Am Mittwoch, 24. April, berichtet Prof. Ralf-Jürgen Dettmar von der Ruhr-Universität Bochum um 19.30 Uhr im Planetarium, Castroper Straße 67, über Himmelsbeobachtungen mit Hilfe von Radiostrahlung. Erstaunlicherweise geht es dabei nicht nur um ferne Objekte im Universum, sondern auch um kleine grüne Männchen und die Entwicklung des WLANs. Radioastronomie kann sehr praktische Anwendungen haben.
Der Vortrag schlägt einen weiten Bogen von den Anfängen der Radioastronomie – hier kommen die Außerirdischen in Spiel – bis zur modernen Kosmologie und den aktuellsten Entwicklungen in der Astrophysik. Dabei wird deutlich, dass radioastronomische Messmethoden zu vielen Entdeckungen geführt haben, die mehrfach durch Physik-Nobelpreise belohnt wurden. Dazu gehört die Entwicklung der Radiointerferometrie, bei der man mehrere Teleskope zu einem viel größeren Gerät zusammenschaltet. Mit genau dieser Technik entstand auch die erste Abbildung eines Schwarzen Lochs, die vor wenigen Tagen weltweite Schlagzeilen machte. Die Entdeckung der sogenannten kosmologischen Mikrowellen-Hintergrundstrahlung, ebenfalls mit Radiowellen, führt sogar zurück bis (fast) zum Urknall.
Die historische Perspektive zeigt zudem die Wechselbeziehung zwischen astronomischer Grundlagenforschung und der technischen Entwicklung in unserer Gesellschaft. So planen Radioastronomen gerade das weltgrößte Teleskop mit Standorten auf mehreren Kontinenten. Bei dessen Betrieb müssen sie enorme Datenmengen verarbeiten und dafür neue technologische Lösungen finden, die auch für unsere Alltagstechnologie nutzbar sein können.
Karten für den Vortrag kosten fünf Euro. Sie können im Internet unter www.planetarium-bochum.de oder zum Ortstarif bei der Ticket-Hotline 02 21 / 28 02 14 erworben sowie per Mail an info@planetarium-bochum.de reserviert werden. Sie sind auch an der Abendkasse erhältlich.
(17. April 2019)