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Bergbauwanderwege

Rundwanderweg Dahlhausen, Oberdahlhausen

Wanderung durch den historischen Bergbau

Bergbauwanderwege

Das mittlere Ruhrtal mit dem angrenzenden Hügelland zwischen Witten und Essen-Steele, so auch der heutige Stadtbezirk Bochum-Südwest, waren bis in die Mitte unseres Jahrhunderts als südlicher Teil des Ruhrgebietes eine der bedeutendsten Industrieregionen Europas.
Heute finden wir nur noch wenige Zeichen, die auf diese Industrielandschaft hinweisen, welche mehr als 200 Jahre lang das Bild im Ruhrtal maßgeblich beeinflusste. Einzelne Zechengebäude und Industriegebäude, Stollenmundlöcher an den Talhängen, Einzelpingen und Pingenzüge auf den bewaldeten Höhen, Bahntrassen, Schleusen, Kribben (Buhnen), Leinpfade oder Treidelpfade und Reste von Kohlenniederlagen an der Ruhr weisen darauf hin, dass das Graben nach Steinkohle und Eisenerzen über lange Zeit das Leben der Menschen in dieser Region bestimmt hat.

Um an die Bergbaugeschichte des Stadtbezirks zu erinnern, hat die Bezirksvertretung Bochum-Südwest in Zusammenarbeit mit der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Bochum, dem Bergmannstisch Bochum-Süd und interessierten Mitbürgern bergbau-historisch interessante Stätten im Stadtbezirk markiert und zum Teil mit Informationstafeln ausgestattet.
Als zusätzliche Informationsmöglichkeit und als Führungshilfe bei Wanderungen durch die Bergbaugeschichte im Bochumer Südwesten soll diese Schrift dienen.

Für Wanderungen und Spaziergänge durch die Bergbaugeschichte Bochums wurden eine Mehrzahl von Wanderwegen geplant. Ein Teil wurde bereits gekennzeichnet. Einzelne bergbaugeschichtlich und industriegeschichtlich sowie geologisch interessante Stellen sind mit Hinweisschildern oder Informationstafeln versehen worden, an anderen wird dieses noch geschehen. Mit den bisherigen Arbeiten und auch in dieser Schrift konnte nur ein Teil der bergbauhistorisch und industriehistorisch sowie geologisch bedeutsamen Stellen erfasst werden. Für ergänzende Vorschläge und Hinweise sind die Bezirksvertretung, die Untere Denkmalbehörde der Stadt Bochum und die Autoren dankbar.

Wanderwege durch die Bergbaugeschichte wurden bisher in den folgenden Ortsbereichen unter den Titeln erarbeitet:

  • Wanderung durch den historischen Bergbau im Lottental, Stausee, Stiepel, Rauendahl und
  • Wanderung durch den historischen Bergbau in Baak.

In dieser Broschüre wird der Wanderweg durch den historischen Bergbau in Dahlhausen, Oberdahlhausen im Bereiche der ehemaligen Zechen General Nummer 2, Sonnenschein und Hasenwinkel, General Nummer 5 beschrieben.

Die Dokumentation weiterer Wanderwege in Weitmar und im Bereich Dahlhauser Tiefbau ist in Vorbereitung:

Ein kurzer Überblick über die Bergbaugeschichte im Bereich des Wanderweges.

Der Bergbau auf Steinkohle kann im Stadtbezirk Bochum-Südwest auf eine lange Vergangenheit zurückblicken. Günstige geologische und morphologische Verhältnisse führten schon sehr früh dazu, dass das Vorhandensein der Kohle den Bewohnern der Gegend bekannt war und sie diese Kohle, sicherlich zunächst nur für den Eigenbedarf, auch abbauten. Die Ruhr und die zu ihr fließenden Bäche durchschneiden das Karbongebirge und legen so die kohleführenden Schichten frei. An vielen Stellen sind an den Talhängen die angeschnittenen Kohlenflöze sichtbar.
Da das Karbon im hiesigen Raum nicht oder nur teilweise durch ein Deckgebirge überlagert ist, sind an manchen Stellen auf den Hochflächen beim Bestellen der Äcker die ausbeißenden oder ausstreichenden Flöze freigelegt worden.

Bereits vor 1698 wurde in Oberdahlhausen durch den Oberdahlhauser Bauern und Gewerken Henrich Köllermann und "seine Consorten" Steinkohle abgebaut. Dieses geschah im Sonnenscheiner Stollen mit dem Stollenschacht August an der heutigen Hasenwinkeler Straße in der späteren Berechtsame Hasenwinkel. Der Abbau in der Berechtsame "General" geht auf die Freiherren von Elverfeldt, Herren zu Dahlhausen, bis auf das Jahr 1770 und früher zurück.

Die Entwicklung des Abbaues lief im Bereich der bäuerlichen Gewerken vom Sonnenscheiner über den Hasenwinkeler Stollen und den Sonnenscheiner Erbstollen,
auf der Seite der adligen Gewerken vom General Stollen Nummer 2, über die Mutung des Erbstollenrechts. Schon 1783 kam es im General und Sonnenscheiner Erbstollen zu einer ersten unternehmerischen Zusammenarbeit der beiden Gewerkschaften Hasenwinkel / Sonnenschein und General / General Erbstollen.

Unabhängig davon ging man jedoch auch noch getrennte Wege, die "kombinierte Steinkohlenzeche Hasenwinkel und Sonnenschein" auf der einen und der General-Himmelscroner Erbstollen auf der anderen Seite.

1829/34 kam es dann zur endgültigen Konsolidation "Hasenwinkel und Himmelscroner Erbstolln". So wurde der gesamte Bergbau im Dahlhauser Tal oder dem Tal der Linderbecke, wie es auch genannt wird, zusammengefasst.

Im Tal der Eibecke, dem Cassenbergs Siepen, am Hang des Kassenberges und auf dem Kassenberg selbst lässt sich die Bergbaugeschichte an Hand der Entwicklung der Zechen Mechel und Glocke, der Gewerkschaft Neu-Ruhrort und des General Erbstollen Nummer 5, der späteren Gewerkschaft Vereinigte General & Erbstolln, mit gesicherten Zahlen aus den Anfängen (vor 1724) bis in das Industriezeitalter verfolgen. Auf dem Kassenberg in Oberdahlhausen, auf den Ländereien des Bauern Hinterste Cassenberg, sind schon um 1700 ein Stollen und ein Schacht der Zeche "Die Mechel" in Betrieb gewesen. Am 27. Juni 1764 hieß es in einem Bericht, dass die alte Zeche "Die Mechel" seit mehr als 40 Jahren in Fristen lag, also ruhte. Zu dieser Zeit waren der Schacht und auch schon die Stollenrösche eingefallen.

Am 19. Juni 1715 wurde unter dem Namen "Generalsbäncke" ein Längenfeld verliehen. Die Bergbauaktivitäten in den Generalsbäncken gehen auf die Freiherren von Elverfeldt zurück. Die Flözfeldzeichnung und Grubenfeldzeichnung General wird auf den Freiherrn Franz Sigismund von Elverfeldt, General der Fürstbischöfe von Münster, zurückgeführt.

Nach dem Erlass der Renovierten Bergordnung für die Grafschaft Mark (18. Juli 1737) und der Einrichtung des Märkischen Bergamtes zu Bochum (Anfang 1738) wurde der Bergbau auch in der Dahlhauser Gegend noch stärker vorangetrieben.
Die in den Dahlhauser Bergen zu Tage tretenden Flöze ließen sich leicht durch Stollen erschließen. Das bewirkte, dass hier zu jener Zeit in besonders großem Umfang Verleihungen von Abbauberechtigungen gemutet (dass heißt begehrt) wurden. Entsprechend groß ist daher auch die Zahl der aus diesen Jahren stammenden Mutungen.
Alte Bergbau-Situationskarten und Bergbautabellen weisen um 1750 Abbau von Steinkohle in diesem Bereich aus. Dabei drohten die baulustigen Gewerken, auch die Kohlen unter den Ländereien und Gebäuden des "Hauses Dahlhausen" - so nannten die Freiherren von Elverfeldt den alten Werdener Oberhof, den Sadelhof Daelhuson, mit dem sie seit einigen Generationen belehnt waren - abzubauen und so die Ländereien und Gebäude durch den oberflächennahen Bergbau zu schädigen. Zum anderen war die Familie Elverfeldt selbst schon lange am Steinkohlenbergbau interessiert und bei einer ganzen Reihe von Zechen beteiligt.

