Am 30. November 2025 fand die Übergabe der Denkmalplaketten im Rahmen des Gottesdienstes zum 1. Advent in der Kirche des Evangelischen Thomaszentrums statt
Nach der Unterschutzstellung der Wohnanlage Schattbachstraße und dem benachbarten Terrassenhaus Girondelle ist nun auch das Ökumenische Studienwerk mit dem Evangelischen Thomaszentrum als weiteres, bedeutendes Zeugnis dieser Bauepoche in die Denkmalliste der Stadt Bochum eingetragen worden. Damit wird die besondere architektonische, städtebauliche und sozialgeschichtliche Bedeutung des Ensembles gewürdigt, das zwischen 1968 und 1971 nach Entwürfen des Mannheimer Architekten Helmut Striffler und des Gartenarchitekten Wolfgang Tiedje entstand.
Die feierliche Übergabe der Denkmalplaketten erfolgte am Sonntag, 30. November, um 12:15 Uhr, im Rahmen des Gottesdienstes zum 1. Advent in der Kirche des Evangelischen Thomaszentrums, Girondelle 82. Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Bochum, des Ökumenischen Studienwerks und der Evangelischen Kirchengemeinde Querenburg waren gemeinsam anwesend.
Der Gesamtkomplex bestehend aus Lehrgebäude, Studentenwohnheim, Mitarbeiter- und Kleinstwohnungen sowie dem Evangelischen Thomaszentrum ist ein herausragendes Beispiel der Nachkriegsmoderne im Ruhrgebiet. Die offene Anordnung der Gebäude um eine zentrale Platzanlage, die sorgfältig gestalteten Wege und Grünflächen sowie die Verwendung von Schiefer, Holz und farbigen Akzenten verleihen der Anlage ihren unverwechselbaren Charakter. Die Gesamtgestaltung dokumentiert beispielhaft den Geist der 1960er und 1970er Jahre, in denen Architektur und Bildungswesen eng verbunden waren. Das Ensemble steht zugleich für die Idee des gemeinschaftlichen und interkulturellen Zusammenlebens, die das Ökumenische Studienwerk seit seiner Gründung prägt.
Erfasst wurde der Gesamtkomplex zunächst im Rahmen eines Kooperationsprojektes zwischen der Stadt Bochum und dem Kunstgeschichtlichen Institut der Ruhr-Universität, in dem die Studierenden selbstständig potentiell bedeutende Bauwerke katalogisieren und so eine bedeutende Grundlage für die fachliche Untersuchung der Unteren Denkmalbehörde schaffen. Mit der Übergabe der Denkmalplaketten wird dieser Ort des Lernens, Glaubens und der Begegnung nun auch sichtbar als Teil des baukulturellen Erbes Bochums ausgezeichnet.