27. Januar 2022
Die Nutzung von Bus und Bahn sowie den Rad- und Fußverkehr attraktiver machen: Damit Bochumerinnen und Bochumer zukünftig zuverlässige, bezahlbare und gut vernetzte Mobilitätsangebote nutzen können, hat der Rat der Stadt Bochum 2019 das Leitbild Mobilität verabschiedet. Ziel ist es, Mobilität umweltfreundlicher, flexibler und barrierefrei zu machen. Daher soll sich bis 2030 der Anteil des Bus-, Bahn-, Rad- und Fußverkehrs in Bochum von 44 auf bis zu 60 Prozent erhöhen. Gleichzeitig wird der Anteil des motorisierten Individualverkehrs von rund 54 auf 40 Prozent sinken. Auch im OSTPARK wird die Belastung durch den motorisierten Individualverkehr in und zwischen den Quartieren Feldmark und Havkenscheider Höhe minimiert.
Mit dem Projekt „Havkenscheider Höhe – höchst mobil“ hat sich die Stadt Bochum 2021 beim Landeswettbewerb „Mobil.NRW – Mobilität in lebenswerten Städten“ beworben. Als eine von zehn NRW-Kommunen wurde Bochum für das innovative Projekt in der Havkenscheider Höhe ausgezeichnet und für die zweite Wettbewerbsstufe zugelassen. Der eingereichte Beitrag wurde hierfür weiter konkretisiert. Er stellt heraus, wie im Quartier die Verkehrswende konkret Gestalt annimmt: Bis 2026 soll in der Havkenscheider Höhe eines der ersten autoreduzierten Quartiere entstehen.
Quartiersgarage soll Autoverkehr abfangen
Dreh- und Angelpunkt des Bochumer Wettbewerb-Beitrags ist eine sogenannte Quartiersgarage: Um den Parksuchverkehr zu minimieren, ist die zentral gelegene Quartiersgarage für eine Vielzahl der privaten und öffentlichen Stellplätze vorgesehen – und fängt somit einen Großteil des Autoverkehrs im Osten des Quartiers unmittelbar ab. Die Garage bietet nicht nur Pkw- und private Fahrradabstellplätze, sondern Alternativen zum motorisierten Individualverkehr: Bewohnerinnen und Bewohner können in der integrierten Mobilstation flexibel zwischen dem eigenen Pkw, Carsharing, Fahrrad, E-Bike, Lastenrad oder Bollerwagen wählen. Somit schafft die Mobilstation Angebote, die die Entfernung zur nächsten Haltestelle verkürzen und die Anbindung der Havkenscheider Höhe an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) verbessert. Sowohl das Stadtteilzentrum Laer als auch die Bochumer Innenstadt sind in kurzer Zeit erreichbar – Anbindungen sowie Bus- und Bahn-Taktungen sollen jedoch noch weiter ausgebaut werden, um das urbane Mobilitätssystem zu verbessern und nachhaltige Mobilität zu fördern.
Ob für das Projekt „Havkenscheider Höhe – höchst mobil“ eine Aussicht auf Förderung besteht, entscheidet sich im Frühjahr: Dann wird ein Beschluss des NRW-Verkehrsministeriums erwartet, das mit dem Wettbewerb die Umsetzung von zukunftsweisenden, urbanen Mobilitätskonzepten fördern will. Dafür stehen bis 2026 insgesamt 100 Millionen Euro zur Verfügung.