In Bochum wird zurzeit ein neuer Lärmaktionsplan aufgestellt. Damit sich möglichst viele Menschen, die in Bochum wohnen, arbeiten oder ihre Freizeit verbringen, in die Planung einbringen können, hat das Umweltamt gemeinsam mit dem Department of Community Health der Hochschule für Gesundheit im Winter 2018 (vom 5. November bis zum 15.Dezember) in Bochum eine Online-Beteiligung durchgeführt.
Dabei konnten Angaben zu lauten und leisen Orten sowie dem Wohnumfeld gemacht werden. Insgesamt wurden 675 Angaben in der Online-Beteiligung gemacht, darüber hinaus gab es 15 weitere Eingaben während der Planauslegung im Bochumer Rathaus. In der Lärmaktionsplanung vor fünf Jahren gab es insgesamt 114 Beiträge und 27 Kommentare. Somit kann die Online-Beteiligung, was die Anzahl der Meldungen angeht, als Erfolg bewertet werden.
Die Angaben erstrecken sich auf das gesamte Stadtgebiet, wobei vermehrt Angaben an den Hauptverkehrsstraßen gemacht wurden. Über 300 Mal wurde zudem der Straßenverkehr als Lärmquelle im Wohnumfeld benannt. 100 Nennungen beziehen sich auf Flugverkehr als belästigende Lärmquelle, wohingegen sich weniger als 50 Befragte im Wohnumfeld durch Schienenverkehr belästigt fühlen.
Neben lauten Orten, die sich vor allem an Hauptverkehrsstraßen, Autobahnen und in der Innenstadt befinden, wurden auch leise Orte benannt. Hierzu gehören insbesondere die Grünflächen und Parks wie der Kemnader See, der Stadtpark, Südpark und Stadtgarten. Diese könnten im Rahmen der Lärmaktionsplanung als ruhige Gebiete ausgewiesen werden. Denn die Lärmaktionsplanung hat nicht nur die Aufgabe, die Lärmbelastung zu mindern, sondern auch, ruhige Orte zu erhalten.
Die Ergebnisse der Online-Beteiligung wurden am 2. Mai im Umweltausschuss vorgestellt. Als nächstes werden in den einzelnen Bochumer Stadtbezirken Gespräche mit Bezirksvertretern, Interessensgruppen und Bürgern stattfinden. Hier werden sowohl Lärmkarten, die von der Stadt berechnet wurden, als auch die Ergebnisse der Online-Beteiligung vorgestellt und als Grundlage für weitergehende Diskussionen verwendet. Diese bilden dann die Basis für einen neuen Lärmaktionsplan Bochum, in dem konkrete Maßnahmen formuliert werden, um die Lärmbelastung zu reduzieren und ruhige Orte zu bewahren.
(7. Mai 2019)