Überall in Deutschland lockte die Mondfinsternis in tropischer Nacht zahlreiche Besucher zu Sternwarten und Planetarien – in Bochum waren es aber rekordverdächtig viele, wohl auch wegen des umfangreichen Programms „drumherum“, das die Finsternis zu einem rauschenden Sommerfestival machte. Beeindruckend war vor allem die entspannte und jederzeit gute Stimmung, egal, ob in Planetariums-Liegestühlen, auf mitgebrachten Decken oder einfach auf der Wiese, bei der „Silent Disco“ auf der Terrasse und dem Erich-Mendel-Platz oder dem Gelände der benachbarten jüdischen Gemeinde, das ebenfalls frei zugänglich war. In der Kuppel zeigten aktuelle Bilder und Streams aus Australien und Namibia auch die Teile der Finsternis, die aus Bochum nicht beobachtbar waren.
Der orange-rote Mond setzte sich - genau wie erwartet - gegen 22.15 Uhr gegen die zunächst noch zu helle Abenddämmerung durch und wurde danach immer besser sichtbar. Gerade die letzte halbe Stunde der totalen Finsternis von 22.45 Uhr bis 23.15 Uhr und auch der Austritt aus dem Kernschatten der Erde bis kurz nach Mitternacht boten ein wunderschönes Himmelsspektakel für alle Besucher, perfekt ergänzt durch den hellen roten Punkt des Mars unterhalb des Mondes.
Auch wenn der kosmische Zufall einer Mondfinsternis an einem Freitagabend in einem Jahrhundertsommer so bald nicht wiederkommt – das Planetariumsteam versteht den großen Erfolg natürlich als Ansporn zum „Weiter-So“. „Wir überlegen schon, wie wir unsere Besucher mit einem neuen Festival erfreuen können“, sagt Meike Weisner, eine der Haupt-Organisatorinnen des Luna Festivals. „Mal schauen, was uns 2019, dem Jahr des 50-jährigen Jubiläums der ersten Mondlandung, so einfällt…“
(2. August 2018)