Erläuterung
Die Wohnsiedlung „Mozartstraße/Wagnerplatz“ wurde zwischen 1919 und 1925 für die Baugenossenschaft "Spar- und Bauverein Bochum eGmbH in Bochum" (später: Bochumer Wohnstätten) nach einem Entwurf des Architekten Anton Meister errichtet.
Äußerlich kennzeichnend für die Häuser sind die unterschiedlich hohen Sandsteingeschosse oder Sandsteinsockel, auf die verputzte Geschosse aufgesetzt sind; die Dächer bestehen überwiegend aus Walmdächern. Prägend auch für den gestalterischen Zusammenhang der Bauten ist die Vorgartenzone mit ihren Sandsteinmauern und Hecken.
Der Denkmalwert ist weder durch die Ausstattung der Gebäude mit modernen Fenstern und Dachdeckungen noch durch die zum Teil schlichte Wiederherstellung nach Kriegsschäden untergegangen.
Die Wohnsiedlung dokumentiert in hervorragender Weise wie genossenschaftliche Wohnprojekte zur Linderung der zu dieser Zeit in Bochum herrschenden Wohnungsnot beigetragen haben.
Architekturgeschichtlich schaffen die sorgfältig angeordneten, proportionierten und ausgestatteten Bauten einen nachhaltigen Eindruck der Reformarchitektur, die mitbestimmend für die Zeit zwischen 1910 und 1930 war.
Sozialgeschichtlich gesehen veranschaulichen die Grund- und Aufrisse der genossenschaftlichen Gebäude gut die Wohn- und Lebensverhältnisse von Angestellten, Handwerkern und Arbeitern in den ersten Jahrzehnten unseres Jahrhunderts. Im Vergleich zu privaten Wohnbauten oder Werkswohnungen waren diese besser ausgestattet.
Nicht zuletzt ist die Siedlung Ausdruck für die städtebauliche Entwicklung des Ortsteils Wiemelhausen.