Durch die erneute Absage sämtlicher Veranstaltungen und die Schließung aller Kultureinrichtungen im Zuge des zweiten Lockdowns sind Künstlerinnen und Künstler, Initiativen, Vereine und Kultureinrichtungen in gravierender Weise von den sozialen und wirtschaftlichen Folgen dieses Stillstands betroffen. Vor diesem Hintergrund hat der Ausschuss für Kultur und Tourismus der Stadt Bochum in seiner Sitzung am 13. Januar die Einrichtung eines „Bochumer Kulturschirms Zwei“ in Ergänzung zu den bereits bestehenden Fördermaßnahmen von Bund und Ländern beschlossen. 120.000 Euro stehen zur Verfügung.
Wieder sollen Förderungen in Höhe von maximal 2.500 Euro je Projekt Künstlerinnen und Künstler sowie Kulturschaffende unterstützen. Analog zu den Regelungen des Bochumer Kulturschirms des vergangenen Jahres gibt es drei Kategorien, in denen man sich um Mittel bewerben kann. In Frage kommen die Entwicklung alternativer Produktions- und Präsentationsformate, Recherche-Stipendien zur Erschließung neuer Ideen und Ansätze sowie Investitionen in die eigene Veranstaltungsinfrastruktur.
Die derzeitige Situation hat viele Kulturschaffende zu Überlegungen veranlasst, Produktions- und Präsentationsformate zu entwickeln, die auch noch möglich sind, wenn die pandemiebedingten Sicherheitsregeln gelten. Die Krise hat daher – neben allen Problemen – auch zu einem Innovationsschub geführt. Auch wenn digitale Formate nicht das analoge Kultur(er)leben ersetzen können, ergeben sich daraus Chancen für die Zukunft. Diese innovativen und zukunftsgewandten Kulturformate gilt es weiterhin zu fördern, denn sie ermöglichen den Kulturschaffenden weiterhin Produktions- und Präsentationsmöglichkeiten und damit verbunden eine öffentliche Präsenz und Wahrnehmung, die in anderer Weise weiterhin nicht möglich ist.
Nicht alle Kunstschaffenden können ihre Angebote digital erlebbar machen. Diesen Akteurinnen und Akteuren soll durch ein Recherche-Stipendium die Erschließung neuer Ideen und Ansätze, die später in Anträgen (bei Kommune, Bund, Land, Stiftungen) genutzt werden können, ermöglicht werden. Recherchestipendien sind ein Zeichen dafür, dass auch in einer Krise produktiv und mit Langsicht gearbeitet werden kann.
Auch Investitionen in die eigene Veranstaltungsinfrastruktur in Eigenhilfe – die Materialien werden gekauft und der Einbau erfolgt durch die Akteurinnen und Akteure selbst – sind sinnvolle und förderungswürdige Projektvorhaben in dieser Zeit.
Anträge erfolgen über das Kulturbüro, entsprechende Antragsformulare sind bereits online verfügbar: www.bochum.de/Kulturbuero/Dienstleistungen-und-Infos/Kulturfoerderung
(18. Januar 2021)