Daher suchte der damalige "Herr zu Dahlhausen", der Generalleutnant Friedrich Christian Freiherr von Elverfeldt, der Sohn des "Alten Generals", die entsprechende Bergbauberechtsame in seine Hand zu bekommen. Am 12. November 1766 erbat er einen Schurfschein zur Erschließung der noch nicht verliehenen Flöze beim Hause Dahlhausen, soweit sie zwischen der Wiese des Landwirts Friedrich und den Höfen von Höffken und Jürgen am Fuße des Eiberger Berges im Norden und der Ruhrfähre in der Nähe der Dahlhauser Mühle im Süden anstanden. 1774 wurde berichtet, dass aus Schächten der Gewerkschaft General gefördert wurde. 1776 legten die beiden Gewerken der Gewerkschaft General unter dem Namen "Generals Erbstolln" eine Erbstollenmutung ein. Mit dieser Mutung begehrten sie das Recht zur Anlegung eines Erbstollens am Eiberger Berg im Norden der Berechtsame. Es war beabsichtigt, von der Stelle aus, an der sich heute die Straßenecke Am Ruhrort / Im Stapel befindet, bis an die Dahlhauser Mühle, dass heißt bis an den Siepen, der in Höhe der Gaststätte Nehring von der Lewacker Straße abzweigt, einen Stollen anzulegen. Mit dem Erbstollen sollten alle in diesem Bereich durch die Gewerkschaft General gemuteten Flöze querschlägig erschlossen werden.

Zu dieser Zeit, als die Generaler Gewerken die Erbstollenmutung einlegten, war der Freiherr Clemens August von Elverfeldt als ältester Sohn des Generalleutnants schon stark an den väterlichen Bergbauunternehmungen beteiligt und hatte den Bau der Dahlhauser Ruhrschleuse zur Einführung der Kohlenschifffahrt auf der Ruhr veranlasst.
Der Erbstollenrecht wurde am 21. Mai 1777 verliehen. Der Erbstollen selbst wurde aber nicht aufgefahren, da sich alle Flöze am Dahlhauser Berg durch Stollenstrecken erschließen ließen, die vom Fuße des Berges von der Niederterasse der Ruhr aus hochwasserfrei aufgefahren werden konnten. Diese Betriebsweise wurde den Gewerken auch vom zuständigen Revierbeamten des königlichen Bergamtes, dem Berggeschworenen Heintzmann, empfohlen. Um 1780 wird daher vom regen Abbaubetrieb der Gewerkschaft General berichtet.

Der Ausgangspunkt des nachfolgend beschriebenen Rundwanderweges durch den frühen Bergbau Dahlhausens befindet sich am Bahnhof Bochum-Dahlhausen. Dort steht zur Orientierung auf dem Bahnhofsvorplatz an der Bushaltestelle der BOGESTRA eine Übersichtstafel über die Wanderstrecke mit unten näher beschriebenen Besichtigungspunkten.

1790 wurde an dieser Stelle, der heutigen Ecke Kassenberger Straße / Am Alten General, mit dem Auffahren des General-Stollen Nummer 2 begonnen. Der Stollen wurde so bezeichnet, weil er im Flöz Nummer 2 der Zeche General (heutige Bezeichnung: Flöz Wasserfall) angelegt wurde. Sichtbar ist, infolge einer späteren Höherlegung der Straße "Am Alten General", in der Stützmauer des zur Gaststätte "Heinrichsbauer" gehörenden Biergartens nur noch der obere Bogen des Stollenmundes. Unter dem Kanaldeckel vor dem Mundloch führt ein Schacht hinab zur Stollensohle. Man hört das Wasser noch heute aus dem alten Stollen rauschen, der seine Aufgabe immer noch erfüllt und das Grubenwasser aus den stillgelegten Grubenfeldern abführt.

Der Stollen hatte die Aufgabe, die eigenen und auch die Kohlenflöze der Zechen Hasenwinkel und Sonnenschein möglichst tief aufzuschließen.

Der tiefere Aufschluss durch den General-Stollen Nummer 2 vergrößerte im Grubenfeld Hasenwinkel-Sonnenschein den abbaubaren Kohlenvorrat um das Doppelte. Ein maschinelles Abpumpen war damals noch nicht möglich. Nachdem die Zeche Hasenwinkel zum Tiefbau übergegangen war, wurde 1863 der Erbstollen stillgelegt.

Zu sehen ist hier ein besonderer geologischer Aufschluss, der "Kern des Weitmarer Sattels".
Gegenüber dem Haus "Im Stapel Nummer 23" kann man oberhalb des Straßenniveaus sehr deutlich die bogenartig gekrümmten Gesteinsschichten des Sattels erkennen.

Es handelt sich an dieser Stelle um eine selten so gut an der Tagesoberfläche sichtbare Ausbildung eines Sattels, der durch Faltungsvorgänge der ursprünglich waagerecht abgelagerten Gesteinsschichten entstanden ist.

Zeche Glocke
In diesem Bereich hat sich auch das Stollenmundloch der Zeche Glocke befunden, die schon im Jahre 1750 in Betrieb war. Karl Freiherr von Koenig und Konsorten hatten am 27. Juni 1764 beim Gehöft des Bauern Hinterste Cassenberg ein 2,20 Meter mächtiges Flöz freigelegt und legten eine Mutung unter dem Namen Glocke ein. Am 22. August 1774 wurde das Grubenfeld Glocke vermessen. 1793 war in Oberdahlhausen am heutigen Meinholtweg ein 44 Meter tiefer tonnlägiger Schacht der Zeche Glocke in Betrieb. Nach 1837 ist die Zeche Glocke stillgelegt worden. Die noch anstehenden Kohlenvorräte wurden später, auf Grund eines Abbauvertrages von 1860, vom Tiefbauschacht Berger (siehe 25) der Gewerkschaft Vereinigte General & Erbstolln abgebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg in der Zeit von 1952 bis 1960 wurde unter dem Namen Glocke noch einmal auf Weideland des Bauern Wibbecke (früher Hinterste Cassenberg) in Oberdahlhausen neben dem Sportplatz ein Kleinzechenbetrieb betrieben. 1955 erreichte man mit 27 Mann Belegschaft eine maximale Förderung von 8.929 Tonnen.

Da in den anderen zur Gewerkschaft General (siehe: 1) gehörenden Flözen die Kohlenvorräte zu Ende gingen, reichten die Generaler Gewerken am 23. August 1792 das Gesuch ein, einen neuen Stollen in Höffkens Wiese anlegen zu dürfen.
Am 27. Oktober 1792 genehmigte das Bergamt dieses unter den folgenden Bedingungen:
"Er soll in dem Siepen nach Osten soweit geröscht werden, als man ohne gänzlich unterzukommen damit fortkommen kann, alsdann durch Quergestein nach Süden getrieben werden, um die nördlich der Zeche General zuständigen Flöze zu lösen. Nach Erreichung des ersten Flözes soll aber nicht eher mit dem Bau begonnen werden, als nach vorhergehender Muthung, Verleihung und Erlaubnis der Förderung. Zugleich haben Gewerken nach § 4 ihrer General-Belehnung vom 21. Mai 1777 die Flöze Nummer 1, 2, 3 und 4 spezialiter zu muthen und in Verleihung zu begehren, die bis dahin unterblieben ist."

