Bochum hat einen neuen Stadtförster: Hannes Rüge ist 30 Jahre jung und stammt gebürtig aus der Altmark, einer ländlichen Region in Sachsen-Anhalt. Er hat in Göttingen Forstwirtschaft studiert und sammelte 2015 bei einem Praktikum erste Erfahrungen mit dem Bochumer Forstbetrieb. Nach dem Studium arbeitete Rüge für die Deutsche Bahn, organisierte Baumkontrollen in ganz Nordrhein-Westfalen und betreute Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen.
Als Stadtförster in Bochum ist Rüge nun für die Unterhaltung von rund 1.100 Hektar Wald zuständig, der zu weit über 90 Prozent aus Laubbäumen besteht – hauptsächlich Buchen und Eichen, aber auch Eschen, Ahornbäumen und Platanen. Die Waldflächen verteilen sich über das gesamte Stadtgebiet und sind mitunter sehr kleinräumig. Wichtigstes Ziel für den Forstbetrieb ist es, die Funktionen des Waldes aufrecht zu erhalten. Der Wald bietet im allgemeinen eine Erholungs-, Schutz- und Nutzfunktion, wobei die Nutzfunktion in Bochum eine untergeordnete Rolle spielt. „Wir wollen den Bürgerinnen und Bürgern einen gesunden, stabilen Forst bieten“, so Rüge, „und ein gesunder Bestand ist ein artenreicher Bestand.“
Typische Tätigkeiten des Forstbetriebes sind vor allem die Pflege der zahlreichen Wege und Waldrandbereiche. „Wir bepflanzen sie vornehmlich mit blühenden Sträuchern, die Vögeln, Insekten und anderen Tieren Lebensraum bieten.“ Hinzu kommt die klassische Waldpflege, durch die zum einen seltene Baumarten gefördert werden, um eine hohe Artenvielfalt zu garantieren. Zum anderen werden besonders gesunde Bäume gefördert, um den Zustand des gesamten Waldbestands zu verbessern. Die Auswahl und Förderung besonderer Bäume innerhalb des Waldbestandes ist die Grundlage dafür, dass der Wald auch in etlichen Jahrzehnten noch Mensch und Natur miteinander verbindet.
(21. August 2020)