Das NRW-Ministerium für Schule und Bildung hat am Freitag, 13. März, als Reaktion auf das Corona-Virus die Kommunen per Erlass angewiesen, den Unterrichtsbetrieb ab Montag, 16. März, einzustellen und ab Mittwoch, 18. März, komplett zu schließen. Ab Montag, 16. März, sind außerdem alle Kindertageseinrichtungen zu schließen. Die Stadt richtet ab Dienstag eine Notfallbetreuung für Kindergarten-Kinder ein, die ausschließlich für Eltern vorbehalten ist, deren Arbeitskraft unverzichtbar für die Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur ist und die keine andere Betreuungsmöglichkeit haben. Das Land hat angekündigt, analog eine Notfallbetreuung für Schulkinder einzurichten. Für alle Kliniken und Altenheimen gilt das Grundprinzip, auf Besuche zu verzichten. Sie sind nur in begründeten Ausnahmefällen erlaubt. Alle städtischen Sportplätze und –hallen, die Hallenbäder der WasserWelten sowie alle Kinder-, Jugend- und Freizeithäuser sind ab Samstag, 14. März, ebenfalls geschlossen. Die Schließungen gelten zunächst bis einschließlich 19. April.
„Wir wissen, dass wir die weitere Ausbreitung des Corona-Virus damit nicht verhindern, sondern nur verlangsamen können“, sagt Oberbürgermeister Thomas Eiskirch. „Wir müssen sie auch verlangsamen, damit insbesondere Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen – die Versorgung bekommen können, die sie benötigen. Ihre Gesundheit steht für uns im Fokus aller städtischen Entscheidungen. Deswegen ist es notwendig, entschieden zu handeln. Wir tun das. Dies wird von jeder und jedem von uns eine Menge abverlangen. Und das weit über die Einschränkung von persönlichen Lebensgewohnheiten hinaus.“
Desweiteren untersagt die Stadt, alle Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmenden. Ab Montag, 16. März, dürfen in Bochum keine Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen mehr stattfinden. Bei Veranstaltungen unter 100 Teilnehmenden empfiehlt die Stadt, dass die Veranstaltenden eigenverantwortlich im Sinne der Kriterien des Robert-Koch-Institutes (RKI) prüfen, ob die Veranstaltung stattfinden, ausfallen oder verlegt werden kann.
„All dies schränkt das öffentliche Leben in Bochum ein. Gleichzeitig ist aber auch überall in Bochum eine große Hilfsbereitschaft und Solidarität spürbar. Es ist beeindruckend, wie viele Menschen mit anpacken und zwar an ganz, ganz vielen Stellen. Die Busfahrerinnen und Busfahrer, die Pflegerinnen und Pfleger, die Ärztinnen und Ärzte. Verkäuferinnen und Verkäufer im Supermarkt. Genauso wie die Nachbarinnen und Nachbarn, die einem Einkäufe vor die Tür stellen. Die Menschen, die das öffentliche Leben aufrechterhalten. Dazu gehören auch die Kolleginnen und Kollegen hier in der Stadtverwaltung. Bochum ist eine solidarische Stadt und steht zusammen. Dafür allen einen ganz herzlichen Dank!“, so Oberbürgermeister Thomas Eiskirch.
Die Stadt bittet weiterhin dringend darum, die städtische Corona-Hotline nur für den Fall zu benutzen, dass die Befürchtung besteht, sich angesteckt zu haben. Fragen zu Veranstaltungen, Schulen, Kitas usw. richten Bürgerinnen und Bürger bitte an die jeweiligen Einrichtungen und Veranstaltende. Bis zum frühen Freitagnachmittag gingen bei der Hotline 2.800 Anrufe ein. Die Stadt bittet um Verständnis, dass es deshalb zu längeren Wartezeiten kommen kann. Die Hotline ist täglich von 8 bis 18 Uhr erreichbar. Die Notfallnummer 112 der Feuerwehr ist nur bei lebensbedrohlichen Krankheitssymptomen anzurufen. Alle Informationen finden Interessierte auf www.bochum.de/corona. In Bochum gibt es aktuell 20 Fälle bestätigter Corona-Infektionen und 59 Verdachtsfälle.
„Wir müssen vorsichtig und wachsam sein, dürfen aber auch nicht in Panik verfallen und müssen einen kühlen Kopf bewahren.“ Mit diesen Worten richtet sich Oberbürgermeister Thomas Eiskirch auch in einer Video-Botschaft an die Bochumerinnen und Bochumer.
Es ist in Textform auf der Homepage und als Video auf den Social Media-Kanälen der Stadt abrufbar.