Es handelt sich bei diesem Stollen um den späteren General-Erbstollen Nummer 5, den eigentlichen Haupt-Erbstollen der Zeche Ver. General § Erbstolln. Mit dem Auffahren des Stollens wurde noch im Herbst des Jahres 1792 begonnen. Der Stollen erhielt von der Gewerkschaft General die Bezeichnung "General-Stollen Nummer 5". Das Stollenmundloch am Eingang des heutigen Hauses Eiberger Straße Nummer 62 liegt 0,471 Meter tiefer als das Mundloch des ebenfalls den Generaler Gewerken gehörenden Stollens General Nummer 2 (siehe: 1). Durch Querschläge aus dem General-Stollen Nr. 5 wurden die Flöze Sonnenschein und Wasserfall aufgeschlossen und abgebaut.
1800 hatte der Stollen bereits eine Länge von 320 Metern erreicht, und man begann einen Querschlag nach Süden zum Abbau der Flöze Angelika, Karoline und Luise. Der General-Stollen Nummer 5 wurde noch weiter vorgetrieben.
Auch der technische Fortschritt in der Weiterverarbeitung der gewonnenen Steinkohlen fand auf der Dahlhauser Zeche General seinen Eingang. 1813 wurden auf der Zeche General 5, hier neben dem Stollenmundloch, Kohlen verkokt. Die im General-Stollen Nummer 5 in den Flözen Sonnenschein und Wasserfall gewonnenen älteren Fettkohlen ergaben einen verwertbaren Koks. Die Kokserzeugung wurde in einem eintürigen Backofen vorgenommen. Die Rauchgase zogen durch eine in der Mitte des Ofens angebrachte Esse ab. Der ovale Herd maß 2,9 mal 2,2 Meter, die Höhe des Gewölbes 0,82 Meter. Die Arbeitsöffnung wurde mit einer eisernen Tür verschlossen, die nicht die ganze Öffnung ausfüllte, um Luft in den Ofen eintreten zu lassen. Es wurden 0,85 Tonnen Kohle eingesetzt, die in zwölf Stunden "abschwefelte", wie man zu jener Zeit den Verkokungsvorgang nannte. Der herausgezogene Koks wurde zerkleinert, ehe man ihn mit Wasser ablöschte. Der Koks war hart und hatte einen metallischen Glanz. Er gab beim Auseinanderschlagen einen klingenden Ton. Die Generaler Gewerken verkauften ihn an Schmiede, Schlosser und ähnliche Handwerker. In Dahlhausen auf der Zeche General-Stollen Nummer 5 wurde so einer der ersten Kokserzeugungsöfen im Ruhrgebiet betrieben.

Im Jahre 1813 muteten die Generaler Gewerken das Erbstollenrecht für den General-Stollen Nummer 5. Wohl durch die unruhigen politischen Verhältnisse während der Freiheitskriege bedingt, unterblieb die Verleihung. Sofort nach Beendigung der Kriege und Rückkehr zu normalen Verhältnissen meldeten die Gewerken sich beim Bergamt wegen der noch ausstehenden Verleihung. Nach langwierigen Verhandlungen kam es 1825 zur Konsolidation der Gewerkschaft General & Erbstolln. Das Erbstollenrecht wurde erst am 27. Mai 1828 verliehen. Inzwischen war der Stollen bereits 3,2 Kilometer nach Osten vorgetrieben worden, so dass sich die Kohleabbaustellen bis weit unter die Oberdahlhauser, Eppendorfer und Munscheider Höhen verlagerten. Dort wurden tonnlägige und seigere Förderschächte abgeteuft. Die Kohlen wurden auf einer Pferdebahn (siehe 9) zur Ruhr transportiert. 1838 war die Gewerkschaft Vereinigte Gerneral & Erbstolln, die zu dieser Zeit ausschließlich aus den Schächten des General-Erbstollen Nummer 5 förderte, die zweitgrößte Zeche des Oberbergamtsbezirks Dortmund.
Um 1850 war der Generaler Erbstollen einer der wichtigsten im Bochumer Bereich. Durch ihn wurden die Generaler Kohlenfelder bis nach Weitmar hinein aufgeschlossen.
Als dann in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts die Gewerkschaft Vereinigte General & Erbstolln zum Tiefbau überging (siehe 12 und 25), hatte der alte Erbstollen nur noch untergeordnete Bedeutung. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der alte Erbstollen für die Dahlhauser Bevölkerung noch einmal sehr wichtig. Er bot den Anwohnern in grauenvollen Bombennächten Schutz.

1946, in der brennstoffknappen Nachkriegszeit, wurde hier die Kleinzeche "Am Ruhrort" von der Firma Gockel & Niebuhr im Pachtfeld der GBAG gegründet. Am 1. Februar 1947 erfolgte die Inbetriebnahme mit Abbau von Fettkohle aus Restbeständen des oberflächennahen alten Bergbaubetriebes der Gewerkschaft Vereinigte General & Erbstolln (siehe 3). Im Jahre 1948 wurden 2.600 Tonnen Fettkohle von 17 Mann Gesamtbelegschaft gefördert. 1949 wurde die maximale Förderung dieser Kleinzeche mit 4.541 Tonnen bei 13 Mann Belegschaft erreicht. Am 15. März 1950 wurde die Kleinzeche stillgelegt.
Von dieser Nachkriegszeche sind noch einige Mauerwerksreste der ehemaligen Verladeanlage am Hang zu sehen.

Am 23. Juni 1769 muteten Johann Mathias Spennemann und Konsorten das Längenfeld Neu-Ruhrort. Am 9. Mai 1788 fand eine Vermessung statt, bei der der Fahrsteiger Georg Heinrich Meinholt die Gewerkschaft Neu-Ruhrort vertrat. In einem Bericht von 1807 wurde angegeben, dass der Gewerkschaft drei Flöze gehörten.
Um 1815 war die Zeche Neu-Ruhrort in Betrieb. Erst am 16. März 1836 wurde das Längenfeld Neu-Ruhrort im Flöz Finefrau verliehen. Förderung hat in alten Zeiten nur immer kurzzeitig stattgefunden. Im Jahre 1943 wurde eine neue Gewerkschaft Neuruhrort gegründet (siehe 8). Der verbrochene Stollenmund und der Stollenverlauf sind hier am Eiberger Berg (Am Ruhrort / Sandkuhle) im Gelände als Einkerbung deutlich erkennbar.

Im Jahre 1870 teufte die Gewerkschaft Vereinigte General & Erbstolln hier im Bereich der Straßeneinmündung Am Birkenwald / Am Ruhrort / Waldweg im Flöz Sonnenschein den tonnlägigen Schacht Johannes ab. Auf diese Art wollte man auch im westlichen Teil der Berechtsame im Jahre 1871 den Teifbaubetrieb unterhalb der Erbstollensohle aufnehmen. Der Betrieb im Schacht Johannes hatte von Anfang an unter starken Wasserzuflüssen zu leiden. Schon 1875 musste nach starken Wassereinbrüchen der Betrieb wieder eingestellt werden. Die Tagesanlagen wurden bis auf wenige Gebäude abgebrochen. Vorhanden ist vom Schacht Johannes der Gew. Ver. General & Erbstolln noch ein aus Bruchsteinen gemauertes Gebäude, das heute als Schuppen / Stall genutzt wird. Auch das eigentliche Wohnhaus stammt in seinem Ursprung aus der Betriebszeit dieser Tiefbauzeche.
Bis zur Eingemeindung Linden-Dahlhausens nach Bochum im Jahre 1929 hieß die heutige Straße Am Birkenwald "Johannesstraße".

