Die Entwicklungsplanung der Bochumer Sportstätten nimmt Fahrt auf: Eine umfangreiche Bestandsaufnahmen kommunaler Sportstätten beginnt Anfang Dezember. In welche Richtung soll sich der Sport in der Stadt Bochum entwickeln? Wie ist es konkret um die städtischen Sporthallen und Lehrschwimmbecken bestellt? Welche sportinfrastrukturellen Handlungsbedarfe und Entwicklungsmöglichkeiten sehen die Bochumer Schulen und Sportvereine? All diese Fragen sollen im Rahmen der „Sportstättenentwicklungsplanung Bochum“ berücksichtigt werden.
Das rund sechsmonatige Planungsverfahren ist ein kooperativer Prozess, zu dem sich am 6. November geladene Vertreterinnen und Vertreter beteiligter Fachressorts zu einer ersten internen Steuerungsgruppensitzung zusammenfanden. „Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt durch das Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung (INSPO) an der ESAB Fachhochschule für Sport und Management Potsdam sowie die Deutsche Sportstättenbetriebs- und Planungsgesellschaft mbH & Co. KG (DSBG) aus Herne“, so Dietmar Dieckmann, Schul- und Sportdezernent der Stadt Bochum: „Die Arbeitsgemeinschaft wird der Stadt Bochum als Kooperationspartner eng zur Seite stehen. Ich freue mich auf die spannende Zusammenarbeit, die vor uns liegt.“
Mit Hilfe der Erfahrungen des INSPO und der DSBG werden in den kommenden Monaten vielfältige Informationen zu den Sporthallen und Lehrschwimmbecken gesammelt. So werden alle Sporthallen und Lehrschwimmbecken in der Stadt Bochum durch Fachplaner des INSPO und der DSBG begutachtet, um Sanierungs- und Modernisierungsbedarfe beziffern zu können. Die umfangreiche Bestandsanalyse wird – pandemiebedingt – in den Osterferien durchgeführt.
Darüber hinaus werden im Frühjahr 2021 die Bochumer Schulen sowie Sportvereine zu ihren Sporthallenbedarfen befragt. „Eine zielorientierte und nachhaltige Sportstättenbedarfsplanung bringt uns nur etwas, wenn wir so viele Akteure wie möglich einbinden: Sportvereine und Sportverbände, Schulen, andere Fachressorts der Verwaltung und die politischen Gremien der Stadt. Nur wenn wir von Anfang an deren Belange und Bedarfe kennen und in unsere Planungen einbeziehen, können wir eine integrierte Sportstättenbedarfsplanung erreichen“, zeigt sich der wissenschaftliche Leiter Prof. Michael Barsuhn vom INSPO überzeugt – und ermuntert schon jetzt alle zur Beteiligung an der Befragung und am Planungsverfahren.
Das freut die Vorsitzende des Bochumer Stadtsportbundes, Gaby Schäfer: „Die nun anstehende Sportstättenbedarfsplanung verstehen wir als eine große Chance für den Sport in Bochum. Mit dem Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung konnten wir zudem einen hervorragenden Partner mit einem überzeugenden Konzept gewinnen.“
Dr. Christian Kuhn leitet das Team der DSBG und kümmert sich federführend um die Bedarfsermittlung der Wasserflächen. Auch er betont, dass eine effektive Planung die lokalen Wünsche und Bedürfnisse der Menschen berücksichtigen müsse, schon allein um mögliche Fehlinvestitionen zu vermeiden. „Eine Vielzahl der Menschen betätigt sich heutzutage aktiv. Insbesondere das Thema ‚Schwimmen‘ spielt hierbei eine große Rolle, da es eine der am häufigsten ausgeübten Individualsportarten in Deutschland ist.“
Neben den Wasserflächenbedarfen der schwimmsporttreibenden Vereine sowie der Schulen, geht es auch konkret darum, die Bedarfe des individuell organisierten Freizeitschwimmsports zu ermitteln“. Bertolt Schmitt, Geschäftsführer der Bochumer Wasserwelten GmbH, begrüßt den gewählten Ansatz: „Der begrüßenswerte, verhaltensorientierte Ansatz der Sportstättenentwicklungsplanung richtet sich nicht nach einer errechneten Quadratmeter-Sportfläche pro Einwohnerin und Einwohner in Bochum, sondern orientiert sich an der Nachfrage, also an dem Verhalten und dem Bedarf der unterschiedlichen Nutzergruppen aus Öffentlichkeit, Schulen und Vereinen. Es gilt nun konkret, diesen gegenwärtigen und auch zukünftigen Bedarf zu ermitteln und daraus dann Rückschlüsse auf die Sportstätten zu ziehen. Wir als Wasserwelten Bochum freuen uns hierbei als Eigentümer und Betreiber der städtischen Bäder mitwirken zu können und somit zu einem abgestimmten Gesamtergebnis für zeitgemäße, nachfrageorientierte, ausgeglichene und attraktive Sportflächen in unserer Stadt zu kommen.“
Die Ergebnisse aus den empirischen Erhebungen und den Berechnungen aus den Bestandsanalysen bilden die Basis für die anschließende kooperative Planungsphase: „Im Rahmen moderierter Zieleworkshops werden die wissenschaftlichen Ergebnisse präsentiert und zu Handlungsempfehlungen verdichtet“ führt der Leiter des Referates für Sport und Bewegung der Stadt Bochum, Achim Paas, aus. „Danach können wir Aussagen treffen zu Bedarf und Auslastung unserer Sporthallen sowie des finanziellen Aufwandes, den wir für den Erhalt der notwendigen Kapazitäten betreiben müssen“, so Paas weiter, der das Projekt bei der Stadtverwaltung federführend leitet.
Weitere Informationen gibt es bei Jana Neumann vom Referat für Sport und Bewegung telefonisch unter 02 34 / 910 – 18 37 oder per E-Mail an JNeumann@bochum.de. Fragen an das Forschungsteam des Instituts für kommunale Sportentwicklungsplanung beantworten Projektleiter Konstantin H. Pape unter der Rufnummer 03 31 / 90 75 71 12 oder per Mail an pape@inspo-sportentwicklungsplanung.de. Außerdem gibt Marie Gudorf von der Deutschen Sportstättenbetriebs- und Planungsgesellschaft unter der Telefonnummer 02 32 3 / 96 60 25 oder per Mail an m.gudorf@dsbg-herne.de Informationen.
(1. Dezember 2020)