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Bürgerkonferenzen

Bürgerkonferenz 2023

Bochumer*innen diskutierten über Familienfreundlichkeit

Bürgerkonferenzen

Wie ist Bochum für Familien aufgestellt? Darüber diskutierten am Samstag, 17. Juni, 312 Bürger*innen in der Jahrhunderthalle zusammen mit Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, Bochums Dezernent*innen und städtischen Mitarbeiter*innen.

„Das heute ist keine Fingerübung“, unterstrich Bochums OB zu Beginn der mehrstündigen Veranstaltung. „Aus jeder der vorherigen Bügerkonferenzen ist etwas entstanden!“ Was er als Gastgeber nach den drei Corona-Jahren besonders wertschätzte: „Ich freue mich, dass wir endlich wieder live zusammenkommen können, nachdem wir 2021 nur eine digitale Bürgerkonferenz abhalten konnten.“

Unter den Gästen, die der Einladung gefolgt waren, waren viele, die das erste Mal an einer Bürgerkonferenz teilnahmen. Die Stadt hatte sie repräsentativ aus dem Einwohnerregister ausgewählt - stellvertretend für alle Bochumer*innen ab 16 Jahren. Unter den Geladenen waren zu einem Drittel wieder Bürger*innen, die sich schon an einer früheren Bürgerkonferenz eingebracht hatten. In der Jahrhunderthalle setzten sie sich an Thementischen mit modernen Familienbildern, Wünschen und Anregungen für den Alltag auseinander. Darauf gibt es heute ganz verschiedene Sichtweisen. „Familie ist vielfältig, ist nicht mehr das, was wir mal gespielt haben - Vater, Mutter, Kind“, sagte Thomas Eiskirch. Neben dem klassischen Bild gibt es heute deutlich vielfältigere Formen des familiären Zusammenlebens: Kinder mit gleichgeschlechtlichen Elternteilen, Alleinerziehende, Patchwork-Familien, Alleinstehende ohne eigene Kinder, aber mit Familienanschluss.

Neue Lebensweisen bedeuten neue Herausforderungen und stellen andere Anforderungen, zum Beispiel an unsere Dienstleistungen“,


so Bochums OB. „Was ist richtig, was muss müssen wir verändern, was fehlt? Gibt es für alle gute Lebenschancen? Wir tragen gemeinsam dafür Verantwortung.“ Ein anderer fundamentaler Aspekt: „Familien haben heute andere Herausforderungen als vor Corona, das kann ich auch aus eigener Anschauung sagen.“

Als wichtige Themenfelder nannten die Teilnehmer*innen zu Beginn der Bürgerkonferefenz „Bildung & Betreuung“ (55 Prozent), „Freizeit, Kultur & Sport“ (48 Prozent) und Mobilität (45 Prozent). Bei der Aussage „Es gibt in Bochum schon viele Angebote für Familien“ bescheinigten 27 Prozent ihrer Stadt auf einer Skala von eins bis zehn eine Sieben.

Fragen, die die Diskutierenden beschäftigten, waren: Sind Parks und Spielplätze gut zu Fuß zu erreichen? Sind Spielflächen auf Schulhöfen nachmittags auch für ältere Kinder und abends für Jugendliche da? Haben wir genug Schwimmplätze? Wie kommen Verantwortliche in Kontakt mit Schüler*innen, die nicht regelmäßig zur Schule gehen, bevor sie diese eventuell ganz abbrechen? Hat Bochum genug senior*innengerechte Angebote und Pflegeplätze für Bürger*innen, die diese Hilfe (im Alter) brauchen? Gibt es gute inklusive Angebote? 

„Die Hälfte der Bochumer Haushalte sind Singles“, weiß Sozialdezernentin Britta Anger. Darunter sind viele Alleinerziehende. Eine Herausforderung für sie im Alltag? „Rauszukommen“, antwortet Daria Krüger (17). „Mit Partner ist dies leichter.“ Sie weiß, wovon sie spricht: „Ich bin Tochter einer Alleinerziehenden und habe eine kleinere Schwester.“ Vanessa Träbing ist alleinerziehend. Mit Söhnchen Carlo (8 Monate) nahm sie teil. Für sie ein Thema - die  Mobilität: „Ich würde mir bessere Gehwege wünschen. Das ist mit Kinderwagen oder Rollstuhl manchmal schwierig.“ Mehr sichere Übergänge für Fußgänger*innen fände sie ebenfalls hilfreich. „Und mehr öffentliche Still- und Wickelmöglichkeiten in der Innenstadt“, schlägt die Kornharpenerin vor. „Der RuhrPark hat da eine tolle Anlage.“ Am Thementisch „Patchwork-Familie“ diskutierten sprichwörtlich Alt und Jung: „Zwei Omas haben sich mit einem sehr jungen Studenten ausgetauscht, der in einer Patchwork-Familie aufgewachsen und gerade ausgezogen ist“, erzählte Astrid Schier, stellvertretende Leiterin des Referates für Bürgerbeteiligung. „Ihre Enkel leben in Patchwork-Familien und wollten darüber mehr von anderen erfahren.“ 

Als Projektideen nannten die Gäste: „Quartier-Parkhäuser, um Wohnstraßen und Kreuzungen frei zu bekommen“, stellte Ilja Rozhko (24) vor. „Zur Mittagszeit geht es, aber morgens und abends ist alles zugeparkt.“ Das sei auch in seinem Stadtteil in Werne so. Der Wunsch von ihm und seiner Diskussionsgruppe: „Mehr freie Fläche, um sie zum Beispiel für mehr Grün zu nutzen.“ Weitere Ideen: einen Newsletter mit Aktionen für Alleinerziehende und ein besser strukturiertes Angebot unter anderem für Schwimmanfänger*innen. Diese und viele andere Ideen wertet die Stadt nun aus.

„Toll, dass heute so viele Menschen Bochum einen Tag geschenkt haben, sich mit uns über die Zukunft Bochums ausgetauscht haben und mitgestalten wollen. Diese Form der Bürgerbeteiligung, die Bürgerkonferenz, ist in Deutschland etwas sehr Einmaliges, das höre ich immer wieder“, freute sich Thomas Eiskirch. „Danke für das Engagement!“

Die nächste Bürgerkonferenz soll 2025 stattfinden.

Bildergalerie zur Bürgerkonferenz 2023

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Weitere Eindrücke der Bürgerkonferenz 2023 finden Sie in der flickr-Galerie der Stadt Bochum.