Wohl schon vor 1700 wurde hier im Meinholts Busch, am Waldweg zwischen Scharpenseelstraße und Am Ruhrort, nach Kohle gegraben. Vom Tagebau nach Kohle, dem "Kohlengraben", ist eine Trichterpinge zurückgeblieben. Die Pinge liegt im Ausgehenden des Flözes Dickebank, das hier auf dem Nordflügel der Generaler Mulde mit ungefähr 55 Grad nach Süden einfällt. Zum Hang hin wurden die nicht verwertbaren Feinkohlen und Berge abgekippt, so dass eine kleine Zungenhalde entstand. Nachdem man bis auf den Grundwasserspiegel die Kohle abgegraben hatte, gab man diese Abbaustelle wieder auf.
Es handelt sich hier um ein seltenes und wichtiges Bodendenkmal des frühen Steinkohlebergbaus.

1943 wurde eine neue Gewerkschaft Neuruhrort gegründet. Ein abgeteufter tonnlägiger Schacht, diente dazu, im Tiefbau im eigenen Längenfeld das Flöz Finefrau und in Pachtfeldern der Essener Steinkohlenbergwerke AG sowie der Heinrich Bergbau AG, in bis zu 60 Grad steiler Lagerung Esskohle abzubauen. Der Schacht erreichte eine flache Teufe von 165 Metern, das sind etwa 140 Meter seiger (senkrecht). In dieser Teufe wurde auch die Fördersohle angesetzt. Die Zeche besaß auch noch einen Stollen aus den Abbauzeiten während der zwanziger Jahre. Wegen der Kriegseinwirkungen konnte erst im Jahre 1945 mit dem eigentlichen Abbau begonnen werden. Ihre maximale Förderung erreichte die Tiefbauzeche Neuruhrort im Jahre 1952 mit 60.444 Tonnen bei einer Gesamtbelegschaft von 231 Mann. Geplant war noch ein Weiterteufen des Schachtes um 165 Meter bis zum Muldentiefsten. Dieses Vorhaben wurde aber nicht mehr verwirklicht, weil die Zeche am 30. Juni 1960 stillgelegt wurde.
Von dieser Zeche ist nichts mehr erhalten. Zurückgeblieben ist der renaturierte Zechenplatz in einem grünen Seitental. An die Zeche erinnert der Straßenname "Am Ruhrort", der aber eigentlich "Am Neuruhrort" lauten sollte.

Als die Gewerkschaft General Anfang des Jahres 1793 begonnen hatte, aus dem General-Erbstollen Nummer 5 zu fördern, wurde schon bald ein 390 Lachter (etwa 800 Meter) langer Schiebeweg vom Stollenmund zur Kohlenniederlage an der Ruhr angelegt. 1805 wurde von einem "englischen Kohlenweg", also einer Schienenbahn, zur Ruhr berichtet. Auf ihm wurde die Kohle in Kohlenwagen von Pferden vom Stollenmundloch zur Ruhr gezogen. Dort wurden sie dann am Kohlenmagazin auf die Ruhraaken verladen.
In den folgenden Jahren wurde der Erbstollen in nordöstlicher Richtung weiter vorgetrieben, so dass sich die Kohleabbaustellen bis weit unter die Oberdahlhauser, Eppendorfer und Munscheider Höhen verlagerten. Die Kohle wurde nun nicht mehr durch den Stollen an die Tagesoberfläche transportiert. Vielmehr wurden tonnlägige und auch seigere Schächte bis auf das Niveau der Stollensohle niedergebracht und die Kohle mittels Haspelanlagen oder Göpelwerken an die Tagesoberfläche gefördert. Derartige Schächte standen im Bereich der heutigen Schluchtstraße und Scharpenseelstraße, an der Dahlhauser Straße und in der Blumenfeldstraße. Um die aus diesen Schächten, hoch über dem Ruhrtal, geförderten Kohlen bis zur Kohlenniederlage an der Ruhr zu schaffen, wurde die vorhandene Pferdeeisenbahn übertägig jeweils bis zu den neuen Förderschächten verlängert. Die Bahn führte durch den Cassenbergs Siepen, entlang der Eibecke auf der Talsohle bis in den Scharpenseels Busch. Hier musste ein starker Höhenunterschied zu den Ruhrhöhen überwunden werden.
Das wurde dadurch bewerkstelligt, dass man an dieser Stelle einen übertägigen Bremsberg anlegte. Mittels eines Haspels ließ man die mit Kohle beladenen Wagen den Berg hinab und zog die leeren Wagen den Bremsberg herauf.
Noch heute ist auf der Talseite der Bremsberg und oberhalb die ehemalige Haspelrampe zu erkennen. Hier war von etwa 1832 bis 1861 der Haspel in Betrieb.

Oberhalb des Haspels lief die Trasse der Generaler Pferdeeisenbahn durch Wald und Äcker im Verlauf der heutigen Scharpenseelstraße, der Karl-Arnold-Straße und der Blumenfeldstraße bis zum seigeren Förderschacht Mohr, der seinen Namen nach dem Berggeschworenen Mohr erhalten hatte. Das alte Schachtgebäude steht heute noch, zum Wohnhaus umgebaut, an der Straße Am Moorschacht.

Bremsberg und Haspelrampe gemeinsam sind ein bedeutendes Bodendenkmal und ein wichtiges Zeugnis der Wirtschaft- und Industriegeschichte sowie des Transportwesens unserer Region!

An der heutigen Trakehner Straße lag ehemals der alte Oberdahlhauser Bauernhof Scharpenseel, der schon im Jahre 1486 im Schatzbuch der Grafschaft Mark aufgeführt wurde. Er wurde mit vier Gulden Steuerschuld zu den großen Höfen der Grafschaft gezählt.
Schon sehr früh haben die auf dem Hof ansässigen Bauern die Kohlenvorkommen unter ihren Grundstücken und in der Umgebung gekannt und Bergbau betrieben. So wird am 19. Dezember 1732 dem Heinrich Scharpenseel das Längenfeld Lauseplatte verliehen. Am 31. Januar 1738 in der Bochumer Rentei das erste märkische Bergamt eröffnet wird, ist Johann Heinrich Scharpenseel als einer der Hauptgewerken der Grafschaft Mark anwesend.

Um 1900 wurde aus wirtschaftlichen Gründen die eigenständige Landwirtschaft aufgegeben. Der Hof kam in den Besitz des Kaufmanns O. Lipper in Linden, 1910 an die Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- und Hütten-A.G., später an die Stadt Bochum, die einen Teil der Ländereien zur Bebauung an heimatvertriebene Landwirte für eine Nebenerwerbssiedlung an der Trakehner Straße freigab, den größten Teil aber begrünte und aufforstete.

Um 1715 wurde in diesem Bereich im Scharpenseels Busch, in der Nähe der heutigen Schluchtstraße und des ehemaligen Hofes Scharpenseel Kohle abgebaut. Die Abbaubereiche wurden die "Scharpenseelsbänke" genannt. Durch Hermann von Dechen, den späteren Oberberghauptmann und Namensgeber der Dechenhöhle, wurde 1821 das Flöz Scharpenseelsbank mit 48 beziehungsweise 42 Zoll Mächtigkeit und mit neun Zoll Bergen beschrieben.

Möglicherweise handelt es sich hier um "wilden" Abbau in den Notzeiten nach 1945.
Der verbrochene Stollenmund sowie der Verlauf des Stollens sind als Einkerbung im Gelände deutlich zu sehen. Gegenüber dem Stollenmund an der nördlichen Seite des Wanderweges ist eine Zungenhalde aus Bergematerial aufgeschüttet.
Gut sichtbar wird hier die Vorgehensweise beim alten Stollenbergabu. Das bei der Auffahrung eines Stollens im Berghang anfallende Bergematerial wurde als Bergehalde vor dem Stollenmundloch abgelagert und diente als Arbeitsfläche.

Als sich im Jahre 1875 auf den Schächten Berger und Johannes die Wassereinbrüche häuften und in diesem Bereich auch die Kohlenvorräte zu Ende gingen, wurde 1875 östlich des Primus-Sprunges der Schacht 3 der Gewerkschaft Ver. General & Erbstolln als Ersatz insbesondere für den tonnlägigen Schacht 1 "Berger" in Dahlhausen, heute Am Alten General 24 (siehe 25), als seigerer (senkrechter) Schacht abgeteuft. Der Schacht 3 sollte Hauptförderschacht der Zeche General werden. Er erhielt einen rechteckigen Querschnitt mit Holzausbau und wurde zunächst bis auf die Erbstollensohle niedergebracht. Von den Bergleuten wurde der Schacht 3 "Schacht Goliath" oder auch "Schacht Golgatha" genannt.

