Die Volkshochschule (VHS) bietet am Dienstag, 3. März, von 18:30 bis 20 Uhr, im Clubraum des Bildungs- und Verwaltungszentrums, Gustav-Heinemann-Platz 2–6, den Vortrag „Die Freikorps in der frühen Weimarer Republik“ (Kursnummer 11003) an. Interessierte erhalten dabei unter anderem einen Überblick über die rund 150 bis 200 Freikorps, in denen sich seit 1919 etwa 400.000 Kämpfer befanden und die an der Niederschlagung der Münchener Räterepublik oder des „Spartakusaufstandes“ in Berlin beteiligt waren. Das Entgelt beträgt fünf Euro, ermäßigt drei Euro. Anmeldungen sind unter der Rufnummer 0234 910-1555 oder im Internet unter https://vhs.bochum.de/ möglich.
Als Ende 1918 die provisorische sozialdemokratische Regierung angesichts revolutionärer Unruhen feststellen musste, dass sich die regulären Einheiten des Reichsheeres in Zerrüttung befanden, nahmen Ebert und Noske das Angebot ehemaliger kaiserlicher Offiziere an, Freiwilligenverbände zu bilden, die für „Ruhe und Ordnung“ im Land und den Schutz der in Bewegung geratenen Ostgrenze sorgen sollten. In den meisten Freikorps herrschte ein rechts-nationaler, militärisch-elitärer Geist, der bald nicht unwesentlichen Einfluss auf die entstehende Nazi-Bewegung haben sollte. Der neuen Republik, die sie eigentlich verteidigen sollten, brachten sie wenig Sympathien entgegen und einige Einheiten wurden selbst zur Gefahr für die junge Demokratie. 1920 sollten die Freikorps aufgelöst werden, aber einige bestanden in verschiedenen Formen weiter.
(25. Februar 2020)