Das Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte – Stadtarchiv, Wittener Straße 47, lädt alle Interessierten am Mittwoch, 23. Oktober, von 17 bis 19 Uhr zu der Veranstaltung „Zwischen Restauration und Revolution – Bochum in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts“ ein. Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung beginnt im Archivcafé.
Teilnehmende erwartet zunächst „Die Anfänge der Presse in Bochum bis 1850“ von Uwe Kriening: Mit dem Jahr 1829 startete das „Wochenblatt für den Kreis Bochum“ als erste Bochumer Zeitung. Bei weniger als 3.000 Einwohnern ein gewagtes Unterfangen. In der Revolutionszeit 1849 erschien als zweite Veröffentlichung am 4. April der „Deutsche Redner für Recht und Freiheit“. Interessierte bekommen Gelegenheit zur Geschichte dieser ersten Presseorgane Bochums Wissenswertes zu erfahren, aber auch in einzelnen Ausgaben zu stöbern.
Anschließend referiert Dr. Stefan Pätzold zu „Bleierne Zeiten? Bochum vor dem Einsetzen der Industrialisierung“: Nach Napoleons Niederlage und dem Abzug der Franzosen rangen die Deutschen um eine zeitgemäße Verfassung. Vertreter einer politischen Restauration stritten, ja kämpften mit Revolutionären. Jedenfalls andernorts in Europa. Bochum indes war ein ruhiges Landstädtchen in der preußischen Provinz Westfalen. Zukunftsorientierter Zeitgeist erfasste den Ort kaum. War Bochum deshalb ein Refugium des biedermeierlichen Spießbürgertums? Oder gab es zwischen 1815 und 1850 doch Entwicklungen, die der Rede in den oben genannten Zeitungen wert waren?
(16. Oktober 2019)