Ab 1882 wurde Schacht 3 als einziehender Wetterschacht für die Hauptschachtanlage General, die jetzt in Weitmar ihren Landabsatz hatte, benutzt. Im Jahre 1901 teufte man den Schacht 3 auf eine Endteufe von 132,34 Metern weiter, um die Wetterführung der Zeche zu verbessern. Am 3. August 1928 wurde die Zeche General stillgelegt. Der Schacht 3 war am 10. September 1929 mit Bergen verfüllt.

1932 erhielt er eine Betonabdeckung und wurde 1980 zur Sicherheit noch einmal nachverfüllt.

Zu sehen ist heute die Schachtabdeckung des verfüllten Schachtes. Der Zugang zum Schacht befindet sich neben dem Grundstück Hasenwinkeler Straße 217.

Der Bergarbeiterdichter Heinrich Kämpchen, der bis zum großen Bergarbeiterstreik 1889 als Bergmann auf der Zeche Hasenwinkel arbeitete und dann seinen Arbeitsplatz verlor, hat in seinem Gedichtband "Was die Ruhr mir sang" 1909 ein Gedicht auf den Schacht "Golgatha" veröffentlicht und in ihm die vielen Grubenunglücke angeprangert. In einer Fußnote schreibt er zum Titel des Gedichtes "Golgatha": "Schädelstätte. Alte Schachtruine von Zeche "General", auf der Eppendorfer Haide, vom Volksmunde, besonderer Vorkommnisse wegen, Golgatha getauft."

Auf dem Hof Köllermann hat über Jahrhunderte eine alte und bedeutende Bauernfamilie und Berggewerkenfamilie gesessen. Im Jahre 1486 wurden im Schatzbuch der Grafschaft Mark "Gerwin op den Karler" und 1502 in einem Güterverzeichnis des Schellenberger Archivs "dat Keiller Guet" genannt. 1650 übte Henrich Jürgen Köllermann das Ehrenamt eines Kirchenvorstehers der evangelischen Kirchengemeinde in Linden aus. Im Jahre 1677 war Henrich Köllermann "der Alte" Gewerke an der Dickebaeckerbanck am Baaker Berg. 1700 wurde er als Berggeschworener, also als Bergrevierbeamter aufgeführt. Bei der Bergamtseröffnung am 31. Januar 1738 in Bochum war ebenfalls ein Henrich Jürgen Köllermann als märkischer Hauptgewerke anwesend. Danach waren Henrich Köllermann und seine Nachfolger bei vielen Bergbauaktivitäten im Dahlhauser Revier zu finden.
Mit der zunehmenden Industrialisierung kam um das Jahr 1900 auch der Hof Köllermann in den Besitz einer Bergbaugesellschaft. Vom eigentlichen Köllermannshof sind noch die ehemaligen Einlieger- und Gesindehäuser Köllerholzweg 91 und 89 vorhanden.

Schon vor 1698, zur Zeit des Sonnenscheiner Stollens, wurde durch den Gewerken Köllermann hier, zwischen Polterberg und Hasenwinkler Straße, auf dem späteren Schulgrundstück (heute Supermarkt), am Westhang des Sonnescheiner Siepens der Stollenschacht August als Förderschacht der Zeche Sonnenschein angelegt. Nachdem die Zeche Hasenwinkel zum Tiefbau übergegangen war, wurde der alte Schacht August in den Jahren 1864 /1865 aufgewältigt und als ausziehender Wetterschacht für die Tiefbauzeche Hasenwinkel eingerichtet. Zur Verstärkung des natürlichen Wetterzuges wurde im Jahre 1869 im Schacht August untertage im Flöz Röttgersbank 2 ein Wetterofen eingebaut. Als die Zeche einen neuen Wetterschacht erhalten hatte (siehe: 18), hat man den alten Schacht August am 1. September 1889 stillgelegt und abgeworfen.

Von der Hauderei Bischoff aus Gelsenkirchen wurde hier in Oberdahlhausen am Polterberg 20 über viele Jahre hinweg eine Niederlassung (Verwalterstelle) für Grubenpferde unterhalten. Bis zu 92 Grubenpferde wurden zur Blütezeit des Bergbaus von dieser Niederlassung aus bis in den Sprockhöveler Raum an die Zechen vermietet.
Der im ganzen südlichen Ruhrgebiet unter dem Namen "Stallwilm" als hervorragender Pferdekenner bekannte Wilhelm Pennekamp leitete hier über 65 Jahre lang den Stall und die Niederlassung der Firma Bischoff.
Zu sehen sind hier noch einige Fundamente und Mauerwerksreste der ehemaligen Pferdeställe, die vor 1875 erbaut wurden.

Gegenüber den Stallanlagen am Polterberg 20 lag die "Piärrewiesche" (Pferdewiese), die noch als Grünfläche erhalten ist. Hier wurden die Grubenpferde nach der Schicht und zu "Erholungsurlauben" auf die Weide getrieben.
Ursprünglich lag hier auf der Höhe der alte Oberdahlhauser Bauernhof Sonnenschein.

