auch einen positiven Nebeneffekt: Durch die vielen Besucherinnen und Besucher gewinnt die Brückstraße mehr an Bedeutung und stärkt zugleich die gesamte Innenstadt. Der Wissenschaftsstandort erhält mit dem Kuhhirten quasi eine gesellige Zweigstelle.

Doch wie kamen die Events zum Tresen? Seit rund einem Jahr betreiben Dirk Lang und Christian Glock die Kneipe „Zum Kuhhirten“ zu den Spielen des VfL Bochum und vermieten sie gelegentlich. Beide waren sich sicher: Wir möchten ein Stück Kneipenkultur erhalten. Gleichzeitig wollten die Betreiber die Kneipe als Business Bar für Workshops, Ausstellungen und als Innovation-Lab nutzen. Der Ort soll sowohl geselligem Beisammensein als auch ideenreichem Austausch offenstehen. Damit war die Kneipe „Zum Kuhhirten“ perfekt für „Innovation anne Theke“. Die Zusammenarbeit startete prompt.

Als Teil der Bochum-Strategie läuft „Innovation anne Theke“ vorerst bis Ende 2024. Weitere Termine stehen bereits fest: wie zum Beispiel eine vierteilige Sommerreihe in Kooperation mit der IHK mittleres Ruhrgebiet zum Thema „Künstliche Intelligenz in der (Kreativ-)Wirtschaft“. Dann kommt wieder zusammen, was Bochum schon lange ausmacht: Geselliges Beisammensein und jede Menge gute Ideen.

Marion Behn arbeitet seit 2001 bei der Bochum Wirtschafts-entwicklung und ist dort im Bereich „Gründung und Wachstum“ als Ansprechpartnerin für Akteurinnen und Akteure der Kreativwirtschaft tätig. Seit 2022 ist die studierte Verwaltungs- und Betriebswirtin Projektleitung des Bochum Strategie-Projekts „Innovation anne Theke“ und kümmert sich dabei um die Organisation von innovativen Veranstaltungen und Workshops in der ehemaligen Kneipe „Zum Kuhhirten“.