Die Zeche Hasenwinkel wird zu den ältesten des Ruhrbergbaus gerechnet. Bergbau auf Kohle hat im Sonnenscheiner Stollen schon vor 1698 stattgefunden (siehe: 14). Der Hasenwinkeler Stollen war von 1732 bis 1772 in Betrieb. Es folgte dann der Sonnenscheiner Erbstollen von 1772 bis 1801 (siehe: 22). Nach einer langen Zeit des Bergbaus, betrieben über den Hasenwinkel und Himmelscroner Erbstollen (siehe: 1), ging man im Jahr 1861 zum Tiefbau über und teufte den seigeren Förderschacht Julius Philipp ab, der nach dem um den Ruhrbergbau sehr verdienten Bergmeister Julius Philipp Heintzmann benannt wurde. Nach dem Bau umfangreicher Tagesanlagen wurde um die Jahreswende 1865 / 1866 die Förderung aus dem Tiefbauschacht aufgenommen. Am 1. Januar 1890 ging die für ihre gut verkokbare Fettkohle bekannte Zeche Hasenwinkel durch Kauf in den Besitz des Bochumer Vereins für Bergbau und Gussstahlfabrikation über. Der Bochumer Verein wollte sich mit der Zeche Hasenwinkel die Koksversorgung für seinen Hüttenbetrieb sichern.
Sofort wurde der Förderschacht Julius Philipp bis zur 5. Sohle bei 355,6 Metern weitergeteuft. Für die Förderung aus dieser Teufe reichte die bisherige Fördermaschine nicht mehr aus, so dass 1890 / 1891 eine neue Fördermaschine eingebaut wurde. Das im Malakowturm vorhandene hölzerne Seilscheibengerüst wurde durch ein Stahlgerüst ersetzt. Gleichzeitig wurde ein Großteil der Tagesanlagen erneuert, erweitert und einer höheren Produktion angepasst. Als man in den folgenden Jahren den Schacht tiefer teufte, stellte man fest, dass unterhalb der Teufe von 500 Meter keine Fettkohlenlager anzutreffen waren. Aus diesem Grunde entschloss sich der Bochumer Verein im Laufe des Jahres 1903, die Zeche Hasenwinkel wieder zu verkaufen. Mit Wirkung zum 1. April 1904 kaufte die Gewerkschaft Friedlicher Nachbar in Linden die Zeche Hasenwinkel. Im selben Jahr ging die Gewerkschaft Friedlicher Nachbar in den Besitz der Deutsch-Luxemburgischen Bergwerks- und Hütten-A.G. über.
Unter dem neuen Eigentümer wurden die inzwischen wieder veralteten Tagesanlagen modernisiert und nochmals vergrößert.
Die maximale Förderung erreichte die Zeche Hasenwinkel im Jahr 1907 mit 393.218 Tonnen mit 1.514 Mann Belegschaft. Die höchste Belegschaftszahl hatte die Zeche in den Jahren 1901 und 1902 mit 1.791 Mann. Der Schacht Julius Philipp erreichte im Jahre 1907 seine Endteufe auf der 7. Sohle mit 596,2 Metern. Von hier erfolgte ein Durchschlag zur Zeche Friedlicher Nachbar, der Anfang 1908 vollzogen war. 1919 wurde die Förderung nach übertage eingestellt und ging nun über die 7. Sohle zur Zeche Friedlicher Nachbar. Im Jahre 1922 war die Förderung der Zeche Hasenwinkel auf 136.509 Tonnen bei 822 Mann Belegschaft gesunken. Seit dem 1. März 1923 war die Zeche Hasenwinkel nur noch Nebenanlage der Zeche Friedlicher Nachbar. Im Jahre 1926 ging die Zeche in das Eigentum der Vereinigte Stahlwerke A.G. über, die den Beschluss fasste, die Zeche Hasenwinkel stillzulegen, da zu dieser Zeit der Absatz der auf Hasenwinkel abgebauten Esskohlen wirtschaftlich nicht interessant war. Der Hauptquerschlag auf der 7. Sohle zur Zeche Friedlicher Nachbar wurde abgedämmt. Am 28. Dezember 1926 wurde die Wasserhaltung eingestellt. Die Pumpen wurden ausgebaut und der Schacht Julius Philipp mit Bergen verfüllt. Das Grubengebäude kam unter Wasser. Ein Teil der Grubenwässer läuft noch über den General-Stollen Nummer 2 zur Ruhr.
Aus der Zeit um 1890 stammt das noch vorhandene Maschinenhaus des Schachtes Julius Philipp der Tiefbauzeche Hasenwinkel am Polterberg 10, das nach der Stilllegung der Zeche für Wohnzwecke umgebaut wurde. Das Maschinenhaus der Zeche Hausenwinkel ist als Titelfoto dieser Schrift zu sehen und ist, wie das Ventilatorenhaus (siehe: 18) ein wichtiges Denkmal der Bergbaugeschichte und dokumentiert mit der Geschichte der Zeche Hasenwinkel die Epoche des Übergangs vom Stollenbau zum industriellen Tiefbau.

Von etwa Ende 1888 genügte der alte Wetterschacht August (siehe: 14) nicht mehr den an ihn gestellten Anforderungen für die Wetterführung der Tiefbauzeche Hasenwinkel. So wurde ein neuer Wetterschacht bis zur ersten Tiefbausohle bei 63 Metern, der damaligen Wettersohle, geteuft. Er war am 1. September 1889 fertiggestellt und wurde mit einem Pelzer-Grubenlüfter ausgerüstet. Nach der Stilllegung der Zeche Hasenwinkel blieb der Wetterschacht offen und erhielt nur eine Betonplatte als Abdeckung. Erst vor wenigen Jahren wurde der Wetterschacht vollständig verfüllt.
Erhalten ist das heute als Wohnhaus genutzte Ventilatorenhaus, zwischen Polterberg und Hasenwinkeler Straße. Der Schacht lag auf der der Hasenwinkeler Straße zugekehrten Seite des Ventilatorenhauses im heutigen Garten im Winkel der beiden Gebäudeflügel.

Die Kokerei Hasenwinkel ist eine der frühesten Kokereien, die im Ruhrgebiet betrieben wurden.
Bereits 1837 wurde hier in einfachen Backöfer oder Meileröfen Steinkohle verkokt. Im Jahre 1864 wurde, nachdem die Zeche zum Tiefbau übergegangen war, eine neue Kokerei mit Flammöfen gebaut.
1885 baute Gustav Schultz eine Privatkokerei mit 130 Flammöfen ohne Gewinnung der Nebenprodukte. Hier wurden täglich 400 Tonnen Kokskohlen der Zeche Hasenwinkel verkokt. Nach der Übernahme der Zeche Hasenwinkel durch den Bochumer Verein wurde 1891 die Privatkokerei durch die Zeche Hasenwinkel übernommen, welche eine drei Kilometer lange Drahtseilbahn zur Zeche Ver. Maria Anna & Steinbank in Höntrop anlegte. Von dort wurde der Koks zu den Hochöfen des Bochumer Vereins weitertransportiert. 1893 wurde die Kokerei erweitert und verfügte nun über 140 Koksöfen. In den Jahren 1909 /10 wurde die Kokerei erneut umgebaut. Sie erhielt nun 70 Regenerativ-Koksöfen mit Gewinnung der Nebenprodukte, Bauart Dr. C. Otto, und eine Ferngasleitung zur Zeche Prinz Regent. 1919 erfolgte die Stilllegung der Kokerei nach dem Zechenstreik im April des Jahres. Außerdem waren zu diesem Zeitpunkt bereits die Kokskohlenvorräte der Zeche erschöpft.
Vorhanden von der Kokerei ist hier heute noch das Gebäude der Markenkontrolle, Hasenwinkeler Straße 86, welches von einem Gewerbebetrieb genutzt wird.

Im Jahre 1822 wurde als erster Erbstollenschacht der Gewerkschaft General und Himmelscroner Erbstollen der Schacht Theresia an der heutigen Straßeneinmündung Hasenwinkeler Straße / Am Sattelgut abgeteuft. Seinen Namen erhielt er vermutlich nach der Freifrau Regina Theresia von Elverfeldt, geboren von Galsen, der Gemahlin des "alten" Generals und Großmutter des Hauptgewerken Freiherr Levin von Elverfeldt, Herr zu Dahlhausen. Der Schacht erreichte bei 22 Metern Teufe die Erbstollensohle, wurde mit einem Pferdegöpel ausgestattet und war bis 1829 einziger Förderschacht der Gewerkschaft General-Himmelscrone. 1848 wurde der Schacht Theresia, nachdem man auf der Lindener Höhe an der heutigen Straßeneinmündung Am Röderschacht / Hattinger Straße den Schacht Roeder (siehe 27) und im Tal der Linderbecke schon 1829 den Schacht Constanz August (siehe: 30) abgeteuft und in Betrieb genommen hatte, stillgelegt.
Am Schachtgebäude des Schachtes Theresia aus Ruhrsandstein, das nach der Stilllegung des Schachtes bis etwa 1970/72 als Wohnhaus genutzt wurde, war sehr deutlich die Form des Göpelschachtes - erhöhtes Göpelhaus mit angebauter, niedrigerer Schachtkaue - zu erkennen.
Vorhanden ist heute nur noch der wüste Zechenplatz.

Sichtbarwerden des Primus Sprunges an der Tagesoberfläche im Uhlensiepen, zwischen Am Hedtberg und Voltastraße.

Es handelt sich um eine geologische Störung, die Schnittfläche zweier sich unterschiedlich verschiebender Erdschollen.
Durch Schubkräfte und Zerrkräfte im Erdinneren entstand diese Störung, die das Karbongebirge von West nach Ost hier in diesem Bereich um etwa 260 Meter ins Liegende verwirft. Dieser Sprung ist der erste große Sprung im Karbongebirge, daher sein Name "Primus-Sprung". Er streicht (verläuft) etwa in der Richtung Hattingen - Dorsten. Durch die ständigen Verschiebungen ist in diesem Bereich das Gestein besonders zermürbt worden, so dass durch Erosion der "Uhlensiepen" entstand und der Verlauf des Sprunges an der Tagesoberfläche sichtbar wurde.
Es ist dies die einzige derartige Stelle im Ruhrgebiet!

Der Sonnenscheiner Erbstollen wurde im Jahre 1772 durch Henrich Köllermann aufgefahren. Das Mundloch lag am nördlichen Hang des Dahlhauser Tales etwa gegenüber dem heutigen Haus Am Hedtberg 34. 120 Meter vom Mundloch entfernt durchörterte der Stollen den Primus-Sprung und erreichte noch im Jahr 1772 auf dem Nordflügel der Hasenwinkeler Mulde das erste Kohlenflöz östlich des Primus-Sprunges. Das war für die damaligen Zeiten eine herausragende bergmännische Leistung. 1780 ging der Abbau in vier Flözen um. Bis zum Jahre 1801 wurde im Sonnenscheiner Erbstollen Kohle abgebaut, zuletzt in fünf Flözen. Insgesamt sieben Schächte dienten zur Förderung. 1801 wurde der Betrieb eingestellt und der Stollen abgeworfen, da die durch diesen Stollen erreichbaren Kohlenvorräte abgebaut waren.

Sichtbar ist hier an der Straße Am Hedtberg noch der Stolleneingang mit Resten eines Schutzvorbaus aus dem letzten Krieg, als dieser alte Bergbaustollen zum Luftschutzstollen ausgebaut wurde.
Vor dem Auffahren des Sonnenscheiner Erbstollens im Jahre 1772 (siehe: 22) wurde hier durch Henrich Köllermann in den Flözen Wasserfall und Sonnenschein, in der Hasenwinkeler Mulde, Kohle abgebaut. In brennstoffknappen Notzeiten wurde dieser alte Stollen durch die Bevölkerung immer wieder zum "wilden" Kohlenabbau genutzt. Die dem Stollen gegenüberliegende Stelle zur Eisenbahn war von Kohle und Bergen durchsetzt und hieß bei den Anwohnern in der Zeit von 1900 bis etwa 1920 "Am Koalhoapn" (am Kohlenhaufen).

Um 1780 wurde auf dieser Strecke ein Karrenweg zum Abtransport der Kohle zur Kohlenniederlage an der Ruhr genannt. Später gab es dann die Pferdeschleppbahn von den Sonnenschein-Hasenwinkeler Stollen zur Ruhr.
1811 lieferte die Hütte "Gute Hoffnung" gusseiserne Schienen und Förderwagen mit gusseisernen Rädern an die Zeche Hasenwinkel.
Von Usipeter (Pfarrer Petersen in Weitmar) wurde 1835 die Bahn als "englische Kohlenbahn" genannt. In diesem Jahre arbeiteten im Hasenwinkel-Himmelscroner Erbstollen 250 Bergleute und förderten 1.500 bis 2.000 Scheffel Kohle "auf englische Bahn zur Ruhr hin".

1863 war zum Anschluss an die durch die Zechen General und Hasenwinkel mitfinanzierte Eisenbahnstrecke Steele-Dahlhausen eine "Locomotivbahn" vorhanden, die 1864 / 1865 zur Normalspurbahn umgebaut wurde. 1868 erfolgte der Weiterbau über Weitmar zur Anschlussbahn Laer. 1870 wurde die Bahnstrecke durch die Bergisch Märkische Eisenbahnverwaltung übernommen.
Mit der Stilllegung der angeschlossenen Zechen verlor die Bahnstrecke ihre Bedeutung und wurde im Jahre 1979 stillgelegt. Heute verläuft der Wanderweg Dahlhausen-Weitmar auf der Bahntrasse, der ehemaligen "Kohlensammelbahn" Dahlhausen - Weitmar - Laer - Langendreer.

Schacht I der Gewerkschaft Ver.General und Erbstolln

Als in der Berechtsame der Gewerkschaft Ver. General & Erbstolln die Kohlenvorräte oberhalb der Sohle des General-Erbstollen Nummer 5 zu Ende gingen, begann die Gewerkschaft im Jahre 1853, an dieser Stelle, Am Alten General 24, eine Tiefbau-Schachtanlage einzurichten, um auch die Kohle unterhalb der Stollensohle abbauen zu können. Dazu wurden dicht nebeneinander drei tonnlägige Schächte im Flöz Wasserfall abgeteuft.
Die Schachtanlage wurde nach dem Repräsentanten der Gewerkschaft, dem um den Ruhrbergbau verdienten Wittener Kaufmann Karl Berger, benannt. Als 1873 in Weitmar ein seigerer Tiefbauschacht abgeteuft wurde, erhielt dieser die Bezeichnung Schacht 2. Der Schacht Berger, der weiterhin Hauptförderschacht blieb, wurde in Schacht 1 umbenannt.
Die Tiefbauanlage Berger war mit Dampfmaschinen für Förderung und Wasserhaltung ausgestattet. Bereits 1853 wurde die Zeche mit einer eigenen Pferdebahn an die durch das Dahlhauser Tal verlaufende Hasenwinkel-Himmelscroner Pferdebahn angeschlossen. 1856 förderte die Zeche mit 312 Mann Belegschaft 66.193 Tonnen Kohle.

Die Zeche General hatte im Schacht Berger ständig mit starkem Aufkommen von Grubenwasser zu kämpfen, so dass wiederholt die Erneuerung und Vergrößerung der Pumpen der Wasserhaltungseinrichtung erforderlich war. Als 1878 erneut starke Wasserzuflüsse auftraten und außerdem die Kohlenvorräte in den Flözen Wasserfall und Sonnenschein zu Ende gingen, kam der Betrieb auf der Schachtanlage Berger zum Erliegen.
Von etwa 1860 bis 1870 hat der Schacht Berger die Hauptförderung der "Gewerkschaft Ver. General & Erbstolln" geliefert.
Von der Tiefbau-Schachtanlage "Schacht Berger" sehen wir heute noch vor uns die nach der Stilllegung nach 1878 zu Wohnzwecken umgebauten Tagesanlagen: Schachthaus, Schmiede und Nebengebäude.
Es handelt sich so um ein sehr wichtiges Denkmal der Bergbauarchitektur für die gesamte Region, da der Typ des Schachthauses im Ruhrgebiet sehr selten geworden ist!

Die "Brikettwerk Dahlhausen GmbH" wurde am 23. Dezember 1897 von den Gesellschaftern Rentner Herm. Heymann, Berlin, Rob. Wulff jr., Dortmund, Direktor Carl Malz, Oberhausen Rh., Direktor Carl Knupe, Linden i. W., Direktor H. Heyer, Sodingen, Direktor P. Hein, Rüttenscheid, Fabrikbes. Alb. Huffmann, Fabrikbes. Frdr. Lohmann, Witten und Rentner W. Neustein jr. Honnef zu dem Zweck gegründet, den Zechen Friedlicher Nachbar und Langenbrahm, welche weder dem Kohlensyndikat noch dem Brikettverkaufsverein angehörten, die Produktion gewaschener Feinkohlen abzunehmen und zu Briketts zu verarbeiten.
Das Werk wurde hier, An der Steinhalde 32, am 15. Juni 1898 in Betrieb genommen. Aber schon bald mussten die Anlagen umgebaut werden, da die gelieferten Pressen sich weder für die zu verwendende gewaschene Kohle noch für die Fabrikation der gewünschten kleinen Briketts eigneten. Nachdem zwei Schüchtermannsche Pressen, Bauart Couffinhal, angeschafft worden waren, wurde der Betrieb Mitte Dezember 1899 vollständig aufgenommen. Die ursprünglichen Gesellschafter schieden bald schon wieder aus, und 1901 wurden die Gewerkschaften Friedlicher Nachbar und Langenbrahm zu gleichen Teilen alleinige Gesellschafter des Unternehmens. Zwei weitere Couffinhall-Pressen wurden aufgestellt und in Betrieb genommen.
Das Brikettwerk besaß neben den Betriebsanlagen mit Gleisanschluss etwa 16 Morgen Land und zwei Häuser für Betriebsbeamte und drei Arbeiterhäuser.

Im Jahre 1908 wurde die "Brikettwerk Dahlhausen GmbH" aufgelöst und ging ab
1. November auf die Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- und Hütten-A.G. über. Die Produktion wurde eingestellt.
Die Gebäude des stillliegenden Brikettwerks wurden im Jahre 1912 an die Maschinenfabrik und Eisengießerei G. Wolff jr. in Linden verkauft. Wahrscheinlich erfolgte damals ein Umbau und Anbau der Hallen. Hier wurden dann im "Wolff Werk II" größere Eisenkonstruktionen, insbesondere Koksofen-Bedienungsmaschinen montiert. Heute befindet sich hier der Sitz der Firma Hebben & Fischbach, einem Bergbau Spezialbetrieb, die so die Tradition der Bergbauverbundenheit in diesem alten Produktionsgebäude fortsetzt.

Nachdem 1848 die aus dem Wuppertaler Raum kommende Landstraße von Hattingen über Linden bis Bochum, die heutige Hattinger Straße, fertiggestellt worden war, wurde hier der Schacht Roeder bis auf die Erbstollensohle abgeteuft. Der Schacht wurde nach dem Justizkommissar Roeder benannt. Durch diesen Schacht wollte die Zeche Hasenwinkeler-Himmelscroner Erbstollen Anschluss an den Landabsatz ins Bergische Land bekommen. Der Schacht Theresia wurde stillgelegt. Der Pferdegöpel von Theresia kam auf den Schacht Roeder. Im Jahre 1854 nahm hier die Zeche Friedlicher Nachbar ihren Anfang, indem sie den Schacht Roeder zuerst pachtete, dann aber von der Gewerkschaft Hasenwinkel-Himmelscrone kaufte. Ein ehemaliges Zechengebäude des Schachtes Roeder steht heute noch im Bereich der Einmündung der Straße Am Röderschacht in die Hattinger Straße.

Die Siedlung Roederschacht wurde durch die Zeche Friedlicher Nachbar um die Jahrhundertwende errichtet, um dort beschäftigten Bergleuten Unterkünfte zu bieten. Am 30. Oktober 1989 stellte die Untere Denkmalbehörde der Stadt Bochum die Siedlung unter Denkmalschutz. In enger Zusammenarbeit mit der Siedlungseigentümerin wurde dann bis 1992 eine Restaurierung der Siedlung im Sinne der Denkmalpflege vorgenommen.

Als der Bau der Eisenbahnstrecke Dahlhausen-Weitmar begonnen hatte, suchte die Zeche Johann Friedrich, die später in Baaker Mulde umbenannt wurde, einen Anschluss an diese Bahn. Dies ließ sich dadurch erreichen, dass die Zeche durch den nördlich vorliegenden Lindener Berg eine Strecke trieb, die als Pferde-Förderbahn betrieben werden konnte. Vom Jahre 1869 an erfolgte der Versand der Kohlen über diese Förderbahn. Das Mundloch dieses Pferdebahntunnels befand sich etwa gegenüber dem Haus Munscheider Straße 166.

Mit dem Jahr 1891 begann die Zeche Baaker Mulde mit einer teilweisen Erneuerung der Tagesanlagen. 1893 / 1894 wurden eine Sieberei, eine Wäschefabrik und eine Brikettfabrik gebaut. Im Zusammenhang mit dieser Erneuerung der Tagesanlagen legte die Zeche im Jahre 1894 einen neuen normalspurigen Anschluss an die Eisenbahnstrecke Dahlhausen - Weitmar - Laer an. Der Anschluss wurde mit Hilfe eines 350 Meter langen Tunnels hergestellt.
Das nördliche und südliche Tunnelportal des Einsenbahnanschlusses der Zeche Baaker Mulde mit dem Zechennamen "Baaker Mulde" und der Jahreszahl "1894" in den Schlusssteinen sind erhalten.

Nach der Konsolidation von Hasenwinkel-Sonnenschein und General-Himmelscrone zum "Hasenwinkel und Himmelscroner Erbstolln" wurde in Munscheid neben dem Haus Munscheider Straße 166 / Ecke Röderschacht, im Jahre 1829 der seigere Schacht Constanz August mit einer Teufe von etwa 33 Metern abgeteuft. Er hatte einen ovalen Querschnitt von 3,45 mal 2,29 Metern. Als Fördermaschine diente ein Dampfgöpel. Von 1829 bis 1848 war dieser Schacht Förderschacht für das Ostfeld der Gewerkschaft, von 1848 bis 1855 Hauptförderschacht. 1852 erhielt der Schacht Constanz August einen Wetterofen. Nachdem der Erbstollenvortrieb inzwischen weitergegangen und ein weiterer Schacht abgeteuft worden war, war der Schacht Constanz August von 1855 bis 1866 Förderschacht für das Westfeld der Gewerkschaft. Als die Gewerkschaft Hasenwinkel zum Tiefbau übergegangen war, wurde der Schacht Constanz August von 1866 bis 1889 Wetterschacht. Danach wurde das Schachtgebäude mindestens bis 1972 als Wohnhaus genutzt. Das Schachtgebäude, das am 24. April 1972 noch stand, war in Form des westfälischen Bauernhauses zum Teil in Fachwerk, zum Teil aus Ruhrsandstein erbaut und stellte das typische Schachthaus dar, in dem alle für den Zechenbetrieb notwendigen Anlagenteile, wie hölzernes Fördergerüst, Göpel, Dampfmaschine sowie Dampfkessel mit Feuerung und ab 1852 ein Wetterofen, untergebracht waren.

Als der Tiefbau im Baufeld der Zeche Hasenwinkel entstand, konnte sich die Zeche auf einen bereits mehr als 100 Jahre alten Stollen- und Erbstollenbergbau stützen, so dass die Zechenleitung zunächst auf einen Stamm sesshafter Bergleute zurückgreifen konnte, die auf kleinen Eigenheimen in Kottenwirtschaft noch im Nebenerwerb etwas Ackerbau betrieben. Der mit der Einführung des Tiefbaus einsetzende Anstieg der Förderung auf der Zeche zwang aber bald den Grubenvorstand der Gewerkschaft Hasenwinkel dazu, auch aus anderen Gegenden Bergarbeiter anzuwerben und durch die Zeche selbst Wohnhäuser und kleinere Siedlungen zu bauen. Beamtenwohnhäuser an der heutigen Hasenwinkeler Straße und Scharpenseelstraße wurden gebaut. Bei diesen Häusern machen sich bergische Einflüsse bemerkbar, was man heute noch an den schieferbeschlagenen Häusern erkennen kann. An der Steinhalde 46 bis 52, damals Haldenstraße, wurde eine kleine Kolonie mit vier Häusern gebaut, die - mit Eingängen an den vier Hausecken versehen - jeweils vier Familien Wohnraum boten, so dass die gesamte Kolonie, die im Volksmund "Die Burg" hieß, 16 Familien Platz bot. Für jede Familie waren ein abgeschlossener Vorratskeller, ein Stall für Kleinvieh und ein Nutzgarten vorhanden.

Zwischen der Straße An der Steinhalde und dem Wanderweg auf der ehemaligen Eisenbahnstrecke befindet sich eine Waschbergehalde, die aus der Betriebszeit der Tiefbauzeche Hasenwinkel stammt. Die Halde ist nicht mehr in ihrer ursprünglichen Ausdehnung und Höhe vorhanden. Als Anfang der dreißiger Jahre Material für den Bergversatz auf der Zeche Friedlicher Nachbar knapp wurde, trieb man einen Stollen vom Schacht Friedlicher Nachbar 1 aus zu dieser Hasenwinkeler Halde vor, der 1932 mit einer Länge von 530 Metern fertiggestellt war. Durch diesen Stollen wurde ein Teil des Hasenwinkeler Haldenmaterials als Bergeversatz zur Schachtanlage Friedlicher Nachbar transportiert.
Im Laufe der Jahre hat sich die alte Bergehalde selbst renaturiert und bewaldet und ist so auch zum Abenteuerspielplatz der Kinder geworden.